Die Sims 3: Einfach tierisch

Einfach nur süss?

Test Guest getestet auf PlayStation 3

Die Lebenssimulation "Die Sims 3" ist nun auch tierfreundlich. Was für PC Spieler als kleiner Zusatz gedacht ist, wird auf der Konsole als eigenständiger Titel verkauft. Im Prinzip ist es dasselbe Spiel, welches einfach um ein paar Tiere erweitert wurde. Ob die Vermarktungsstrategie dabei berechtigt ist, sei einmal dahin gestellt. In unserem "Sims 3: Einfach Tierisch"-Review erfahrt ihr, ob sich die Anschaffung lohnt oder ihr weiterhin mit "Die Sims 3" besser bedient seid.

(von Marcel / insidegames)

Was darf es bitte sein?

Bevor ihr ein neues Spiel starten könnt, müsst ihr zuerst einen vordefinierten Haushalt übernehmen oder einen komplett neuen Haushalt erstellen. Dabei darf Aussehen, Namen, Geschlecht und alles Mögliche nach eigenen Wünschen und Vorstellungen personalisiert werden. Es ist von Vorteil, wenn ihr euch ein Haustier anschafft. Nach einem harten Arbeitstag bringt ein Tier tolle Abwechslung und fördert das soziale Bedürfnis eines Sims. Sobald ihr die Vorauswahl getroffen habt, geht es in den harten Alltag eines Sims, der wahrlich kein Zuckerschlecken ist. Jeder Anfang ist hart und so auch der Einstieg in "Sims 3: Einfach Tierisch". Zu Beginn wird ein Neuling direkt einmal mit der Steuerung und Menü Navigation erschlagen – geübten "Sims 3"-Spieler fällt der Einstieg leichter – die zugegeben auf den ersten Blick erdrückend wirkt. Habt ihr den Dreh einmal heraus, geht das locker flockig – Dank der langen Ladezeiten aber leider nicht immer ganz so schnell – von der Hand.

Aller Anfang ist schwer. So müsst ihr euch zuerst einen schlecht bezahlten Job angeln, um anschliessend mühsam in der Karriereleiter aufzusteigen. Als wäre es nicht schon genug Arbeit braucht eure Figur genügend Schlaf, massig Spass, tägliche Hygienepflege, soziale Kontakte und Tiere brauchen auch ihre Aufmerksamkeit. Klingt nach viel Arbeit? Ist es auch! Wer mehrere Sims und Tiere erstellt hat, wird schnell an seine Grenzen stossen. Im Spiel entwickelt ein Sims immer wieder Wünsche wie "Steig in der Karriereleiter" oder "Wasch etwas ab" die Erfahrungspunkte einbringen. Sind erst einmal ein paar 1000 Erfahrungspunkte angehäuft können damit die Fähigkeiten einer Figur verbessert werden. So muss ein Sim beispielsweise nur noch selten auf die Toilette, braucht weniger Schlaf, ist lernfähiger oder kann auch einfach mal auf der Arbeit pennen. Mit einer geeigneten Arbeitsstätte kann ein Sims verrückte Erfindungen wie z.B. ein Ghost-Zapper oder Tiere Hygienator entwickeln, die nützliche Dienste verrichten.

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Miau, Miau

Die Haustiere in "Sims 3" nehmen die Position eines "besten Freunds" und "Familienmitglieds" ein. Genau wie die Menschen haben auch die Tiere ihre eigenen Bedürfnisse, welche stets befriedigt sein müssen. Die sechs Grundbedürfnisse der Sims setzen sich aus Spass, Harndrang, Hunger, soziale Interaktionen, Energie und Hygiene zusammen. Bei den Tieren wird das Bedürfnis Hygiene durch Zerstörung ersetzt, denn die Vierbeiner waschen sich nicht selber. Euer Sims, aber auch das Tier, wird sich von Zeit zu Zeit melden, wenn es mal wieder an der Zeit für eine Badewanne ist. Und das ist nicht gerade wenig, durch die Instinkte Graben und Jagen sind die Tiere öfters schmutzig als euch lieb sein wird. Im Gegenzug sinkt der Zerstörungsdrang auch deutlich ab. Ganz am Anfang als meine beiden Katzen und der Hund noch nicht den Drang zum jagen oder graben hatten, wurde meine Wohnung mehrmals durch die kleinen Racker zerstört. Sofas waren zerkratzt und Tischbeine wurden regelrecht angeknabbert. Erwachsene Tiere entwickeln übrigens auch ihre eigenen Wünsche, die es zu erfüllen gibt. Im späteren Spielverlauf können die Hunde auch einen Job als krimineller Wachhund oder aufrechter Polizeihund antreten. Mit der Fähigkeit "Jagen" können Katzen Tiere wie Schmetterlinge oder Mäuse einfangen, die anschliessend vertickt werden.

Alles was die "Sims 3"-Reihe bekannt und berüchtigt macht, wurde auch dieses Mal wieder mit einigen Änderungen gespickt. Zum Beispiel wurde ein neues Karma System eingesetzt, was viel Geduld und Geschick braucht. Im Gegensatz zum Vorgänger sind nicht alle Kräfte von Anfang an verfügbar. Durchs Abschliessen von Herausforderungen schaltet ihr nach und nach immer mehr Karma Kräfte frei. Wer die letzte Stufe erreichen möchte, braucht eine Menge Zeit. Ob jeder Spieler diese Geduld mit sich bringt, ist fraglich.

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Technisch ist "Sims 3: Einfach Tierisch" durchwachsen. Bei meinem Haushalt (2 Sims, 2 Katzen, 1 Hund) kam es öfters zu Ruckelorgien, wenn alle Bewohner zu Hause und die Tiere auf der Pirsch waren. Selbst die Installationen des Spiels auf der Festplatte brachte keine Besserung (nur kürzere Ladezeiten), was ziemlich frustrierend und nervend ist. Auch hat mir ein übler Bug ein Streich gespielt und meinen Spielstand "zerstört". Ich kann nicht mehr auf die Stadtkarte zugreifen, denn jedes Mal freezt das Spiel ein. Grafisch sieht das Spiel jedoch recht gut aus. Die verrückten Erfindungen und Geister haben ihren eigenen Charme und bringen Abwechslung ins Spiel. Soundtechnisch gibt es nichts Grosses zu sagen. Der Hund bellt gelegentlich, die Katze miaut und die Sims faseln auf ihre eigene durchdrehte Sprache.

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