All Points Bulletin

Das GTA-MMO im Mega-Preview

Erster Eindruck Benjamin Kratsch

Die Stadt San Paro schläft, nur ein leiser Wind umspielt die National Security Bank. Da schälen sich zwei Gestalten aus der Nacht: Mit leuchtenden Tatoos, wild gestylten Haaren und Schweisssbrenner im Gepäck stehen die Jungs vor der Bank. So jetzt gilt es: Die beiden schleichen leise zum Hintereingang, ducken sich – Taschenlampen tauchen auf, hat die Security etwas bemerkt? Puh nein, weiter, schneller –zwei Handgriffe und die beiden Wachmänner schlafen schön. Jetzt nichts wie rein, den Tresor aufbrechen, Zaster holen und abhauen. Pah, denkste. Als die beiden Nachwuchsganoven die Bank verlassen wollen, tauchen Helikopter am Himmel auf – das Scheinwerferlicht blendet, ohne Vorwarnung eröffnen die Cops das Feuer. Gleich bei unserem ersten Verbrechen sterben wir im Kugelhagel.

Online-"GTA": Ohne Kumpels keine Kohle

Wer glaubt er könne in Realtime Worlds Action-Onlinerollenspiel mal eben eine Bank ausrauben, der irrt gewaltig. Denn anders als in „GTA 4“ kämpft man hier nicht gegen eine tumbe KI, sondern echte, strategisch denkende Menschen. Im Grunde ist „All Points Bulletin“, kurz „APB“ also wie der Onlinemodus von „GTA 4“. Gleichzeitig aber auch ein typisches MMO in einer grossen, frei begeh- und befahrbaren Stadt. In dieser bekämpfen sich zwei Parteien: Gangster und Enforcer, Gesetzeshüter eben. Doch auch die Cops sind nicht ohne. Das sind keine Polizisten in Einheitsuniform, die Regeln befolgen müssen. Die "APB"-Enforcer entsprechen eher dem Typ Jack Bauer – tue was nötig ist, um Gerechtigkeit zu üben. Und wenn du dabei über Leichen gehen musst, ist’s auch okay. Ist schliesslich für eine gute Sache, für Amerika, für dein Land.

Ein Leben für den Auftrag – sagen Shamane und Cop

Womit wir bereits bei der Kernkomponente angekommen wären: die Aufträge respektive Quests. Ähnlich wie in „World of Warcraft“ stehen in der Stadt NPCs herum. Das können etwa russische Mafiabosse, Drogendealer oder Agenten des FBI sein – je nachdem welche Seite man spielt. Das FBI will eine Zielperson beschützen, die Mafia selbige ausschalten – beide unterbreiten ein Angebot und der Spieler entscheidet wo er mitmischen will. Solche Quests werden oft als PvP, also Spieler-gegen-Spieler-Aufträge inszeniert. Sprich: Wenn die Enforcer gerade die Zielperson gesichtet und in ein gepanzertes Fahrzeug verladen, bekommen andere Gangs den Auftrag den Transport anzugreifen, die Agenten zu töten und Zielperson zu befreien. Die Enforcer müssen das vermeiden und bekommen dafür spezielle Waffen vom FBI gestellt. Wer seinen Auftrag schlussendlich erfüllt, bekommt Punkte und darf seine gestellten Waffen behalten – eine nette Motivationsspritze.

Der mächtigste Editor dieser Welt

Der eigentliche Kaufgrund und unfassbare Motivationsmotor von „APB“ ist der wohl umfangreichste Editor der Spielegeschichte. Das ist eigentlich ein InGame-Photoshop. Damit lässt sich wirklich alles verändern. Frau oder Mann? Frau! Grosse oder kleine Brüste? Welche Unterwäsche, Spitze oder klassisch? Oder wollt ihr lieber selbst was Heisses im Sinne von Victorias Engeln designen? Kein Problem. Genau wie in Photoshop gibt es verschiedene Layer, also Ebenen. Um beispielsweise blaue Flammen in den Hintergrund zu skizzieren oder andere Elemente vor den Totenkopf zu stellen. Schon faszinierend, was hier mit wenigen Mausklicks alles zustande kommt. Das gleiche gilt für Autos: Als Grundgerüst dient ein Fahrzeugtyp, beispielsweise ein Jeep. Der wird dann bei Bedarf tiefer gelegt, bekommt ein MG spendiert, dicke, glänzende Felgen und vielleicht eine schusssichere Motorhaube. Der Zaster für solches Tuning will aber natürlich erstmal verdient werden. In den Strassen von San Paro!

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