Ich gehöre auch zu den älteren Semestern und musste bei der Einleitung schmunzeln.
Zu meiner Zeit betrat der Lehrer schlecht gelaunt das Klassenzimmer, stellte die braune Ledertasche auf das Lehrerpult und zeichnete ein Schaubild an die Tafel und faselte dabei, ohne den Blick an die Schüler zu richten.
"Die punischen Kriege waren langatmig und schwer verdaulich. Genauso wie mein Unterricht. Willkommen in der gymnasialen Hölle. Spass war gestern, wenn ihr diesen Rotz hier nicht auswendig lernt, so dass ich euch bei der nächsten Stunde abfragen und benoten kann, um so das Ärgernis der mündlichen Note effektiv ad acta legen zu können, werdet ihr durchfallen."
Das hat er zwar nicht gesagt, so fühlte es sich aber an.
Ein Mensch, der selbst irgendwann ein solch grosses Interesse an der Geschichte hatte, dass er nicht nur beschloss, dieses zu studieren, sondern obendrein später auch noch zu lernen, hat jegliche Freude an diesem Fach den Schülern mit brachialer Gewalt ausgetrieben.
Auch meine Wenigkeit war regelrecht schockiert, als ich zum ersten Mal Assassin's Creed 2 spielte und - zumindest im Ansatz - so etwas wie Spass an den geschichtlichen Hintergründen (also die, die tatsächlich der Realität entsprangen) empfand.
Noch heute, über 20 Jahre später, frage ich mich, wann und wo mein damaliger Lehrer jegliches Interesse am Unterrichten verloren hat, so dass er uns mit diesem Mist, den er seine Unterrichtsmethode nannte, quälen konnte.
:D
Frohe Festtage!