Blue Dragon: Awakened Shadow

Das Spiel der Schatten

Test Nico Schluchter getestet auf Nintendo DSi

Zugegeben, eine grosse Ahnung hatte ich von "Blue Dragon" zuvor nicht. Ein Freund meinte aber, dass ich total auf das Spiel "Blue Dragon:Awakened Shadow" abfahren würde. Und so kommt es, dass ich euch in diesem Testbericht verrate, ob sich eine Anschaffung lohnt oder nicht.

Vorkenntnisse der Story sind von Vorteil, aber nicht unbedingt notwendig. Schade, haben es die Entwickler verpasst einen Überblick über die Geschehnisse der Vorgänger ins Spiel zu integrieren. "Blue Dragon: Awakened Shadow" spielt zwei Jahre nach dem ursprünglichen "Blue Dragon" und ein Jahr nach dem letztjährigen DS-Spiel "Blue Dragon Plus".
Nach wie vor ist die Erdkugel gespalten. Sämtliche Bewohner leben auf schwebenden Kugeln. Angststimmung herrscht. Als dann auch noch wie von Geisterhand sämtliche Schatten der Bevölkerung verschwinden, ist die Sorge gross. Steckt etwa Bösewicht Nene hinter dem Verschwinden der Schatten? Diese sind nämlich sehr wichtig für die Einwohner, denn sie können im Kampf angewandt werden, ein bisschen so wie in „Pokémon“.
Just in diesem Moment kommt der Protagonist ins Spiel. In einem ausführlichen Editor könnt ihr euren Charakter erstellen. Dieser hat als einziger seinen Schatten noch behalten, und wird somit zum Hoffnungsträger der Bevölkerung im Kampf um die verlorenen "Freunde". Alleine muss er trotzdem nicht auf Reisen gehen. Seine Macht reicht locker dafür aus, dass auch Personen in seiner Umgebung wieder ihre Schatten zurück erlangen.
Ich habe vorhin den Vergleich mit „Pokémon“ angeschnitten. Doch spielerisch haben die beiden Spiele kaum etwas gemeinsam. Denn „Blue Dragon: Awakened Shadow“ ist - anders als der Vorgänger - im Action-RPG-Genre angesiedelt. In den insgesamt 20 Missionen, gelten also die genretypischen Regeln. Monster bekämpfen, Item sammeln und Dungeons erkundigen. Die wohl auffallendste Neuerung ist, dass die Kämpfe nun in Echtzeit ausgeführt werden. So bekämpft ihr die Bösewichte mit Stylus oder Buttons. Mit dem Steuerkreuz hingegen lenkt ihr den Protagonisten. Schade, dass ihr eure Begleiter (bis zu zwei Stück) nicht kontrollieren könnt. Manchmal wünscht man sich dies nämlich. Denn die künstliche Intelligenz ist sozusagen eher eine künstliche Dummheit. Es kann also schon mal vorkommen, dass eure Kumpanen nicht genau das tun was sinnvoll wäre. Schade auch, dass ihr diesen zwar Schatten zuweisen könnt, aber leider nicht bestimmten könnt welche sie zu welcher Zeit einsetzen. Dumm auch, dass ihr nicht während dem Kampf Hilfsmittel zu euch nehmen könnt, wie etwa einen Heiltrank.
Aber es geht auch besser. Der Protagonist kann nicht nur die Fähigkeiten des aktiven Schattens nutzen, sondern die von allen sechs. Deren Attribute werden im Spielverlauf besser und haben auch einen Einfluss auf jene des Protagonisten. Ebenfalls löblich ist die Umsetzung des Waffenarsenals. Zwar beherrscht nur der Hauptcharakter alle Waffen, aber die Möglichkeit Waffen selber herzustellen ist gut umgesetzt worden. Da motiviert es gleich doppelt auf Materialjagd zu gehen..
Am besten gefielen mir jedoch die Bosskämpfe. Diese können euch – anders als die leider äusserst leicht ausgefallenen, normalen Fights – einiges abverlangen. Sonst ist der Schwierigkeitsgrad aber auf eher tiefem Niveau gehalten. Die auflockernden Ideen (Minispiele, Rätsel) sind zwar nett, aber zu simpel.
Schlichtweg unbegreiflich ist die Umsetzung des Multiplayer-Modus. Dass ihr online nur gegen registrierte Freunde spielen könnt, ist in der heutigen Zeit unverständlich. Erst recht nicht, weil nicht jeder auf Spiele wie dieses steht. Traurig auch, dass nur ein begrenzter Raum zum kooperieren zur Verfügung steht.
Auf passablem Niveau sind Optik und Sound gehalten. Die Charaktere wirken zwar optisch sehr blass, aber die Räumlichkeiten sind dafür schöner gestaltet. Derselbe Kontrast gilt auch für den Sound. Die Melodien sind zwar motivierend, aber die selten verwendete Sprachausgabe dafür eine Katastrophe.

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