Seit der PS3/Xbox 360-Ära wird man von vielen Spielen mit Auszeichnungen überschüttet. Wie wirkt sich das auf das Spielen aus? Sind Trophies und Achievements ein Segen oder ein Fluch?
Wer mag es nicht, seine eigenen Pokale zur Schau zu stellen? Seit der letzten Konsolengeneration bekommt man auf Sony-, Microsoftkonsolen und Steam in den allermeisten Spielen Trophäen respektive Achievements für die erbrachten Leistungen. Die Auszeichnungen sind immer an die Benutzerkonten der Spieler gebunden und für die anderen Spieler einsehbar. Die Zeiten, an denen es keine Trophäen/Achievements (von nun an einfachhalber als „Trophies“ bezeichnet) gab, scheinen lange her zu sein und viele – vor allem neue Gamer – können sich das Spielen ohne Auszeichnungen gar nicht mehr vorstellen! Der Einfluss der Trophies auf das Spielerlebnis scheint heute somit sehr gross zu sein. Aber sind Trophies wirklich eine begrüssenswerte Entwicklung im Gamingbereich?
Zeig mir deine Trophäen und ich sag dir wie gut du bist – Stimmt das?
Wenn man einen neuen Spieler online trifft, kann man schnell überprüfen, wie viele Trophies (oder was für einen Gamerscore) derjenige besitzt. Die Trophies haben vor allem den Zweck, den Spieler innerhalb des sozialen Gamer-Netzwerks zu profilieren. Einigen Spielern ist dies hingegen gänzlich gleichgültig. Tatsache ist gleichzeitig auch, dass es vielen überhaupt nicht egal ist. So empfinden sich einige als bessere Gamer wie die Anderen, wenn sie über die grössere Trophie-Sammlung verfügen. Aufgrund dieser Tatsache sind einige Spieler süchtig nach den glänzenden Pokalen – mehr hierzu jedoch später. Was hier entscheidend ist, ist klarzustellen, dass eine hohe Anzahl Trophies mit dem Können eines Spielers korrelieren kann, es aber nicht zwingend muss! So hab ich es schon oft erlebt, dass die besseren „Super Street Fighter IV“-Spieler zumeist nur wenige Trophies besitzen. Denn eine hohe Anzahl Trophies bedeutet auch, dass ein Spieler sehr viele verschiedene Games spielt. Hat jemand weniger Trophies, kann es gut sein, dass sich dieser auf ein bestimmtes Spiel spezialisiert hat. Wenn man immer vorwiegend nur ein Game zockt, ist es nicht ausgeschlossen, dass man extrem gut darin wird. Ist man an diesem Punkt anbelangt, sagt die niedrige Totalanzahl erlangter Trophies nichts mehr über das eigene Können aus.