Gravity Rush

Schweben wie eine Katzen-Feder

Test Benjamin Kratsch getestet auf Playstation Vita

"Gravity Rush". Einer der ganz grossen Vita-Titel in Japan schafft es jetzt auch in die Schweiz. Mit kreativem Spielkonzept und einem Design zum Niederknien. Mit einer Stadt, die an das Paris der 50er-Jahre erinnert, eingehüllt in einen roten Schleier der Melancholie und wie aus einem japanischen Comic-Buch entsprungen aussieht. "Gravity Rush" ist anders: Abstrus, skurril, ein bisschen genial, ein bisschen verwirrend.

Hekseville sieht aus wie ein Paris der 50er-Jahre. Wo Notre Damme den Himmel küsst, aber die Kathedrale im 45-Grad-Winkel irgendwie schief steht. Wie der schiefe Turm in Pisa, nur eben in Frankreich. Mit japanischem Comic-Stil irgendwie. Aber irgendwie auch nicht, denn dafür sind die Linien zu hart, wirkt Heldin Kat zu sehr wie Catwoman von Marvel. Klingt verwirrend, ist aber wohl genau das was das Team von Makoto Isomine erreichen wollte: Ein japanisches Spiel, mit französischen und amerikanischen Einflüssen. Bühne frei für das wohl verrückteste Action-Adventure-Jump-and-Run der PS Vita:

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Ein Apfel, der den Berg hinunterfiel

Japan ist immer noch immer das Land der aufgehenden Spielesonne. Zwar kommen aus Fernost immer seltener die grossen Blockbuster, die Milliarden in die Kassen ihrer geistigen Väter spülen, dafür aber die kreativen, die abstrusen, die besonderen Spiele. Die anders beginnen und anders enden. Zum Beispiel mit einem Apfel in "Gravity Rush". Knackig rot und rund ist er, tippen wir auf den Touchscreen fällt er vom Ast, rollt über den Boden und stürzt einen unendlich langen Berg hinab ins Tal. Dort trifft er auf eine merkwürdige Stadt namens Hekseville, die stellenweise auf dem Kopf steht und deren Häuserdächer schräg miteinander verwachsen zu sein scheinen. Auf seiner Reise rollt der Apfel an einem Vater vorbei, dessen Sohn irgendwo da droben an einem Dachgiebel hängt, sich mit letzter Kraft festhält und in den Tod zu stürzen droht. Der Apfel kann hier wenig tun, er rollt weiter und stupst die Heldin dieses abstrusen Japano-Jump-and-Ran-Adventure-RPG an.

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Es beginnt verwirrend

Was, warum, wie viele und überhaupt...was mache ich hier fragen wir uns als Heldin Kat auf einem Marktplatz erwacht und die merkwürdigen Gebäudekonstellationen entdeckt. Umgekippte Turmspitzen, Häuserwände, die irgendwie krude um  70 Grad gedreht wurden und schwebende Autos. Wenn wir Hekseville mit einem US-Vorbild vergleichen müssten, wäre es wohl Columbia, jene Wolkenstadt aus Ken Levines kreativer Vision aus der irgendwann 2013 mal "Bioshock Infinite" entspringen soll. Und so irren wir umher, treffen hier auf einen Vater dessen Sohn wir retten sollen. Dabei geht dummerweise deren Familienheim zu Bruch, die sind sauer und ziehen von dannen. So recht kann Kat mit ihren Kräften noch nicht umgehen, versteht auch nicht wirklich warum sie eine Katze begleitet, die schweben kann. Bis sie auf einen Agenten einer Spezialeinheit trifft, der sie Switcher nennt. Switcher sind Menschen, die die Gravitation ändern können. Die Menschen aus Hekseville fürchten diese Wesen, denn mit ihnen kamen auch die Gravitationsstürme, die die Welt Auldnoir verwüstet haben.

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