Need for Speed NITRO

Nitro, Cops und Endlosdrifts

Erster Eindruck Guest

Während sich "Need for Speed SHIFT" als Rennsimulation präsentierte platziert sich "Need for Speed NITRO" quasi als das komplette Gegenteil. Anstelle von Realismus setzt der neuste Teil der Serie voll und ganz auf Acrade-Race-Action.

Schon im Intro wird klar, Realismus ist hier nicht gefragt, den in "NfS NITRO" steht der reine Fahrspass im Vordergrund. Das neue Rennspiel für Wii lockt mit Hochgeschwindigkeitsrennen durch fünf verschiedene exotische Schauplätze rund um den Globus. Dabei gilt es in jeweils fünf Zonen verschieden Aufgaben zu erfüllen. Neben den klassischen Rennen, wo natürlich ein Platz auf dem Podium, sprich unter den ersten Drei das Ziel ist, darf man sein Können auch in Eliminator-Rennen, Drift Challenges, Radarmessungen, Drag-Rennen, Zeitrennen und Probefahrten unter Beweis gestellt werden. In Letztgenanntem darf man für eine Runde Platz in einem deutlich stärker motorisierten Wagen Platz nehmen und versuchen die vorgegebene Rundenzeit zu knacken.

Doch es kommt nicht nur auf eine gute Platzierung an, sondern auch auf den Style. Für erfüllte Aktionen, wie lange Drifts, erhält man Sterne, fünf davon sind pro Event möglich. Viele Sterne schalten neue Events, Tuningzubehör oder neue Fahrzeuge frei. Wer also mit der Bestnote abschneiden will, darf sich mit einem ersten Platz im Rennen nicht zufrieden geben.

Elementares Spielelement ist der Einsatz von Nitro, ohne den man ziemlich chancenlos ist. An den flüssigen Beschleuniger kommt man, in dem Sprünge, Fahrten im Windschatten oder bei hoher Geschwindigkeit sowie Drifts ausgeführt werden. Da das Handling extrem gutmütig ausgefallen ist, stellt selbst das Durchdriften der engsten Kurven schon nach kurzer Zeit kein Problem mehr dar. Irgendwie erinnert das Gameplay in diesen Momenten stark an "Ridge Racer", wo Driften ja zum guten Ton gehört. Wer sich geschickt anstellt, der kann seinen Wagen mit Nitro dauerbefeuern, und wer es schafft beide Nitroleisten komplett zu füllen, wird beim Druck auf die Nitrotaste dann beinah in den erdnahen Orbit geschossen. Das Geschehen läuft dabei jederzeit mit flüssigen 60 Frames pro Sekunde ab, wodurch das Geschwindigkeitsgefühl sehr gut rüberkommt.

Damit man seinen Hobel auch noch bei Tempo 250 perfekt unter Kontrolle behält, darf man zu Beginn aus gleich vier Steuerungsvarianten auswählen: mit der Wiimote, mit dem Classic Controller, mit dem Wii Wheel oder mit einer Kombination aus Wiimote und Nunchuck. Für mich hat sich Letztgenannte als optimal erwiesen und erlaubt am meisten Feingefühl beim Durchdriften der Kurven. Zu oft sollte man nämlich nicht anecken, da alle Wagen nur ein bestimmte Belastbarkeit aufweisen. Zum Glück liegen auf der Strecke aber sammelbare Items, wie ein Schraubenschlüssel bereit, der die Schäden am Fahrzeug im Nu behebt. Und noch ein Item kommt während der Rennen zum Einsatz. Da man es hin und wieder mit den Cops zu tun bekommt, sollte man versuchen eine der Polizeimarken einzusammeln. Befindet sich ein Gegner vor einem, darf man auf Knopfdruck die Cops auf den Vorausfahrenden hetzen, die diesem dann mächtig zusetzen, während man selbst unbeheligt überholen kann.

Nicht erschrecken sollte man am Beginn des Spiels, wenn es an die Wahl des Autos geht. Mit einem alten Renault und einem VW Bus geht es erstmal gemächlicher über die Piste. Doch in den Vorschaurennen, in denen man für kurze Zeit hinterm Steuer eines PS-Boliden Platz nehmen darf, lässt sich schon erahnen, wie rasant es im späteren Spielverlauf werden wird. Serientypisch darf man seinen fahrbaren Untersatz natürlich auch wieder nach Herzenslust tunen und customizen. Neben neuen Fahrzeugteilen, wie Spoilern und Rädern,  darf man sich vor allem im optischen Umgestalten des Wagens austoben. Mit unzähligen Stickern, Lackierungen und Grafiken darf man eine individuelle Rennmaschine kreieren und erfreulicherweise alles herrlich unkompliziert. Dank Wiimote gestaltet sich das Anbringen von Grafiken und Stickern sehr einfach und trotzdem sehr exakt. Alles in allem sind die Tuningsmöglichkeiten aber eher optischer Natur und wirken sich kaum auf die Fahrleistungen aus.
Fährt man in einem Rennen vorneweg, dann werden die grafischen Elemente auf die komplette Strecke übertragen und färben die angrenzende Banden und Gebäudefassenden in die Farben des Autos ein. Natürlich nur so lange, bis man wieder überholt wird. Das sieht nicht nur cool aus, sondern macht auch gleich klar, wer der "King on the Road" ist. Gerade im Multiplayer für vier Spieler  kann man seinen Gegnern so sprichwörtlich live und in Farbe auf die Nase binden wie gut man ist.

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