Overlord II

Es tut so gut böse zu sein!

Test Guest getestet auf Filme

Wir hatten die Gelegenheit den Kultverdächtigen Titel "Overlord II" in Form einer Vorabversion zu testen. Wie sich das Spiel entwickelt und wie weit fortgeschritten es bereits ist, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.

Wir kennen sie bereits zugenüge, die klassische Fantasywelt. Um so besser, dass uns hier mal etwas Abwechslung geboten wird. "Overlord II" schliesst an den Humor des Vorgängers an und bietet uns unkonventionellen Charme und Witz, welcher besonders druch unsere kleinen Helfer, die Minions, geprägt wird. Wie im Vorgänger können wir bis zu 50 dieser kleinen Schergen durch die stimmige Welt steuern, dies ganz einfach mit der Tastatur oder alternativ einem Gamepad.
Befehle führten die koboldartigen Wesen in unserer Version schon perfekt aus und es hat ganz selten Problemen mit der KI (Künstlichen Intelligenz) gegeben. Der Spieler selbst steuert den mächtigen Overlord, sozusagen das Böse persönlich. Naja, ganz so ernst darf man es dann doch nicht sehen, da der Humor doch immer die Oberhand behält und den Antihelden eigentlich ganz sympathisch macht. Allgemein ist die Welt dermassen knuffig und kitschig, dass man es richtig geniesst diesem überglücklichen Treiben ein Ende zu setzen. Dafür wird einem auch genug Gelegenheit geboten. Die Minions zerdeppern und zerstören auf ihren Raubzügen wirklich alles was ihren Weg kreuzt, sodass meist nur brennende und rauchende Gebäude zurückbleiben.

Besonderen Wert wurde wieder auf das Equipment der witzigen Kobolde gelegt. Wie auch im Vorgänger ziehen sie sich einfach alles über den Kopf was sich finden lässt. In einer Mission muss man gar die Kleidung von Kindern stehlen, um die Torwache dazu zu bringen, die Tür zu öffnen. Die singenden und tanzenden Minions in den Kinderkleidern sind wirklich ein absolutes Highlight.
Dies ist aber nicht nur optisch ein Kracher, sondern hat auch einen bedeutenden Einfluss aufs Spiel. Trägt der Kobold ein Helm und ein Schwert, ist er weit zäher und stärker als ein Kollege ohne eine solche Ausrüstung.
Ab und an schliessen sich ihrer Truppe auch spezielle Monster an, ohne die es kein Weiterkommen gibt. Viele Rätsel sind nur mit dem Einsatz spezieller Kreaturen und einer menge Köpfchen zu schaffen. Auch hier orientiert sich Codemasters klar am Vorgänger, was aber nicht schlecht ist, da dieses Spielprinzip auch dort schon gut funktioniert hat. Der schräge Humor der Entwicklern kommt auch beim fantasivollen Charakterdesign immer wieder zum tragen. Dicke Elfen tummeln sich neben „affenartigen“ Ogern, „mutierten“ Halblingen und allerlei anderem witzigen Getier. Toll funktioniert auch bereits das individuelle Reagieren der Bewohner auf den Overlord und seine Anhängsel bei Kontakt und im Vorbeigehen.

