Hitman 5: Absolution

Mega-Test: Der Killer, der niemals ruht...

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

Schwarzer Anzug, rote Krawatte und ein kahl rasierter Schädel mit einem Strichcode über dem Nacken - kein Zweifel, Nummer 47 ist wieder da. Sein nächster Aufrag von IO Interactive wird persönlich: Ausgerechnet seine langjährige Informantin Diana steht auf der Abschussliste. "Hitman: Absolution" demaskiert zum ersten Mal den eiskalten Killer und zeichnet einen emotional gebeutelten Helden, wie wir ihn noch nicht erlebt haben. Kein Zweifel, das ist der härteste Hitman der Serie. Aber ist es auch der beste? Hitman: Absolution im Test.

v. Mirco Ruppelt / Benjamin K.

Als Lenny Dexter in seine dampfende Pizza Chigaco beisst, ahnt er nicht, dass es seine letzte sein würde. Wie auch? Sorgen ertränkt er in Alkohol und Drogen, gerade hat er auf seiner Privatparty an einem Joint gezogen. Die Jungs amüsieren sich vor dem Fernseher bei einem Match, im Garten laufen die Grills warm. Gleich gibt es ein leckeres Hüftsteak und Whiskey. Zuvor muss Lenny aber noch zum Barbier, er muss ja schick aussehen auf seiner Fete. Mit seinem störrischen Bein humpelt er ins Nebenzimmer, setzt sich, grüsst noch den Barbier, er sieht ja die Glatze unter der Mütze nicht. Im nächsten Moment blitzt das Skalpell im Spiegel. Ein Funkeln in seinen Augen. Es ist das letzte, was Lenny Dexter in seinem Leben sah.

Er ist wieder da und hat sein Handwerk nicht verlernt

Mit "Hitman: Absolution" meldet sich der Elite-Killer nach einer sechsjährigen Dienstpause zurück. Unfreiwillig. Denn eigentlich wollte sich Nummer 47 zur Ruhe setzen, seinen Job aufgeben und endlich mal die Seele baumeln lassen. Immerhin wird er nicht jünger. Mittlerweile ziehen sich tiefe Furchen durch seine Stirn; Kinn und Wangen sind mit Narben gezeichnet. Ja, dieser Mann hat seine Rente verdient. Doch der neue Job zwingt ihn erneut zum Handeln: Ausgerechnet seine langjährige Informantin und vertraute Bekannte Diana steht auf der Abschussliste. Warum sie, warum gerade jetzt? Demut und Trauer kochen hoch. Die stahlblauen Augen werden glasig und offenbaren einen emotionalen Hitman, wie wir ihn noch nie erlebt haben.

Wer jetzt jedoch glaubt, einen gealterten Krieger im Zwiespalt zu spielen wie etwa in Max Payne 3, der hat sich geschnitten. Hier begleiten wir keinen kahlgeschorenen Klonopa, der in seiner Freizeit mit der Klaviersaite klimpert, sondern einen abgebrühten Profikiller, dessen Verstand ebenso zu seinen Waffen zählt wie seine blitzblanken Silverballer. Das zeigt sich schon im Auftakt des Spiels, als wir Diana in ihrer Suite unter der Dusche überraschen. Ohne mit der Wimper zu zucken drückt Nummer 47 den Abzug, jedoch nicht, ohne ein letztes Gespräch zu führen. Nackt und lediglich in ein Handtuch gehüllt stolpert Diana aus dem Wasserstrahl. Bevor das Leben aus ihren Adern sickert, bittet sie uns um einen Gefallen: Wir sollen ein junges Mädchen namens Victoria finden und vor der CIA beschützen, koste es, was es wolle. Eigentlich könnte sich der Hitman jetzt wirklich eine Auszeit gönnen, und nun soll er auch noch Babysitter spielen? Obendrein umgibt die Göre ein Geheimnis, an dem die CIA selbst interessiert ist und ihre besten Auftragskiller aussendet. Und dann geschieht es: Hitman begeht einen Fehler - und wird vom Jäger zum Gejagten.

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