I Am Alive

I Am Legend

Vorschau Benjamin Kratsch

"I Am Alive" – es lebt wirklich. Oft verschoben kommt das Apokalypse-Drama und hoffentlich spielbare "The Road" von Ubisoft Shanghai jetzt endlich für XBLA und PSN. Sind die hohen Erwartungen gerechtfertigt? Ist das hier ein "Assassin’s Creed 3" im neuen Gewand oder doch Charakterstudie? GAMES.CH über ein Ausdauersystem, das nach Espresso schreit.

"I Am Alive" lebt und wie. Wenn es nach den Maya geht, erleben wir 2012 das Ende der Welt. Und wenn es nach "Resident Evil 6" oder "Fallout 3" geht, müssen wir uns nicht wirklich fürchten, alles easy: Die Welt zieht sich in Faults, in Bunker zurück und kriecht wieder raus, wenn alles vorbei ist. Und durch jahrelanges "Resi"-Training treten wir jedem Zombie derart in den Popo, das er sich wünschen würde schnell wieder dahin entfleuchen zu können wo er hergekommen ist. The World is kicking ass....allerdings nicht im Endzeitszenario von "I Am Alive" von Ubisoft.

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Das Ende der Welt

"I Am Alive" ist kein Effektfeuerwerk im Stil von Roland Emmerichs´ "2012". Es ist auch kein seichter Zombie-Shooter, sondern eine Charakterstudie, ein Melodrama wie "The Book of Eli" oder "The Road", bei dem ein Vater versucht seinen Sohn durch die Irren der Apokalypse zu retten. Auch in "I Am Alive" ist die Menschheit verzweifelt, die USA wurde von schweren Erdbeben heimgesucht, etliche Städte sind von der Aussenwelt abgeschnitten. Selbst für die wenigen Überlebenden gibt es nicht genug Nahrung. Es entbrennt ein Kampf um die letzten Ressourcen. Öl und Benzin, klar sollte man ein Auto finden. Viel wichtiger aber ist sauberes Trinkwasser und Essen, für das die Leute bald schon anfangen zu töten. Wer schon mal in den USA war, weiss das etliche Staaten ganz vernarrt darauf sind das jeder Bewohner das Recht auf eine eigene Waffe im Haus hat. Das rächt sich jetzt, denn wer schiesst, gewinnt. So scheint es. Die Stärkeren nehmen von den Schwächeren. Aber auf welcher Seite stehen wir eigentlich?

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Ein Jahr weg, die Stadt in Schutt und Asche

Nach einem Jahr der Abstinenz und einer Art Selbstfindungs-Trekking-Tour kehrt der noch namenlose Protagonist nach Haventon zurück, eine kleine Stadt in den USA. Ihm bietet sich ein Bild des Chaos: Von einer ramponieren Brücke blickt er im Intro auf die einst so schöne Stadt herunter, erkennt zerstörte Parks, Unmengen an Autos die in Häuser geschleudert wurden und Wolkenkratzer, die teilweise in sich zusammengefallen sind. In der Trostlosigkeit hat er nur zwei Ziele: 1.) Überleben. 2.) Seine Freundin und seine Tocher finden und mit denen abhauen. Was hier sofort packt und fasziniert ist die düstere, aber gar nicht so dunkle Atmosphäre. Eigentlich herrscht sogar ein reges Lichtspiel, nur werden wir immer wieder von einer Art Sandsturm umspielt, der die Stadt in eine zarte Melange aus mattem Grau, schwachen Schwarz-Tönen und gleissendem Weiss taucht – fast wie im Himmel. Da wollen wir aber noch lange nicht hin, jetzt geht es erstmal auf Spurensuche. In ihrem Appartement werden die Beiden wohl kaum noch sein, vielleicht haben sie sich bis zu einem der Camps der Überlebenden unter einem Brückenpfeiler durchgeschlagen. Ein Versuch ist es wert.

 

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