Assassin's Creed: Revelations

Exklusiv-Interview mit dem Creative Director

Interview Benjamin Kratsch

Bombenbasteln, Janitscharen austricksen und welche Rolle Yusuf dabei spielt. Exklusive Enthüllungen direkt von Creative Director Alexandre Amancio.

Also warum ist Ezio überhaupt in Konstantinopel?

Alexandre Amancio: Er sucht Antworten. Er will wissen wie er eigentlich in den ganzen Schlamassel hereingeraten ist und er will sein Heldendasein beenden, die Templer schlagen. Dazu muss er die geheime Bibliothek von Altair Ibn La’Ahad finden. Das Problem: Auch die Templer wissen um die Bibliothek, in der ein Buch liegt dass das gesamte Wissen der Assassinen beinhaltet. Würden die Templer es bekommen, wäre der gesamte Orden verloren. Ergo muss Ezio schneller sein. Er muss die fünf goldenen Schlüssel finden, die ihm Zugang zur Bibliothek gewähren. Einen davon hat bereits ein Templer-General an sich gerissen.

Auf der E3 haben wir vor Allem gegen die Janitscharen gekämpft. Eine Art Eliteeinheit?

Alexandre Amancio: Die Janitscharen sind die Bodyguards des Sultans, also des obersten Regenten. So eine Art Secret Service des Orients, nur das der Sultan bei den grossen Schlachten selbst anwesend war und von mehreren Hundertschaften geschützt wurde. Bereits im Alter von 10 Jahren wurden sie ihren Familien entrissen und ihr Leben lang auf den Kampf trainiert. Sie sind also ähnlich kampfstark wie die Spartaner, die ihr aus „300“ kennen werdet. In „Assassin’s Creed: Revelations“ setzen sie vor Allem Schusswaffen ein, was sie zu sehr gefährlichen Gegnern macht. Ezio kann nur gegen sie bestehen, wenn er aus dem Hinterhalt angreift, sie mit Rauchbomben ablenkt oder Sprengsätzen gleich ganz ausschaltet. Allerdings kannten die Osmanen nur Steinschlossmusketen – mussten also lange nachladen, was Ezio bei gutem Timing für Angriffe nutzen kann.

Reden wir über die neuen Bomben. Wie komme ich an die Sprengsatzbauteile wie Schwarzpulver heran? In PC-Rollenspielen wie "The Witcher 2" gibt es meist recht komplexe Crafting-Systeme, die auf Konsole kaum funktionieren würden?

Alexandre Amancio: Rollenspieler sind es ja gewohnt verschiedene Dinge zu sockeln um eine starke Waffe zu bekommen. Action-Abenteurer eher weniger, insofern bauen wir auf ein recht simples System auf. Im Grunde habt ihr den Behälter in Trichterform, in den könnt ihr beliebig Zutaten reinmischen. Auf PC per Drag & Drop, auf Konsole einfach auswählen und ablegen. Ich möchte jetzt nicht zu viel verraten, aber es sind prinzipiell 300 verschiedene Bombentypen möglich. Also beispielsweise erst Rauch, dann Explosion. Oder Bomben, die ein Feuer anzünden. Oder Nägel umherschleudern und damit damit Gegner töten. Und, und.  Spezielle Bombentypen wird man auch nur mixen können, wenn man nicht nur die Hauptquest erledigt, sondern sich auch mal links und rechts des Weges umschaut. Fleiss wird bei uns immer belohnt (er grinst).

Spannend, geht ihr also dieses Mal einen anderen Weg bei Nebenquests? In "Brotherhood" wirkten die stellenweise etwas aufgesetzt, weil Typen die sich eigentlich verstecken müssten, immer am gleichen Ort standen.

Alexandre Amancio: Ja, das stimmt und die Kritik nehmen wir sehr ernst. In "Brotherhood" hatten wir ein System namens "crowd missions", wo eben immer hier und da Leute rumgestanden und Missionen angeboten haben. Das ändern wir komplett und ersetzen es durch etwas, was wir "city events" nennen. Konstantinopel ist ja eine sehr lebendige Stadt. Da wird hier mal ein Händler überfallen oder da eine Frau von Lüstlingen in die Ecke gedrängt. Ihr könnt dann einschreiten und helfen, oder es aber lassen. Das ist eine taktische Entscheidung, weil Nebenmissionen zwar auf der einen Seite Vorteile bringen, auf der anderen Seite aber auch die osmanischen Wachmannschaften und Agenten aufmerksam werden lassen, die Ezio jagen. Was eben wirklich neu ist, ist das die Stadt atmet und alles in Echtzeit passiert. Helft ihr nicht, wird vielleicht ein Unschuldiger abgestochen oder ein Haus angezündet und die Feuerwehr rückt aus.

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