The Last of Us: Left Behind

Lachende Ellie, weinende Ellie

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Zwischen Leben und Leiden, Spass und Trauer. „Left Behind“ ist ein Downloadinhalt, mit dem die Weltstars von Naughty Dog „The Last of Us“ nicht nachhaltig verändern wollen, sondern nur etwas hinzufügen: Charakter, Authentizität und viele Momente, die wir so in Spielen kaum erleben. Mit einer Ellie, die sich an den kleinen Dingen des Lebens freut, aber auch einer Story die im „Beyond: Two Souls“-Stil wild hin und herspringt zwischen einer recht guten Zeit mit ihrer Freundin Riley in Boston und Situationen, in der sie um das Leben von Joel bangen muss. „The Last of Us: Left Behind“ im grossen Test.

Es ist schon merkwürdig: Jahrzehnte schon entwickelt sich ein Medium, das seinen Konsumenten Spielspass bringt, aber die Charaktere haben nur so selten Freude an dem, was sie tun. So grossartig „GTA 5“ auch im Charakterdesign sein mag, seine Protagonisten haben wenig Spass am Leben und mehr Geld bringt ihnen immer nur mehr Probleme. Nathan Drake jagt sieben Stunden einem Schatz hinterher, hat dann aber kaum eine Minute um ihn zu geniessen, bevor die nächste wild geskriptete Action-Hatz zündet. Vielleicht war es genau diese Erkenntnis, die Naughty Dogs Chefautor Neil Druckmann dazu verleitet hat in diesem rund dreistündigen Downloadinhalt über recht lange Strecken auf Kampfsequenzen zu verzichten und stattdessen zwei junge Mädchen zu porträtieren, die vom Leben quasi nichts zu erwarten haben.

Während wir in ihrem Alter grosse Pläne geschmiedet, in Gedanken schon als Astronaut auf den Mond geflogen oder haben als Superheld Blondinen inklusive Welpe aus brennenden Hochhäusern gerettet haben, ist Ellies Leben karg. Sie ist ein Teenie, in einem Alter wo man sich für das andere Geschlecht zu interessieren beginnt, rumalbert, Spass hat. Sie hingegen lernt bereits jetzt zu töten. Da „Left Behind“ die Vorgeschichte zu „The Last of Us“ erzählt (zumindest eine Hälfte davon, der DLC ist in zwei Stories gesplittet), geht es ihr in Boston verhältnismässig gut. Sie hat zwar als Kadettin einer Militärakademie wenig zu Lachen, fühlt sich dafür aber halbwegs sicher, da die Quarantänezone militärisch stark bewacht wird.

Kommentare

The Last of Us: Left Behind Artikel