Das neuste Abenteuer von Daedalic Entertainment kommt wieder mit dem gewohnten Charme und sehr viel Witz daher. Die Technik hat sich, bis auf kleine Ausnahmen, auch nicht sehr verändert. Machen die Charaktere und die Story das Spiel trotzdem zu einem Must-Play für Adventure-Freunde?
Es ist nicht Rufus‘ erster Fluchtplan, aber vielleicht sein bester. Um aus der Welt von Deponia, einem riesigen Schrottplatz, zur Wolkenstadt Elysium der Schönen und Reichen zu kommen, baut er kurzerhand eine raketenbetriebene Fluchtkapsel. Diese soll ihn auf einen Organon-Kreuzer befördern, welche auf hohen Schienen über Deponia fahren. Niemand glaubt an seinen Erfolg, vor allem nicht seine Ex-Freundin Toni, aber er versucht es trotzdem – und hat überraschenderweise Erfolg. Aber auf dem Kreuzer bleibt er keine fünf Minuten, denn durch eine Verkettung unglücklicher Umstände landet er, samt der Elysianerin Goal, unsanft wieder in Kuvaq, seinem Heimatort in mitten eines Meeres aus Schrott.
Deponia ist ein klassisches Adventure und spielt sich auch wie eins. Ein Rätsel folgt dem anderen und lässt sich meistens nach dem normalen Schema regeln: Gegenstände ansehen, aufnehmen und kombinieren. Die Schwierigkeit ist dabei angenehm hoch, aber die Rätsel sind dennoch lösbar. Das liegt vor allem daran, dass die Aufgaben gut in die Story eingepasst sind und nie aufgesetzt wirken. Dadurch bleiben sie durchaus logisch, auch wenn man sich an manchen Stellen den Kopf zerbrechen muss. Weiss man nicht mehr weiter, bleibt nur noch Ausprobieren, aber da sich die Anzahl der Gegenstände und Interaktionen in jeder Szene in Grenzen halten, kommt man auf diesem Weg relativ schnell zu einer Lösung. Minispiele lassen sich zudem überspringen, falls man keine Nerven dafür hat.
Der Schwierigkeitsgrad nimmt mit der Spieldauer ab. Muss man anfangs noch über viele Szenen hinweg Gegenstände sammeln und kombinieren, sind diese im späteren Verlauf kleiner und überschaubarer. Da die Rätsel aber an die Story angepasst sind, und der Plot immer spannender und schneller wird, passt diese Anpassung ganz gut und fällt nicht negativ auf.