Alpha Protocol

Das Antiterror-RPG

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Dass die Entwickler von Obsidian gute Rollenspiele machen können, sollte sich spätestens seit "Knights of the Old Republic 2" herumgesprochen haben. Jetzt wagen sich die RPG-Spezialisten auf neues Terrain und bringen dass erste Rollenspiel mit dem Thema "Antiterror" auf die Konsolen.

"Alpha Protocol" versetzt den Spieler in die Rolle des Antiterror-Agenten Michael Thorton, der frisch aus der Ausbildung kommt und sich direkt in ein grosses Abenteuer stürzen darf. Im Rahme einer Präsentation im Rahmen der Gamescom haben uns zwei der Entwickler eine Einblick in eine typische Mission im Spiel werfen lassen. Beginn erhielt Michael seine Mission vom Hauptquartier, dazu passend wählt man dann seine Waffen und Gadgets aus und sollte dabei darauf achten, dass Missionsrelevante Objekte auch mitgeführt werden. Zwar bleibt es dem Spieler überlassen, welche Ausrüstung er mitführt, eine kluge Wahl kann einem den Missionsalltag aber durchaus erleichtern. Im Laufe des Spiels stehen natürlich immer mehr Waffen und Ausrüstungsgegenstände bereit, die sich ganz Rollenspiel typisch auch aufwerten lassen.

In der nächste Szene sahen wir, wie Michael sich an Bord einer Yacht begeben und sich dort in bester Stealh-Manier an den Wachen vorbei geschlichen hat. Wer will darf aber auch den Rambo raushängen lassen und sich in der direkten Art auf wilde Feuergefechte einlassen. Je nach dem wie man spielt, erhält man unterschiedliche Belohnungen und Attribute für neue Ausrüstungsgegenstände oder Fähigkeiten. Eine dieser Fähigkeiten macht es z.B. möglich, dass Michael für seine Feinde für kurze Zeit unsichtbar ist. So gelangt er unbemerkt an den Wachen vorbei oder kann diese still und leise mit einer Stealth-Attacke ausschalten. Zum Ende des Levels muss ich Michael dann in einem Shoot-out einer russischen Spionin stellen und ausgiebig vom Deckungssystem Gebrauch machen. Hier erinnert das Spiel stark an Action-Titel wie "Uncharted" und gar nicht an typische Rollenspiele. Nach einigen Treffern geht die Spionin schliesslich zu Boden und eine der Besonderheiten von "Alpha Protocol" kommt zu tragen: Immer wieder müssen Entscheidungen getroffen werden, die den weiteren Spielverlauf beeinflussen. In diesem Fall ging es darum, die Spionin leben zu lassen oder die Gefahr ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen. Ein richtig oder falsch gibt es nicht, den jede Entscheidung könnte weit reichende Konsequenzen nach sich ziehen. Lässt man eine Person am Leben so könnte sich diese später als neuer Verbündeten nützlich erweisen. Oder es handelt sich dabei evtl.  um einen Waffenschieber, der, wenn er am leben gelassen wird, unsere Feinde mit stärkeren Waffen versorgt, wodurch es schwieriger wird, weiterzukommen. Gerade diese unvorhersehbaren Konsequenzen machen die Story von "Alpha Protocol" ungemein spannend und dank alternativen Enden ist auch der Wiederspielwert enorm hoch. Wie sich die Entwickler in unserer Präsentation verhalten haben will ich hier nicht verraten, das soll dann später jeder für sich selbst herausfinden. Nur so viel:  Ein andere Entscheidung hätte böse nach hinten los gehen können.

Während das Gameplay, die Story und die Dialogsequenzen überzeugen konnten, hat mir die Optik des Spiels nicht ganz so gut gefallen. Das liegt zum einen an der für meinen Geschmack zu bunten Farbgebung, und zum anderen an den etwas schwachen Texturen. Vermutlich wird sich daran aber nicht mehr viel ändern, da das Spiel ja schon im Oktober erscheinen soll. Die lokalisierte Version wird dann mit englischen Sprechern, aber deutschen Untertiteln ausgeliefert, so die Entwickler. Angesichts der stimmigen Synchronisation und den unzähligen Dialogmöglichkeiten aber ein gut zu verkraftender Kompromiss.

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