Batman: Arkham Knight - Test

Cineastisch, zielsicher, verdammt mutig!

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

„Batman: Arkham Knight“ beweist sich im Test als verdammt mutiges Spiel. Denn die Story ist knallhart, scheut sich nicht davor Fragen zu beantworten, die Fledermaus in einen Strudel der Emotionen zu führen, Charaktere in Gefahr zu bringen, die „Game of Thrones“-Keule zu schwingen, einen Punkt zu setzen. Doch ist das letzte Batman-Spiel von Rocksteady auch technisch und spielerisch ein Hit? Funktioniert die skurrile Rennspielkomponente, die das Batmobil in GTA5-Terrain führt? „Batman: Arkham Knight“ – Mega-Test.

Die Nacht zieht auf über Gotham City, die Stadt geht schlafen, doch der Asphalt brennt. Rocksteady zündet im grossen Test zu „Batman: Arkham Knight“ ein Partikelfeuerwerk ab, das müsst ihr gesehen haben. Auf der Jagd nach Firefly, jenem Schurkerian, der sich mit Jetpack durch die Stadt der Sünde katapultiert und mit Vorliebe Bomben bastelt und Häuser anzündet, rausche ich im Batmobil förmlich durch eine Wand aus Flammen. Parkende Autos links und rechts explodieren, in den Schleier aus Rauch und Russ mischen sich ganze Infernen ein. Das ist technisch schon ganz grosses Kino, vor allem wie sich die Sicht verengt und das Batmobil beim Sprung durchs Feuer im Hitzeflimmern leicht verschwimmt. Doch der neue und wohl vorerst letzte Batman ist nicht nur grafisch erste Sahne, er spielt auch gameplaytechnisch in der Oberliga - auch wenn sich Fans der Fledermaus auf harte Veränderungen gefasst machen sollten! Generell spielt sich „Batman: Arkham Knight“ wie ein Überraschungs-Ei mit "The Dark Knight"-Geschmack und "Star Wars"-Attitüde. Es gibt aktuell relativ wenige Spiele, die so unfassbar viele Möglichkeiten, Ideen, Quests und Gameplay-Mechaniken in einem Werk vereinbaren.

Ihr werdet nie einfach nur eine Stunde böse Jungs verhauen, sondern liefert euch Verfolgungsjagden. Ihr kämpft in stark inszenierten, aber auch intelligent strukturierten Panzerschlachten gegen die Armeen des titelgebenden Arkham Knight. Es gibt Tonnen an Umgebungs-Rätseln, in denen ihr mit dem Batmobil Brücken „baut“ und Tore einreisst. Ihr löscht damit Gebäude und es gibt richtig, richtig viele und spannende, weil fordernde Riddler-Rätsel. Vor allem aber hat es diese Präsenz und Intensität des Films. Nur nicht geskriptet, sondern getrieben durch die neuen Zerstörungsorgien seiner offenen Welt. Wirkte der Gefängniskomplex in „Arkham City“ noch recht clean und waren die Strassen von „Arkham Origins“ verlassen, so sprudelt im neuen Gotham das Leben. Zwar bedroht Scarecrow die Stadt mit einer schmutzigen Bombe, weshalb James Gordon, der mittlerweile zum Polizeichef aufgestiegen ist, die meisten Zivilisten hat evakuieren lassen, doch ansonsten geht hier ganz schön der Punk ab. Überall gibt es etwas zu entdecken, zu erleben und Verbrechen zu verhindern. Hier schlagen gerade ein paar Raudis die Schaufenster eines Juweliers ein, dort knacken andere eine Bank.

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