Kolumne: Freemium

Freemium & Free2Play - Die zukünftigen Geschäftsmodelle?

Artikel Nico Schluchter

Vor circa zwei Jahren habe ich zum ersten Mal den Begriff "Freemium" gehört. Vorher konnte ich mir darunter überhaupt nichts vorstellen. Freemium bedeutet, dass das Basisprodukt gratis angeboten wird, während anschliessend die Erweiterung kostenpflichtig erworben werden kann. Mittlerweile hat sich diese Vertriebsart vor allem namhafte Publisher im App Store durchgesetzt. In unserer Kolumne analysieren wir heute das Geschäftsmodell und blicken in die Zukunft: Wird Freemium gar auch im Konsolenmarkt verstärkt Fuss fassen?

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Böse Piraten

Doch woher kommt "Freemium" überhaupt? Sicherlich gibt es mehrere Quellen aus denen das Geschäftsmodell vorgegangen ist. Für unsere Analyse konzentrieren wir uns jedoch primär auf den App Store. In der Anfangsphase des App Stores kosteten Blockbuster-Spiele gut und gerne gegen elf Schweizer Franken. Mit zunehmendem Lebenszyklus jedoch erreichte auch die Hackerszene den digitalen Marktplatz von Apple. Dank des sogenannten Jailbreak konnte jedermann sein iPhone "pimpen", indem er in einem eigenen Store, Cydia, Apps herunterladen kann. Gerade zu Beginn wurden dort viele Apps angeboten, die die Benutzerfreundlichkeit des iPhones spürbar erhöhten. Eine solche App, die wir aus rechtlichen Gründen nicht nennen, erlaubte es den Nutzenden, App Store-Spiele kostenfrei herunterzuladen. Dieser Vorgang ist zwar illegal, hinderte jedoch kaum jemanden vor dem Download. Die Piraterie nahm zunehmend Einfluss auf die Verkäufe von Entwicklern; und ich meine, es war in der Zeit, als die Entwickler von "Rolando" - einem spassigen Plattformer - sich öffentlich über die Umsatzeinbussen aufgrund der Piraterie beschwert haben, als die Entwickler begannen das Problem zu umgehen. Warum nicht einfach das App kostenfrei anbieten? Das klingt im ersten Moment schräg, zeigte aber schon bald Wirkung. Denn dank der von Apple in der Zwischenzeit freigegebenen inApp-Purchase-Funktion konnten die Entwickler die Hauptinhalte kostenpflichtig in Game zum Kauf anbieten. Gleich zwei Vorteile bringt dies den Entwicklern: Einerseits kann dadurch die illegale Piraterie umgangen werden und andererseits stiegen die Downloadzahlen aufgrund des kostenfreien Basisprodukts in die Höhe. Nicht wenige der Downloader entscheiden sich nach ersten Spielminuten für den Kauf der Vollversion. Ein populäres Beispiel ist das jüngst veröffentlichte "Jet Car Stunts 2", das ebenfalls gratis angeboten wird. Wer jedoch auf alle Levels nicht verzichten möchte, kann diese in Game herunterladen.

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