MadWorld

Sin City auf Crack

Test Guest getestet auf Black & White: Insel der Kreaturen

Mit stoischer Beharrlichkeit torpediert Sega das Familienkonzept von Nintendo mit Games der derben Sorte. Nach "Dead Rising" kommt nun das wohl brutalste Game auf die Wii, das die Konsole je gesehen hat und wohl sehen wird.

"MadWorld" sorgt seit dem Auftauchen des ersten Trailers für Gesprächsstoff in der Zockergemeinde. Der Spieler übernimmt die Rolle von Jack, seines Zeichens die wohl coolste Sau seit Dante aus "Devil May Cry". Der geheimnisvolle XIII lädt Jack ein, an der verrückten Gameshow "Death Watch" teilzunehmen. In der Show geht es nur um eines: das nackte Überleben. Eine ähnliche Story wurde ja schon im umstrittenen Spiel "Manhunt" aus dem Hause Rockstar Games als Aufmacher für den Todesmarathon hergenommen. In die gleiche Kerbe schlägt auch "MadWorld", aber tausend Mal überzogener.

Da ein tödlicher Virus für Panik unter den Bewohnern sorgt, wurden die infizierten Stadtteile unter Quarantäne gestellt. Mittlerweile herrschen dort Gangs und Outlaws, allen voran der mysteriöse XIII, der die Kandidaten in eine Art modernen Gladiatorenkampf schickt. Wer den Film "Running Man" gesehen hat, weiss ungefähr was auf ihn zukommt. Über einen Knopf im Ohr gibt XIII Jack Anweisungen, lobt und tadelt oder gibt ihm nützliche Tipps. So wird man zu Beginn erst einmal an die Steuerung und das Punktesystem herangeführt, das mit einigen Kniffen aufwartet. Durch Schwingen der Wiimote und Nunchuck teilt Jack heftige Kinnhacken aus, schnelle Schläge liegen auf dem A-Knopf und mit dem B-Knopf aktiviert Jack eine am Arm integrierte Kettensäge. Schüttelt man den Nunchuck-Controller macht Jack Backflips um z.B. aus brenzligen Situationen zu entkommen. Soweit die Basics, doch die Feinheiten folgen jetzt. Hat man einen Gegner lange genug bearbeitet, kann man einen Finishing Move ansetzten. Dieser Funktioniert je nach Position zum Gegner, getragener Waffe oder gedrücktem Knopf unterschiedlich. Hält man die Kettensäge, dann verpasst Jack seinem Opfer z.B. einen praktischen Mittelscheitel durch den Körper, ohne Waffen darf man den Gegner mit Schwung an die nächste Wand pfeffern oder ihm Gliedmassen vom Körper trennen. Spezialisten verpassen einem wankenden Gegner einen Uppercut um ihn in die Luft zu schleudern, zücken dann die Motorsäge, rutschen unter dem Opfer durch und stechen von unten zu. Entdecke die Möglichkeiten heisst die Devise...

Da es in jedem Abschnitt innerhalb einer bestimmten Zeit eine vorgeben Punktzahl zu erreichen gilt um die Bossfights frei zu schalten, sollte man sich nach lukrativeren Möglichkeiten der Gegnerbeseitigung umsehen. Der Weg zum Ziel führt nämlich nur über das Absolvieren erfolgreicher Kombos. Anstelle einen Gegner einfach nur windelweich zu Kloppen bringt es vielmehr Punkte ein, wenn man z.B. vorher ein Strassenschild nimmt, ihm damit ein drittes Ohr bohrt, vielleicht noch einen Reifen überstülpt um ihn dann an einer mit Stacheln gespickten Wand aufzuhängen. Klingt brutal? Ist es auch, aber das Spiel forciert praktisch ein möglichst brutales Vorgehen. Überall in den Levels warten Todesfallen und Waffen darauf genützt zu werden. Je ausgefallener die Vorgehensweise, desto höher fällt der Punktemultiplikator am Ende aus. Hin und wieder werden auch kleine Minispiele freigeschaltet, wie die "Todesquetsche" oder "Menschliches Dart". Dazu muss man wohl nicht mehr sagen, die Namen sind tatsächlich Programm. Zwischendurch darf Jack sich in einer Rennsequenz auch mal auf ein Motorrad schwingen und Gegner während der Fahr zu Leibe rücken. Insgesamt sind die Fahrsequenzen eine nette Abwechslung, fallen spielerisch aber im Vergleich zum Rest des Games etwas ab.

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