FUEL

Bis zum Horizont und noch weiter…

Test Guest getestet auf Command & Conquer: Alarmstufe Rot 2

In diesem Open-World-Racer muss man zwei Dinge mitbringen: Erstens einen guten Orientierungssinn und zweitens verdammt viel Zeit. Ob das ungewöhnliche Konzept bei den Spielern ankommt wird sich zeigen. Wir waren jedenfalls schon mal für euch auf Entdeckungstour.

Seit es Next-Gen-Konsolen gibt werden die Spiele nicht nur immer hübscher, sondern auch immer grösser. Da tummeln sich in so manchem Action-Game hunderte NPCs gleichzeitig auf dem Bildschirm oder man sieht sich mit gewaltigen Landschaften konfrontiert. In letztere Kerbe schlägt auch der neuen Open-World-Racer "FUEL" aus dem Haus Codemasters. Die Eckdaten des Rennspiels können sich durchaus sehen lassen. So warten sagenhafte 14’000 Quadratkilometer Land darauf entdeckt zu werden, dazu stehen 75 Fahrzeuge bereit, die in 70 Rennen und 190 Herausforderungen am Limit bewegt werden wollen. Von Muscle Cars, über Buggys, Motorräder bis hin zu ausgefallenen Gefährten wie dem Mini-Hovercraft stellt jedes Vehikel neue Anforderungen an Spieler. Der wiederum findet sich in einer nahen Zukunft wieder, in der grosse Landstriche der USA durch Klimakatastrophen verwüstet wurde. Die wenigen Zurückgebliebenen nützen die leeren Zonen nun für spektakuläre Rennen immer mit dem Ziel vor Augen, an das namengebende "Fuel" ran zu kommen.

Dein bester Freund heisst GPS
Die gigantische Welt darf von Anfang an komplett frei bereist werden. Die Renn-Events und Herausforderungen sind auf der ganze Karte verteilt und warten darauf entdeckt zu werden. Da man für viele Rennen aber spezielle Fahrzeuge benötigt und die wiederum mit "FUEL" erkauft werden müssen, sollte man sich erst Mal ein paar Liter des flüssigen Goldes in den Beginnerrennen verdienen. Um in diesen Rennen überhaupt eine Chance zu haben, ist das GPS-System, welches einem anhand von schwebenden Pfeilen immer die Richtung angibt, unerlässlich. Da man sich nicht zwingend auf dem vorgegebenen Kurs bewegen muss, ist die Verlockung natürlich gross nach Herzenslust abzukürzen. In manchen Rennen fährt man sich so durchaus einen Vorteil heraus, oft ist die Wahl abseits des Weges zu fahren aber mit gewissen Problemen verbunden. So sieht man sich mit manchmal mit kaum überwindbaren Steigungen konfrontiert oder steht buchstäblich mitten im Wald und kommt nicht weiter. Also hält man sich dann doch meistens an die GPS-Route, unter anderem auch, weil die Computergegner in der Regel genau wissen, wo es durch geht, man als Spieler in der offenen Welt aber schnell den Überblick verliert. Das GPS ist im Grossen und Ganzen gut gelöst, ist teils aber etwas irreführend und schon sehr penetrant eingeblendet. Anpassen darf man die Darstellung leider nicht, nur an- oder abschalten.

Dein zweitbester Freund, die Handbremse
Beim Handling der verschiedenen Fahrzeuge gibt es deutlich spürbare Unterschiede, aber alle haben eines gemeinsam: sie sind gewöhnungsbedürftig. Die Spielmechanik ist eine ganz eigene und man muss sich erst Mal darauf einstellen, dass die Fahrzeuge anderes reagieren, als man dies erwarten würde. So ist die Steuerung eher indirekt, teils auch schwammig, dennoch werden viele Fahrfehler verziehen und man bekommt auch noch oftmals die Kurve, wenn eigentlich schon ein Abflug in Sicht war. Als ultimatives Allheilmittel hat sich dabei die Handbremse herausgestellt. Bringt man diese wohldosiert zum Einsatz, sind auch die engsten Kurvenfahrten kein Problem mehr. Könner driften sogar ohne viel Geschwindigkeitsverlust durch U-Turns und lassen die Gegner alt aussehen. Hat man den Dreh der komischen Fahrzeugphysik mal raus, dann sind Erstplatzierungen kein Problem mehr, und schliesslich gibt es nur für einen ersten Platz "Fuel". Das ist etwas nervig, den teilweise sind die Rennen verdammt lang und wenn man es dann nicht auf Platz eins schafft, muss man die gesamt Strecke nochmals fahren. Zudem fehlt es den Fahrzeugen etwas an Power, wodurch es in den meisten Rennen eher gemächlich zugeht. Auch hätte eine Boost-Funktion sicher noch etwas mehr Pep gegeben, gehört diese Funktion bei Rennspielen heute doch fast schon zum Standard. Schade ist auch, dass es keine Megasprünge oder Stunts zu entdecken gibt. Zwar würgt der Fahrer bei manchen Sprüngen selbst schnell einen kurzen Stunt-Move rein, doch selbst hat man keine Möglichkeit einen solchen Move auszuführen. Ausserdem wird man nach einem Sprung teils heftig abgebremst, was dem Spielfluss nicht wirklich zu Gute kommt. Insgesamt ist da Handling okay, aber man hätte sich doch etwas mehr Realismus gewünscht. Die Herausforderung bei den Rennen entsteht so in erster Linie durch das Finden des Ziels auf der bestmöglichen Strecke.**
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