New Art Academy

MALheur oder Meisterwerk?

Test Guest getestet auf Nintendo 3DS

Es gibt künstlerische begabte und künstlerisch eher unbeholfene Menschen. Und dann gibt es noch den Autor dieses Reviews, für den die Bezeichnung "Zwei linke Hände" noch fast ein Kompliment ist, da er zu Schulzeiten weder beim Zeichnen, Werken noch in der Handarbeit irgendetwas Erfreuliches zustande brachte. Immerhin sind seine Qualitäten mit einem Gamepad oder einer portablen Konsole in den Händen unbestritten, und so schreiten wir zum 3DS-Test von “New Art Academy”, um zu sehen, ob es vielleicht eine elektronische Malschule fertig bringt, sein verstecktes kreatives Talent aufblitzen zu lassen. Doch lest selbst.

Bei “New Art Academy” handelt es sich nicht um ein Spiel im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um ein Programm, welches einem sowohl die Grundlagen als auch fortgeschrittene Techniken des Malens und Zeichnens beibringen soll. Zu diesem Zweck gibt es neben dem Modus “freies Zeichnen”, in dem ihr euch nach Herzenslust mit Stiften, Kreide und Pinseln austoben könnt, auch noch den Menüpunkt “Lektionen”, der das Herzstück der Software darstellt.
Dieser soll also den Nachwuchs-Pinselkünstlern dieser Welt helfen, strukturiert die Grundlagen der Malkunst zu erlernen, was allerdings nur bedingt gelingt.

Screenshot

Vom Versager zum Van Gogh?

Was einem am “Lektionen”-Modus bereits nach kurzer Zeit auffällt, ist, dass er sehr detailliert, leider aber auch ziemlich langatmig geraten ist. Einerseits gibt es immer wieder unerklärlich lange Lade- und Speicherzeiten, andererseits ziehen sich die Ausführungen des Lehrers Vince mitunter ziemlich lange hin. Es ist zwar begrüssenswert, dass gerade bei den Anfänger-Lektionen sowohl die Details der Steuerung und Menüführung, als auch die eigentlichen Maltechniken ausführlich geschildert werden, aber manchmal sind die Abschnitte, in denen man nichts selber machen darf, und einfach nur liest und zuschaut, ein wenig ermüdend.

Darf man dann in den Übungslektionen im wahrsten Sinne des Wortes selber Hand anlegen, so steht einem vorerst nur eine recht begrenzte Anzahl an Möglichkeiten zur Verfügung. Dies ist aber durchaus begrüssenswert, da man ja erstens nicht von unzähligen Optionen erschlagen werden möchte, und es zu Beginn auch “nur” darum geht, eine Kirsche oder eine Tulpe mit den zur Verfügung gestellten Werkzeugen Schritt für Schritt nachzumalen.
Dabei taucht man mit der Zeit tiefer in die erweiterten Möglichkeiten von „New Art Academy“ ein. So kann gezeichnet, radiert, verwischt oder herangezoomt werden, auch eine Möglichkeit, das Bild gewissermassen trocknen oder versiegeln zu lassen, um weiteres verwischen des bisherigen Werkes zu verhindern, besteht.

Screenshot

Leider muss man allerdings sagen, dass das zwar alles sicher recht hilfreich für talentierte angehende Malkünstler ist, aber die Lektionen, die doch ziemlich nach dem Motto “Ich zeige es dir vor und du malst es dann nach” gestaltet sind, einem nicht weiterhelfen, wenn das Hauptproblem darin liegt, dass man einfach den richtigen Pinselschwung (wahlweise natürlich auch Stift oder Kreide) nicht drauf hat. Ein paar Übungen mehr zum Thema “Wie bringe ich die richtige Lockerheit und den richtigen Schwung ins Handgelenk” wären da sicherlich nicht verkehrt gewesen.
So aber sitzt man häufig vor dem Bildschirm, und wundert sich, warum die Blume, die man eigentlich zeichnen wollte so gar nicht der Vorlage gleichen will...

Kommentare

New Art Academy Artikel