Terminator - Die Erlösung

Mit Lizenz aber ohne Bale

Test Guest getestet auf Command & Conquer: Alarmstufe Rot 2

Die Fans warten ungefähr schon so lange auf ein gutes "Terminator"-Game, wie die Filme im Kino laufen. Der letzte virtuelle Ausflug, damals noch mit Arnold Schwarzenegger, war nett anzusehen, aber bot eher maues Gameplay. Auch das neue Spiel sieht wirklich nett aus. Doch steckt mehr hinter der hübschen Fassade?

Auch wenn es der Titel vermuten lässt spielt man hier nicht die Handlung des Films nach, sondern sozusagen das Prequel zum Kinoblockbuster. Im Spiel wird die Geschichte erzählt, wie John Connor zum viel verehrten Anführer der Rebellen wird. Christian Bale hatte wohl keine Bock auf das Spiel, den sein Gesicht sucht man hier vergebens, und der John Connor, den wir durch die Levels bewegen dürfen gleicht dem Charaktermimen nicht einmal im Ansatz. Das Spiel tritt gleich zu Beginn mächtig aufs Action-Gaspedal und man wird direkt in die tobende Schlacht zwischen Mensch und Maschine geworfen. Da das Spiel ebenfalls im Koop-Modus angegangen werden darf, ist man niemals alleine unterwegs, sondern mindestens mit einem Mitstreiter an seiner Seite. Zu Beginn ist es ein kleiner Trupp, mit dem man sich durch zerstörte Häuserschluchten kämpft. Das Tutorial wurde lobenswerter Weise direkt mit der ersten Mission verknüpft, in dem man uns erst Mal die Basics  des gepflegten Kampfes beibringt. Die Spielmechanik erinnert wohl nicht von Ungefähr an "Gears of War" und so heisst es im Kampf oft zuerst einmal Deckung suchen und Gegner dieser heraus aufs Korn zu nehmen. Dabei sollte man auf die Tipps seiner Kameraden achten, die einen z.B. zum Flankieren der Gegner auffordern. Über den Analogstick kann man zudem festlegen, in welche Deckung Connor als nächstes springen soll. So kämpft man sich nach und nach durch Horden immer gleicher Gegnertypen, die teils erbittert ihre Stellung halten.

Aufgelockert wird das Spielgeschehen durch kleine Fahreinlagen, in denen man sich hinter ein Geschütz klemmt, um aus voller Fahrt heraus Maschinen auf den Schrottplatz zu befördern. Etwas unglücklich ist hier, dass man zu sehr auf gescriptete Events gesetzt hat. So kann man beispielsweise den fliegenden Hunter am Anfang noch so mit Blei voll pumpen, kaputt geht er erst, wenn man den entsprechenden Punkt im Level erreicht hat, wo er in eine Brücke stürzen kann.

Technisch präsentiert sich der Titel solide und der Look des Films wurde gut eingefangen. Im Vergleich zu aktuellen Action-Highlights wie "InFamous" zieht "Terminator" aber doch den Kürzeren. Auch in Sachen Spielmechanik reicht man an das kopierte Gameplay-Vorbild aus dem Haus Microsoft nicht heran, dazu spielt sich der Titel einfach zu undynamisch. Das Voice-Acting ist gut gelungen, dafür hat man es mit dem originalen "Terminator"-Soundtrack etwas übertrieben. Der tönt praktisch im Sekundentakt aus den Boxen und wirkt nach einer Weile viel zu aufgesetzt.

Ganz grosser, wenn nicht der Kritikpunkt überhaupt ist aber, dass es einfach an Abwechslung fehlt. Das gilt nicht nur für die immer gleichen Gegnertypen, sondern auch für den gesamten Ablauf. Hat man den ersten Level gespielt, hat man quasi schon so gut wie alles gesehen, zumindest was das Gameplay angeht. Die anfangs doch sehr spärlichen Auftritte der Terminatoren, werden zwar mit der Zeit mehr, doch irgendwie hätte man sich gewünscht, dass sie besser ins Geschehen integriert werden. "Terminator -  Die Erlösung" hat im Grunde genommen gute Ansätze, die aber auf Grund von fehlender Abwechslung und undynamischem Gameplay schnell in den Hintergrund treten. Auf ein wirklich gutes "Terminator"-Game müssen Fans somit noch weiter warten. Da hat das zuständige Entwicklerstudio Grin mit der Versoftung von "Wanted" bereits gezeigt, dass sie es auch besser können.

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