Herr der Ringe: Der Krieg im Norden

Eine steife Brise aus dem hohen Norden

Test Prigorius getestet auf Xbox 360

Die Filme waren ein riesiger Erfolg. Die Marketingmaschinerie drehte sich auf Hochtouren und spülte Millionen in die Kassen der Macher von "Herr der Ringe". Schnell sprang auch die Spieleindustrie auf die Welle auf und erstellte das digitale Abbild Mittelerdes. Mal waren die Spiele besser, mal schlechter. Wirklich überzeugen konnte aber nur der Ableger zum Film "Die Rückkehr des Königs". Mit "Der Krieg im Norden" legen die Snowblind Studios und Warner Bros. Interactive den neusten Epos aus der Herr der Ringe Welt nach. Und dieses Mal verspricht das Spiel einiges: Gosse Schlachten und zusätzliche Informationen zu der bekannten Geschichte von Herr der Ringe wurden im Vorfeld genannt. Ob das Spiel die Versprechen einlöst, erfährt man in unserem Review.

Das Spiel

Die Story ist analog zu den Handlungssträngen der Filmreihe aufgebaut. Allerdings wird nicht die Geschichte von bereits bekannten Charakteren erzählt, sondern jene der drei neuen, noch unbekannten Gefährten. Gewählt wird zwischen einem makellos aussehenden Menschen, einer eleganten Elbin und einem schlagkräftigen Zwerg. Ins Spiel wird mit einer kinoreifen Inszenierung gestartet. Wie aus den Filmen bekannt, führt eine Frauenstimme in die Handlungsstränge ein. Da dieses Stilmittel nahe an den Filmen liegt, fühlt man sich umgehend im "Herr der Ringe"-Universum zu Hause.

Screenshot

Gestartet wird in der Taverne "Zum tänzelnden Pony" in Bree, wo man auf Aragorn, Entschuldigung, den Waldläufer trifft. So möchte er nämlich genannt werden, um unerkannt zu bleiben.  Dieser gibt in einem von der Audioqualität her leider miserablen Gespräch die relevanten Informationen wieder, was bis dato passierte und was noch in Angriff genommen werden muss.

So brechen die Drei schliesslich auf. Raus aus der Taverne und raus aus Bree. Hinein in die grosse, bis dato noch unbekannte Welt Mittelerdes. Die Reise wird lang, der Weg steinig. Es lauern Gefahren und epische Schlachten, welche es in diesem Umfang noch nie gegeben hat.

Im Kampf müssen die Gefährten zusammenarbeiten. Durch die grosse Gegnerdichte wird man oft stark verletzt und benötigt - mehr als einem lieb ist-, die rettende Hilfe eines der zwei anderen Gefährten. Aber keine Sorge, die Figur, welche dem Tode nahe ist, meldet dies jeweils früh genug, wodurch man kein Problem damit, hat den Verwundeten zu erreichen und zu retten. Mit der Zeit kann dies aber ganz schön nerven.

Screenshot

Auch im Kampf empfiehlt es sich, zusammenzuarbeiten, um den gegnerischen Horden Herr zu werden. Zur Bekämpfung stehen je nach Gefährte Mittel wie ein Schwert, eine Axt, ein mächtiger Stab oder Pfeil und Bogen zur Verfügung. Der Einsatz der Waffen und der Kampfmodus selbst sind sehr statisch. Eine Kampfdynamik wie zum Beispiel in den Batman-Spielen sucht man leider vergebens. Wenn immer wieder die gleichen Gegner auf einem zu gerannt kommen, wirkt die Szenerie recht blass und der Spielspass leidet darunter. Eine geringere Anzahl an Gegnern, dafür eine erhöhte KI, hätte hier nicht geschadet. Das Spiel verkommt aber so zu einem riesigen Gemetzel ohne speziellen Touch. Dies zeigt, dass die Grösse nicht alles ist.

Kommentare

Herr der Ringe: Der Krieg im Norden Artikel