F1 2012

Die Faszination ist zurück

Test Nico Schluchter getestet auf PC

Man hat es meinem letztjährigen Review von "F1 2011" angemerkt, dass ich nicht mehr ansatzweise so begeistert wie von "F1 2010" war. Codemasters hat sich für mich persönlich zu stark auf den Lorbeeren ausgeruht. Mit "F1 2012" ist die Faszination aber wieder zurückgekehrt.

Glanzmomente

Es ist die 13. Runde des Grand Prix von Bahrain. Es schüttet wie aus Kübeln. Die Gischt und der Regen verdecken mir jegliche Sicht. Auf Rang 8 platziert, gelingt mir eigentlich ein gutes Rennen. Doch eben in jener Runde passiert es: Michael Schumacher bedrängt mich. Etwas überhastet steuere ich in die letzte Haarnadelkurve dieser Runde. Ehe ich den Rennboliden aus der Kurve in die Gerade steuern kann, überdreht mein Auto völlig und ich lande im Kies. Da ich bereits alle Rückspielmöglichkeiten verbraucht habe, verliere ich 4 Plätze und damit die ersten Punkte. Es sind die Momente bei welchem man das Gamepad am liebsten gegen die Wand schmettern möchte; Gleichzeitig sind es aber auch Momente, bei denen "F1 2012" ganz gross auftrumpfen kann.

Screenshot

F1 2011?

Am Gameplay haben Codemasters Birmingham praktisch alles beim Alten belassen. Das Handling der Boliden fühlt sich nochmals einen Tick besser an, aber das war es dann auch schon. Gut so, schliesslich gefällt mir dieser Aspekt des Spiels seit "F1 2010" sehr gut. Nachwievor finden die Damen und Herren des Entwicklerteams eine optimale Lösung zwischen Simulation und Arcade, wobei das Pendel glücklicherweise deutlich stärker in Richtung Simulation ausschwingt. Es fühlt sich beispielsweise tatsächlich sehr echt an, wenn der Wagen überdreht. Gleichwohl ist nicht alles Gold was glänzt, gibt es doch einige Dinge, die weniger gut simuliert worden sind. Etwa, wenn unsere Reifen etwas Plastik, Dreck oder ähnliches aufgenommen haben und wir eigentlich weniger Grip haben sollten, trotzdem keinen Unterschied spüren. Das ist aber ein vergleichsweise nur kleines Haar, das in der Suppe stört.

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Die beeindruckende künstliche Intelligenz hat sich nochmals verbessert. Eure Gegner agieren nun geschickter beim Überholen und suchen nicht mehr immer den Crash, während sie gleichzeitig trotzdem aggressiver geworden sind. Ihr habt die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad individuell anzupassen. Doch seid gewarnt: Schon ab der zweiten Stufe werdet ihr richtig gefordert. Ein Punkt, den ich an dieser Stelle noch ansprechen möchte: Es passierte seltsam oft, dass die Distanz zu meinem Vordermann über 20 Sekunden betrug, gleichzeitig aber meine Verfolger nur wenige Hundertstel hinter mir waren. Auch wenn ich dem Spiel keine Gummiband-KI vorwerfen will: Ein wenig wurde ich das Gefühl nicht los, dass hier Codemasters stellenweise etwas zusätzliche Spannung aufbringen wollte.

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