Resonance of Fate

Wilde Feuergefechte in Basel

Erster Eindruck Guest

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Basel einmal die letzte Bastion der Menschheit werden würde? Doch gemeint ist nicht etwa die Hochburg der Schweizer Fasnacht, sondern eine Bauwerk, welches als Schauplatz für das neue Rollenspiel "Resonance of Fate" dient.

Auf den ersten Blick wirkt der Titel wie die üblichen RPG-Vertreter aus Japan: Helden, bei denen man nicht weiss ob man ein Männlein oder Weiblein vor sich hat, ein bizarre Story und viel Pomp in den Zwischensequenzen. Dabei dient die Geschichte um unsere drei Helden lediglich als Aufhänger für spektakuläre Feuergefechte im "Matrix"- oder "Equilibrium"-Stil. Denn der Fokus liegt, neben der Erkundung der Station Basel welche auf mehrere Ebenen aufgeteilt ist und und allerlei Smalltalk mit deren Bewohnern, vor allem auf den Echtzeitkämpfen.

East meets West
Während das Charakterdesign wie gesagt voll und ganz Japanliebhaber bedient, machen die Entwickler in Sachen Setting und Kampfsystem offenbar grosszügig Zugeständnis an den Geschmack westlicher Spieler. So darf man für einmal nicht in gewohntem Fantasy-Setting mit Schwert und Bogen in den Kampf ziehen, sondern lässt die wunderbare Welt der Handfeuerwaffen in diesem Steampunk angehauchten RPG für sich sprechen. Die Kämpfe laufen dabei in Echtzeit ab und ihr könnte abwechselnd die Kontrolle über einen der drei Helden übernehmen. Wie in Rollenspiele üblich hat jeder der Kämpfer eine bestimmt Aktionsleiste zur Verfügung. Rennen verbraucht dabei ebenso Zeit wie ein Angriff. Ist die Aktionsleiste aufgebraucht, muss der Kämpfer kurze Zeit pausieren. Neben normalen Angriffen, stehen auch noch spektakuläre Spezialangriffe zur Verfügung, die richtig eingesetzt auch zu einer Kombo verkettet werden können. Da hüpfen und springen die Helden wie von der Tarantel gestochen durch den Raum und lassen einen Kugelhagel auf die Gegner herabsausen. Das sieht ziemlich cool aus , doch die Animationen wiederholen sich recht schnell einmal.

Voll ins kalte Wasser
Zu Beginn wird man direkt ins kalte Wasser geworfen und findet sich mitten in der Hauptstory wieder. Auch der erste Kampf lässt nicht lange auf sich warten und wer es versäumt hat das ausufernde Tutorial zu machen, der wird den Controller nach wenigen Minuten gefrustet in die Ecke pfeffern. In Sachen Taktik und Tiefe hat das Kampfsystem nämlich einiges zu bieten und auch die Waffen selbst dürfen modifiziert werden. Man muss sich schon in den Titel reinfuchsen, einfach einstecken und losspielen liegt nicht wirklich drin. Rollenspiel-Veteranen werden sich darüber freuen, Gelegenheitsspieler wird dies wohl eher abschrecken.

Optisch eigenwillig
Die Präsentation von "Resonance of Fate" lässt einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits ist es erfreulich, dass man mal auf ein völlig neues Setting setzt, andererseits wirkt die Grafik teils grob und pixlig, sowie abwechslungsarm. Die Endzeitstimmung wird zwar gut transportiert, aber mit den Helden konnte zumindest ich mich gar nicht identifizieren. Der Sound geht in Ordnung, die englische Sprachausgabe ebenfalls, alles auf solidem Standard. Trotzdem konnte mich ein erster Ausflug nach Basel nicht überzeugen, da statte ich lieber wieder mal der Schweizer Fasnachtshochburg einen Besuch ab.

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