THOR: God of Thunder

Es ist nicht der Film

Test Guest getestet auf PlayStation 3

Die Geschichte von "God of Thunder" hat mit dem Kinofilm wenig zu tun. Bekannte Charaktere tauchen zwar auch hier wieder auf, die Handlung ist allerdings eine andere. Zum Glück für den Film. Nach Abschluss eines amateurhaften Tutorials zu Beginn des Spiels wird Thors Freundin Sif bei einem Angriff der bösen Jötunen auf den Göttersitz Asgard getötet.

Die Geschichte von "God of Thunder" hat mit dem Kinofilm wenig zu tun. Bekannte Charaktere tauchen zwar auch hier wieder auf, die Handlung ist allerdings eine andere. Zum Glück für den Film. Nach Abschluss eines amateurhaften Tutorials zu Beginn des Spiels wird Thors Freundin Sif bei einem Angriff der bösen Jötunen auf den Göttersitz Asgard getötet. Odin verwehrt es der Gefallenen, auf Thors Bitte hin, zu helfen, woraufhin der linkische Loki seinen Bruder aus Asgard fort lockt. Während Thors Abwesenheit entscheidet sich Odin dann doch dazu, Sif wiederzubeleben, und fällt in den sogenannten Odinsschlaf. Thor schlägt sich währenddessen durch den Weltenbaum und macht alles kaputt, was Loki ihm anzeigt. Ein wahrhaft empathischer Held.

Langweilige Kampfeinlagen

Die Beziehung zwischen Spieler-Spiel-Interaktion hält sich aufgrund der streng linearen, häppchenweise fortschreitenden Spielweise ebenfalls stark in Grenzen. Entscheidend ist die Nonstop-Schnetzelei, bei der Held Thor gegen Eismonster, Trolle und Lavadämonen antritt. Dazu stehen ihm und dem Spieler einige simple Kombos zur Verfügung, die letztlich trotz aller Einfachheit auch nur zu Beginn des Spiels öfters zum Einsatz kommen. Ansonsten kann unser Held kräftig zuschlagen, Wind-, Donner- oder Blitzmagie einsetzen oder mit seinem (Vorschlags-)Hammer Mjölnir um sich werfen.  Welchen Special-Move man nun aktiviert hängt davon ab, nach wieviel Mal „Viereck“-Hämmern man den „Dreieck“ -Button drückt. Hat man über das Steuerkreuz beispielsweise Thors Windfähigkeiten aktiviert, bläst selbiger durch blossen Druck auf „Dreieck“  ganz einfach nur ein bisschen Wind nach vorn, um selten anzutreffende Gift-/Feuerwolken beiseite zu befördern. Vermischt man nun ein paar Schläge mit dem Zauber, lässt Thor mächtige Windhiebe, Doppelfaustmanöver oder Windwirbel auf die dümmliche Meute los. So jedenfalls die Theorie. In der Praxis konzentriert man sich, wenn man es einmal verstanden hat, auf Griffe und Spezialmagie. Spezialmagie entfesselt man, bei entsprechend voller Magieleiste, durch längeres gedrückt halten von „Dreieck“. Dann entlädt Thor zum Beispiel einige lähmende Blitze auf alle anwesenden Gegner, wird für kurze Zeit unverwundbar und macht als lebendig gewordenes Gewitter ordentlich Schaden. Standardgegner sind damit meist sofort hinüber.

Die Bosse des Weltenbaums

Für die ab und an auftauchenden Bossgegner braucht es dann erwähnte Griffe. In den ersten Spielstunden versucht man als naiver Spielefan, mit ehrlichen Methoden zu kämpfen, läuft also auf die meist riesigen Monster zu und klöppelt mit Thors Hammer drauf los. Das tut man so lange, bis man entweder vom fast nicht vorhandenen Schaden des Bosses oder aber vom Game Over genervt ist. Jeder Boss in "God of Thunder" besitzt Greifmöglichkeiten, die entweder zu bestimmten Zeitpunkten oder nach einer gewissen Portion ausgeteiltem Schaden als gelbe Punkte aufleuchten. Dann heisst es, so schnell wie möglich dorthin rennen und zuzupacken. Thor zieht sich dann automatisch am gegnerischen Körper hoch und endlich darf der Spieler dreimal zuhauen, ehe das Monster sich des lästigen Flohs entledigt. Diese Attacken hauen gut und gerne ein Viertel der Lebensenergie der Giganten auf einmal weg.
Bei all der fehlenden Abwechslung im Spiel hat man als Spieler trotzdem manchmal einen angenehmen Aha-Moment. Beispielsweise wenn ein Gegner, der einen schon fünfmal niedergemacht hat, plötzlich keine zehn Sekunden mehr zu überdauern vermag, weil man die richtige Strategie herausgefunden hat. Bestes Beispiel dafür sind etwa die Trolle in der Dschungelwelt, die bei gewöhnlichem Hammer-Einsatz einfach nicht sterben wollen. Schickt man die nervigen Fellknäuel hingegen erst mit etwas Donner-Magie auf die Bretter, kann man sie anschliessend greifen und in einem halbautomatischen Manöver ruckzuck niederstrecken. Was anfangs ein frustrierend knappes Ding war, wird auf einmal Routine. Und die ist bitter nötig, wenn das Spiel im Folgenden nicht mehr mit Trollen geizt.

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