Tekken Hybrid

CGI-Film + Tekken Tag Tournament + Tekken Tag Tournament 2 Prolog = wow?

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Krachende Kombos, zuckersüsse Anime-Schuldmädels und gewaltige Dämonen mit pechschwarzen Schwingen: "Tekken" ist wieder da und gibt Gas mit einer Compilation aus der HD-Version von "Tekken Tag Tournament", einem HD-3D-Kinofilm namens "Blood Vengeance" sowie einer zockbaren Demo zum heiss ersehnten "Tekken Tag Tournament 2". Viel Spiel- und Filmspass für 39 Franken?

"Tekken"-Games sind in den letzten Jahren gekommen und gegangen, aber eines blieb uns immer im Herzen: "Tekken Tag Tournament". Es war damals vor langer Zeit nicht nur einer der schönsten Launchtitel der alten Playstation 2, sondern auch einer der am besten spielbaren. Das Gegner-Tag-System war intuitiv und fühlte sich sogar noch eine Ecke runder an als im ebenfalls berühmten "Marvel vs. Capcom"-Franchise. Genauer gesagt gibt es 2011 wohl nur zwei Gründe die verstaubte PS2 aus dem Schrank zu kramen: "Singstar" und "Tekken Tag Tournament", beide für gelungene Abende mit Freunden perfekt geeignet.

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Mit "Tekken Hybrid" bringt Sony die volle Ladung Fanbonus auf einer Blu-ray, aber im Grunde kein neues, komplettes Spiel. Vielmehr handelt es sich um ein Bundle, das aus der auf HD-polierten Version von "Tekken Tag Tournament", einen Full-HD-CGI-Film namens "Tekken: Blood Vengeance" und dem spielbaren Teaser, quasi einer erweiterten Demo zu "Tekken Tag Tag Tournament 2" besteht.

Tekken: Blood Vengeance

Der Blu-ray-Film kombiniert edle CGI-Effekte mit toll designten Manga-Charakteren in etwa in der grafischen Qualität von "Metal Gear Solid 4", was die wohl schönsten Rendersequenzen der Gamerwelt auf die PS3 gebeamt hat. Wer allerdings Action am laufenden Band, harte Kombos und Bruce Lee-Martial Arts erwartet, könnte dezent enttäuscht werden. Die Geschichte des voll in 3D schaubaren Streifens dreht sich um Ling Xiaoyu. Die zuckersüsse Kampfsportexpertin wird vom mächtigen Konzern G-Corporation beauftragt, den Studenten Shin Kamiya zu beobachten. Dabei lernt sie Alisa Bosconovitch kennen, die vom Rivalen der G-Corporation, Mishima Zaibatsu, im gleichen Auftrag ausgeschickt wurde. Die beiden freunden sich an, müssen aber gegeneinander kämpfen, als Shin entführt wird. Die Story gefällt, stellt Genexperimente, Sozialkritik und herrlich gestikulierende Roboter in den Vordergrund, die durch Tränen reaktiviert werden können. Manga-Fans werden hier sicher ihren Spass haben, denn der ganze Stil, die Charaktere und auch die dramatisch rührende Geschichte könnte so eins zu eins in einem "Final Fantasy" vorkommen. Die Action bleibt uns dabei allerdings etwas zu sehr im Hintergrund, hier bietet "Advent Children" deutlich mehr fürs Martial-Arts-Herz.

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Tekken Tag Tournament

Für echte "Tekken"-Fans dürfte diese Compilation eigentlich schon wegen dieser HD-Neuauflage spannend sein. Das Gameplay ist flüssig bei 60 Bildern pro Sekunde, die Action schnell, die Kombos wollen gut getimt sein. Noch immer fasziniert das Tag-System, welches euch nicht nur einen Kämpfer, sondern jeweils zwei zur Verfügung stellt. Der Wechsel zwischen den beiden Charakteren muss gut überlegt sein. Nur wer sich eine Strategie zurecht legt, hat auch in den höheren Schwierigkeitsgraden eine Chance. Additiv dazu ergibt sich das Netsu Power-System, wonach ihr quasi entscheiden könnt, welcher eurer Fighter sich durch Treffer aufladen soll und welcher den Schaden einsteckt. So könnt ihr einen stark verwundeten Charakter kurz vor dem K.O. aus dem Ring ziehen und gegen einen voll aufgeladenen Partner ersetzen. Der steckt ein paar Schläge ein, wofür der Kollege ausserhalb des Rings wiederum Energieboosts erhält. Sinnvoll wenn ihr während eines Kampfes merkt, das der Feind sich leichter mit einem eurer Fighter schlagen lässt, beispielsweise weil der Meister Propper mit Feuerbällen auf Distanz hält oder die neue Nahkamplady so schnell zuschlägt, das der schwergewichtige, gut gepanzerte Gegner gar keine Chance hat. Extrem ärgerlich nur das Namco es verschläft einen Online-Modus hinzuzufügen. Sorry, aber das muss absoluter Standard sein im Jahr 2011 und gibt heftig Punktabzug.

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