Scribblenauts

Die grösste Waffe ist der Stift

Test Guest getestet auf

Videospiele leben davon, Dinge erleben zu können zu denen man im „normalen“ Leben keinen Zugriff hat. Wo, wenn nicht in Videospielen, kann man als mittelalterlicher Held Abenteuer bestehen oder in einem Ferrari Platz nehmen? Wo sonst erhält man die Chance, mit Wrestling-Grössen in den Ring zu steigen oder in die Haut von Tony Hawks zu schlüpfen? Es sind die virtuellen Möglichkeiten, die fesseln und uns neue, schier endlose Erlebnisse vermitteln. Wichtig ist dabei immer, dass sich die Welt der Videospiele einen ganz neuen Raum zur Verwirklichung dieser Ideen schafft. Nichts ist wirklich real, wird aber in dieser Welt mit ihren eigenen Regeln legitimiert und somit zur akzeptierten Realität, in die sich der Spieler begibt.

Ein neues Spielkonzept

Diesem Grundschema gehört natürlich auch „Scribblenauts“ an. Doch hier geht die Spielidee in eine völlig neue Richtung. Im Rahmen eines Rätselspiels ist hier nämlich zwei Dinge gefragt: Die Fähigkeit, zu schreiben und eine grosse Portion Fantasie. Ihr steuert eine Figur namens Maxwell durch verschiedene kleine Rätsellevels, wobei jeweils das Ziel darin besteht, eine Stern (Starite) zu beschaffen. Je nach Levelumgebung werden euch verschiedene Aufgaben gestellt, die zu erfüllen sind um einen solchen Starite zu erhalten. Doch wie ihr diese Aufgaben löst ist völlig euch überlassen, denn „Scribblenauts“ arbeitet mit einer noch nie dagewesenen Spielidee: dem magischen Notizbuch.

Das funktioniert folgendermassen: Während des Spiels tippt ihr mit eurem Touchpen auf die obere rechte Ecke des Bildschirmes, wo sich das Symbol eines Notizheftes befindet. Sofort gelangt ihr in eine Tastaturansicht, wo ihr entweder selber Wörter schreibt oder Buchstabe für Buchstabe zu einem Wort tippt, das eurer Meinung nach helfen könnte das momentane Rätsel zu lösen. Sofort erscheint das eingegebene Objekt im Spiel und kann in der Spielumgebung verwendet werden. So ergeben sich zur Lösung eines Rätsels schier unzählige Möglichkeiten. Ein Beispiel: Maxwell soll ein Mädchen wieder mit ihrem Kätzchen vereinen. Dumm nur, dass die Katze auf einem nahe gelegenen Haus festsitzt. Nun ist es also ganz eurer Fantasie überlassen ob ihr eine Maus herbeischreibt und damit die Katze vom Haus lockt oder sie durch einen bissigen Schäferhund vom Dach jagt. Falls euch Tiere jedoch zuwider sind, zaubert ihr einfach ein Feuerwehrauto herbei, und bergt die Katze auf diese Weise. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt und es macht Spass, die verschiedensten Dinge auszuprobieren.

Spielerisch gesehen gibt es zwei Arten von Levels: Die Actionlevels und die Puzzlelevels. Bei ersteren gilt es gewisse Gegenstände oder Dinge miteinander zu kombinieren, um an den begehrten Starite zu gelangen. Bei Letzteren hingegen sind gewisse Dinge vorgegeben und ihr müsst genau diese erfüllen, um zum Ziel zu gelangen. So steht ihr zum Beispiel einmal in einem Zimmer mit einem schlafenden Jungen. Die Aufgabenstellung lautet: Weck ihn auf! Nun habt ihr die Wahl: Schreibt ihr einen Gockel, einen Wecker oder gar eine Bombe herbei!

In Maxwells Welt

Die ganze Spielidee und die Aufmachung sind wirklich gut gelungen. Laut Entwickler sollen dem Spieler rund 20'000 Dinge zur Verfügung stehen, die er nach Belieben „herbeischreiben“ kann. So werden die grauen Zellen ganz schön beansprucht und es kann durchaus vorkommen, dass man sich den Kopf über ein Rätsel zerbricht. Jedoch ist man dann immer wieder erstaunt, wie simpel die Lösung eigentlich war und schafft es doch, in weitere Level vorzudringen.
Doch auch „Scribblenauts“ hat trotz vieler guter und innovativen Ideen mit Mangelerscheinungen zu kämpfen. So fällt besonders die Steuerung bei den Actionlevels ziemlich hakelig aus und man lässt Maxwell einige Male unbewusst von der Klippe stürzen. Vielleicht hätte dem Spiel hier eine traditionellere Steuerungsmöglichkeit per Digikreuz gut getan, statt der gewählten Option, die Spielfigur mit dem Touchpen in die gewünschte Richtung zu bewegen. So kommen leider einige Frustmomente während des Spiels auf, welche ein wenig am Spielspass nagen.

Technisch gesehen mag vor allem die musikalische Untermalung zu überzeugen. Frisch-fröhlich klingen typische Ohrwurmlieder aus den DS Boxen und lassen einen mitpfeifen.

Kommentare

Scribblenauts Artikel