Prototype 2

Der brutale Bruder von GTA 5

Vorschau Benjamin Kratsch

Das hier sprengt Grenzen: Das Blut spritzt Literweise, Arme, Beine, Nasen und Ohren fliegen durch die Luft und es gehen mehr Soldaten durch den Schredder als in jedem Horrorstreifen. Der böse Bruder von "GTA 5": "Prototyp 2" im Preview.

Stell dir folgende Situation vor: Du steht auf dem Dach des Empire State Building. Black Hawk Helikopter des US-Militärs schälen sich aus den Wolken und greifen an. Als normaler Kerl würde man wohl eher fliehen, nicht aber James Heller: Wir springen auf den ersten Black Hawk, ein Icon-Menü öffnet sich: Den Vogel zum Absturz bringen? Per Faustschlag in der Luft zertrümmern? Oder einfach nur den Piloten rauskicken, sich selbst hinter den Steuerknüppel klemmen und die anderen Helis unter Feuer nehmen. Letzteres ist aktuell keine gute Idee, die US-KI hat keine moralischen Probleme damit ihren eigenen Hubschrauber abzuschiessen. Ergo gehen wir in den steilen Sinkflug, halten voll auf eine Panzerkolonne von M1 Abram-Tanks zu, die gerade vor dem Empire State Building in Stellung gehen. Loslassen, tschüss sagen und schon kracht der Black Hawk inmitten der feindlichen Soldaten. Das Getümmel nutzen wir aus, schnappen uns einen Humvee, fliegen wieder zurück aufs Dach und nutzen den US-Army-Jeep erst zum Abwehren feindlichen MG-Feuers und dann um in aller Seelenruhe einen nach dem anderen Helikopter aus dem Himmel zu kicken. Kick it like a superhero eben.

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New York im Ausnahmezustand

Auf der Activision-Präsentation im Xbox Mansion in einer edlen Villa im Herzen Münchens lassen wir es richtig krachen: US-Marines werden wie Suflaki aufgespiesst oder mit unseren Scherenhänden blutig zerhechselt. "Prototype 2“ ist garantiert nichts für Weicheier, sondern ein Spiel für echte Männer mit dezentem Hang zum Splatter. Denn James Heller reisst auch gerne Mal Menschen in zwei Hälften oder wirbelt sie wie einen Football gegen die nächste Hauswand – und platsch matsch ist der Feind. Nur warum ist dieser James Heller so verdammt sauer? Und überhaupt was ist eigentlich mit Alex Mercer, dem Held aus dem ersten "Prototype"? Der ist verschwunden, die Menschheit macht ihn dafür verantwortlich dass das Blacklight Virus 4 New York in eine Mutantenwelt verwandelt und Hellers Familie getötet hat. Je nach Virus-Ausbreitung wurde die Stadt in grüne, gelbe und rote Zonen eingeteilt. Während rote Gebiete die absolut verseuchte Todeszone darstellen, signalisiert Gelb Quarantänebereiche. Lediglich grüne Abschnitte gelten als sicher – trotzdem sind die Menschen vorsichtig. Bürger laufen mit Mundschutz durch die Strassen, Helis überwachen das Gebiet aus der Luft, Blackwatch-Soldaten patrouillieren und erschiessen ohne zu zögern jeden, der sich verdächtig verhält. Die Geschichte wirft viele Fragen auf: Wenn Mercer Heller als Feind betrachtet, warum hat er ihm dann durch einen Angriff all seine „speziellen“ Fähigkeiten per Telekinese übergeben? Und wie kommt es das Heller selbst Mutanten kontrollieren und den Befehl zum Angriff auf Blackwatch geben kann? Mysteriös, verspricht spannend zu werden.

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Stealth oder doch lieber die harte Tour?

Generell ist "Prototype 2“ vom Gameplay her so frei ausgelegt wie ein "GTA 5“. Wir können beliebig durch unsere Superkräfte von einem Wolkenkratzer zum nächsten springen, uns hier und da in Schlägereien oder Übergriffe der Blackwatch-Söldner einmischen und bekommen per PDA angezeigt wo aktuelle Missionen stattfinden. Aktuell ist es beispielsweise unser Job eine Genprobe aus einem schwer bewachten Transporter zu stehlen. Der Clou: Der Frontalangriff funktioniert hier nur bedingt, weil der Transporter sich bei einem Alarm sofort in Bewegung setzt und uns die halbe Blackwatch-Armee jagt. Einfacher ist es da die Bewegung zu sondieren: Aha, einer der Gen-Wissenschafter der Regierung muss mal für kleine Jungs, wir überfallen ihn kurzerhand beim Pieseln. Nicht nett, aber so ist Krieg nun mal. Übrigens können wir an Hand unseres Röntgenblicks einschätzen, wie gefährlich jem. ist. Der pinkelnde Wissenschaftler glänzt in unschuldigem Weiss, schliesslich ist er unbewaffnet und gerade mit „anderen Dingen“ beschäftigt, lässt sich also leicht konsumieren. Wir werden genauso wie in "Matrix“ durch Köperkontakt ruckzuck zu diesem Gen-Forscher und spazieren unbemerkt an den Soldaten vorbei, die Sturmgewehre zwar schussbereit geschultert haben, aber als grün angezeigt werden – bewaffnet, aber inaktiv. Würden sie uns bemerken, würden sie blitzschnell rot glühen uns mit Blei begrüssen.

 

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