Die Geschichte um „Overloard II“ lässt sich aus der Vorabversion nur schwer erkennen, da wir nur einige Levels zum Testen hatten. In der ersten Mission jedoch spielt man aus der Sicht von Overlord-Junior, welcher von seinen gleichaltrigen Kollegen gehänselt wird. Auch kein Wunder, beherrscht er doch bereits Zauber und sieht auch aus wie der eine geschrumpfte Version des grossen Overlords. Na gut, etwas niedlicher vielleicht schon. Jedenfalls nutzen die Entwickler diesen Level als Tutorial und kaum sind Steuerung und Zaubern gelernt, schliessen sich uns die ersten Minions an. Mit diesen Zahlen wir es den "guten" Kindern, die uns geärgert haben heim und jagen sie quer durch den Level. Am Schluss gerät das Dorf, in dem die Mission spielt, unter Belagerung durch eine Armee, die auf der Suche nach einem Magiekundigen Jungen ist. Bedroht durch die Armee, werfen die Dörfler den einzigen Zauberer aus dem Dorf den sie kennen, den Mini-Overlord. Hier beweist Codemasters wirklich eindrucksvoll, wie sie riesige Schlachten bei sehr guter Performance gekonnt auf den Bildschirm bringen. Schnell schliessen sich dem kleinen Overlord weitere Mininons an, um ihm zu helfen. So befehligt der Spieler bald eine kleine Armee dieser quirligen Figuren. Zuviel wollen wir hier jedoch nicht verraten aber zum Schluss der Preview-Version stürzt der Overlord in einen Fluss und erstarrt im eisigen Wasser. In einem Eindrucksvollen Rendervideo wird nun der weitere Werdegang des „Overlords“ gezeigt. Wir vermuten in diesem Teil auch eine kleine Romance, da uns während der gesamten ersten Mission ein Mädchen zu Hilfe stand. Mal sehen wie die Entwickler das ins Overlord-Szenario einbinden.

Die Übersicht während der Missionen war immer ausreichend, wozu auch das tolle und schlichte Interface seinen Beitrag geleistet hat. Natürlich gut möglich, dass dieses noch einmal überarbeitet wird, jedoch haben wir es für zweckmässig befunden. Grafisch hat "Overlord II" einen ganz eigenen sehr Comichaften Look, der jedoch durchaus schön anzusehen ist. Die Umgebung ist mit sehr vielen Details gespickt und die Animationen sind geschmeidig und fliessend. Leider ist es schwer den Detailgrad zu bewerten, da die Grafik bestimmt noch etwas verbessert wird. Jedoch sieht es optisch schon jetzt nicht schlecht aus, reicht aber bei weitem nicht an PC-Toptitel heran. Besonders Level mit grosser Vegetation bieten jetzt schon viel fürs Auge. Momentan fehlt teilweise noch der Feinschliff für die Kollisionsabfrage, was dazu führt das man Häuser betreten kann, welche geschlossen sind oder man manchmal hinter seinen Minions stecken bleibt. Hier besteht auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf. 
Was sich vermutlich aber nicht mehr ändern wird sind die extrem gradlinigen Levels, die leider stark Atmosphäre kosten. Dazu kommen die unmöglichen Hindernisse, denn unsere Spielfigur kann kaum über einen kleinen Stein geschweige denn eine Kiste klettern. Leider entfällt dadurch der Eindruck einer offenen Welt und man fühlt sich sehr schnell stark eingeschlossen. Dabei heisst es doch im Spiel wortwörtlich: "Das Böse findet immer einen Weg." Ansonsten hinterlässt "Overlord II" technisch bereits einen sehr guten Eindruck.

Die absolute Stärke des Spiels ist neben dem Humor die hervorragenden Soundkulisse. Zwar waren in der vorliegenden Version einige Videos noch nicht vertont, die es jedoch waren, klangen super und machen Lust auf mehr. Kaum die CD ins Laufwerk eingelegt und das Spiel gestartet grinste ich bereits über beide Ohren, denn der erste Track wird von ein paar durchgedrehten Minions gesungen, welche im Hintergrund auf Instrumente einschlagen und lauthals zur Melodie mitgrölen. Die Detailliebe der Entwickler wird bei solchen Szenen dann auch wieder richtig deutlich. Zur deutschen Lokalisierung lässt sich leider noch nichts sagen, da uns das Spiel nur in Englisch vorlag. Geht Codemasters aber an die Synchronisation mit der gleichen Liebe ans Werk wie bei der englischen Version, kann eigentlich nichts schief gehen.

Bei unserer Version des Spiels handelt es sich um eine Vorabversion, die wir bereits vor einigen Wochen zum Test erhalten haben, das heisst, es können sich bis zum Release noch viele Dinge ändern und/oder verbessern. Falls ihr Fragen zum Spiel habt, scheut euch nicht sie im Forum zu stellen. Ich werde versuchen diese bestmöglich zu beantworten.

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