Alan Wake

Angst im Dunkeln? Jetzt schon!

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Kennt ihr das? Da wartet man ewig auf ein bestimmtes Spiel, und dann kommt es und ist nicht mal halb so gut wie man sich das gedacht hätte. Genau das Gegenteil ist bei "Alan Wake" der Fall. Zuerst ewig darauf hingefiebert und jetzt werden sämtliche Erwartungen um ein Vielfaches übertroffen. Wieso der Titel jetzt schon zu den Hightlights des Jahres zählt, erfahrt ihr in unserem Bericht direkt aus Bright Falls.

Bright Falls ist nämlich der Handlungsort des neusten Spiel der "Max Payne"-Macher, in dem der Schriftsteller Alan Wake versucht Abstand von der Welt zu bekommen. Zwei Jahre ist es her, seitdem er etwas Brauchbares zu Papier gebracht hat. Da kommt ihm die Einladung seiner Lebensgefährtin Alice, in Bright Falls ein Urlaub zu verbringen gerade recht, den ausser ein paar schrulligen Einwohnern hat der beschauliche Ort nicht viel Trubel zu bieten. Zumindest auf den ersten Blick, den unter der Oberfläche brodelt es. Zuerst nimmt Alan die Zeichen nicht wahr, doch ehe er es sich versieht wird Alice entführt, und er findet sich eine Woche später nach einem Autounfall ohne Gedächtnis über einem Abgrund hängend wieder. Was in den sieben Tagen passiert ist und was auf Alan nun Gewaltiges zukommt, dies gilt es in den in Episoden eingeteilten Kapiteln herauszufinden. Näher wollen wir aber auf die intensive und unglaublich spannende Geschichte nicht eingehen, den von ihr lebt der spielbare Mystery-Thriller schliesslich.

Es werde Licht

Der Spielablauf gliedert sich hauptsächlich in zwei Elemente. Tagsüber unterhaltet ihr euch mit Einwohnern, sucht Orte nach Hinweisen ab oder löst kleine Sprungpassagen und Rätsel. Wenn es aber dunkel wird, dann seit ihr in der Regel bewaffnet mit Taschenlampe, Leuchtgranaten- und fackeln, sowie diversen Schusswaffen unterwegs. Die Dunkelheit ist euer grösster Feind, und was in ihr lauert kann nur mit Licht und roher Waffengewalt im Zaum gehalten werden. Munition ist Genre-typisch sehr knapp gehalten und sollte mit Bedacht eingesetzt werden. Wer oder was euch ans Leder will sei hier ebenfalls nicht verraten, aber es kommt zu einigen spannenden Auseinandersetzungen, die teils so dramatisch sind, dass euch beinah das Herz stehen bleibt. Wenn man es in letzter Sekunde schafft einen Stromgenerator zum Laufen zu bringen, bevor einen die dunklen Gestalten zu Fassen bekommen, dann ist das ganz grosses Kino und sorgt für ordentlich Adrenalinausstoss.

Hin und wieder darf man sich auch hinter das Lenkrad eines Autos schwingen. Die Fahrsequenzen sind zwar keine Nervenzereissprobe wie in "Alone in the Dark", gehören jedoch zu den schwächsten Spielmomenten in "Alan Wake". Die rar eingestreuten Rätseln sind erfreulich einfach gehalten und stoppen den Spielfluss nicht unnötig, bieten aber trotzdem eine kleine Auflockerung vom Horroralltag.

Inszenierung auf höchstem Niveau

Wie nicht anders zu erwarten sind die Licht- und Schatteneffekte eine wahre Augenweide, aber nicht nur die. Optisch präsentiert sich "Alan Wake" in einem realistischen und sehr detailreichen Look, der einen voll und ganz in die düstere Welt des Autors eintauchen lässt. Animationen, Sound und die deutsche Sprachausgabe sind auf obersten Niveau, und nicht zu Letzt dank der cineastischen Kameraeinstellungen wähnt man sich nur all zu oft als Hauptdarsteller in einer TV-Serie. Die standen ganz offensichtlich auch Pate für das Spiel, und so erhält man vor jeder neuen Episode nochmals einen Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse, ganz so wie in der Serie "Lost". Zwar kann man hier und da leicht Pop-ups und Kantenflimmern erkennen, insgesamt ist die Optik aber sehr gut gelungen und wartet mit einigen bombastischen Highlights auf. Die Handlung wird überwiegend in In-Game-Grafik erzählt, die nur in den kurzen Videosequenzen leicht hochgerendert wurde. So kommt es nicht zum klassischen Bruch, dass die Videos top aussehen, das Spiel selbst aber dagegen grob oder pixlig wirkt. Zum besseren Vergleich könnte man sagen, dass der Titel in etwa dem Look von "GTA IV" entspricht, jedoch etwas detailreicher und noch realistischer daherkommt, und natürlich sensationelle Lichtspielereien auf Lager hat.

Ein Spiel steht und fällt mit dem Gameplay, doch auch hier zeigt Entwickler Remedy, dass er sein Fach mehr als beherrscht. Auch wenn jeder Button am Controller belegt ist, so ist die Steuerung überaus intuitiv, sehr exakt und lässt kaum Wünsche offen. Obwohl man Taschenlampe und Feuerwaffen in der Regel gleichzeitigen handeln muss, gelingt dies schon nach kurzer Zeit, als hätte man nie etwas anderes gemacht.

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