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Gemeinsam einsam

Test Alain Jollat getestet auf Xbox 360

Ilo und Milo sind zwei unheimlich knuffige Figuren, die nichts lieber wollen, als zusammen sein. Das Dumme an der Sache ist nur, dass die beiden den Weg zueinander ohne fremde Hilfe nicht finden. Das Gute daran ist, dass ihr ihnen dabei unter die kleinen Ärmchen greift und dabei noch jede Menge Spass haben werdet.

Es gibt gewisse Menschen, die haben einfach Pech. Wenn das Schicksal mit Exkrementen um sich wirft, dann trifft es garantiert jene mitten ins Gesicht. Dabei haben sie es absolut nicht verdient und man fragt sich insgeheim, mit welch göttlicher Macht sie sich angelegt haben. In etwa so geht es Ilo und Milo, den beiden namensgebenden Protagonisten des Xbox-Adcade-Rätselspiels.

Jeden Tag, so erzählt man uns vor dem Prolog-Level, treffen sich die putzigen Kreatürchen Ilona und Milton im Park. Leider scheint sich der Park täglich zu ändern. Vielleicht ist Magie am Werke, vielleicht sind die beiden aber auch einfach so schusselig und vergesslich, dass sie sich über Nacht schlicht nicht mehr an den Weg erinnern können. Man weiss es nicht. Trotz allem ist den beiden ihre Freundschaft sehr wichtig und so nehmen sie alle Mühen auf sich, um einen Weg zu finden, der sie wieder vereint. Eine kleine Tasse Tee in Gesellschaft des Seelenverwandten soll der Mühe Lohn werden. Nicht mehr, nicht weniger.

Nicht kleckern, klotzen

Der Park besteht aus einem Gebilde von Würfeln, welche das Rätsel bilden. Alles sieht aus, als wäre es aus Stoff gemacht, fast so wie die Stoffwesen aus der Wachmittelwerbung Ende des letzten Jahrtausends. Ilo und Milo starten auf unterschiedlichen Positionen und können sich auf diesen Würfeln fortbewegen. Mittels Buttondruck kann man jederzeit zwischen den beiden Freunden hin und her schalten. Und das muss man immer wieder tun, denn es ist einiges an Teamarbeit nötig, um sie zusammenzuführen.

Die Bewegung ist übrigens etwas eingeschränkt. Weder Ilo noch Milo können irgendwo raufklettern oder runterhüpfen. So beschränkt sich die Fortbewegung aufs Gehen, dafür in alle Richtungen. Und die Schwerkraft interessiert übrigens bei dem Spiel niemanden. So kann man mithilfe der roten Teppiche die Wand zum Boden machen und ehe man es sich versieht, steht man plötzlich auf dem, was vorher noch die Decke war. Dieser Mechanismus lässt viel Platz für denkfreudige Hirnzellen.

Ohnehin wird man löblicherweise an die Spielmechanismen von "Ilomilo" sachte herangeführt. Im Prolog-Level werden die Grundlagen erklärt, wie beispielsweise eben die roten Teppiche, Sprungfedern, die einem über Abgründe hinwegspicken, oder die tragbaren Blöcke, welche eingepackt und an richtiger Stelle wieder platziert werden können, um eine vorher unüberwindbare Lücke auszufüllen. In späteren Levels kommen dann zusätzliche Schwierigkeiten hinzu, wie beispielsweise lustige Ferkel-ähnliche Wesen, die Äpfel-Blöcke wegschnabulieren und einem so den Weg freimachen. Meist werden die Neuerungen von einem verkappten Möchtegernnapoleon beigebracht, der auf einem fliegenden Ohrensessel (und damit meine ich wirklich einen Sessel mit Ohren… und Augen und allem, was dazugehört) umherschwirrt. Eigentlich ist es eher ein übergewichtiger Marienkäfer ohne Flügel mit gigantischen Ohren und einem kleinen Sessel… Auf jeden Fall ist er/es wie alles andere in dem Spiel knuffig.

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