Die Persiflage auf die heutige Mode-Industrie: Mit Models, die Barbie-Häuser für echt halten, Mode-Titanen die auch vor Mord nicht zurückschrecken und einer Gagsalve nach der nächsten. Ein bisschen wie Borat, aber nicht ganz so dumm und beschränkt sondern mit einigen cleveren Anspielungen. Film ab "Zoolander".
Zoolander
"Zoolander" ist im Grunde das "Dumm und Dümmer" der Modebranche. Ben Stiller, der nicht nur die Hauptrolle des strunz dummen und extrem naiven Schönlings Derek Zoolander spielt, sondern auch das Drehbuch geschrieben hat hält unserer Gesellschaft den Spiegel vor. Man muss unweigerlich an "Deutschland sucht den Super Star" oder Germanys Next Top Model“ denken, wenn Zoolander in Rekordzeit vom gefeierten Star zur Lachnummer und wieder zum Star gepusht wird. Stiller macht sich gekonnt über die Wegwerfindustrie Modebranche lustig, inszeniert allerdings eine Geschichte rundherum die durchaus nachdenklich macht. Es geht um Kinderarbeit – ein in der Realität weit verbreitetes Problem, dem sich schon Roberto Saviano mit seinem Mafia-Thriller "Gomorrha“ gewidmet hat, wo Untergrundorganisationen in Sizilien ganze Armeen an Kindern und illegalen Einwanderern beschäftigen die für Luxuslabels Kleider schneidern. In der Story von "Zoolander" will der neu gewählte Präsident Malaysias Kinderarbeit verbieten. Die weltweite Modeindustrie sieht ihre Einnahmen gefährdet und beschliesst kurzerhand den Machthaber aus dem Weg zu räumen. Wer wäre dafür besser geeignet als Derek Zoolander, der in etwa die Intelligenz und das Verhalten eines Fünfjährigen hat.
Die Vier von der Tankstelle
Stiller überzeichnet seine Charaktere dermassen, das man sie nicht ernst nehmen kann und das Ganze als Comedy-Format funktioniert: Da gibt es die strunz dumme Model-WG, die eine Tankstelle mit einem Kinderspielplatz verwechseln und sich selbst in die Luft jagen. Da gibt es den schwulen Modepapst, der seine Angestellten behandelt wie der letzte Dreck und schon mal mit heissem Cappuccino verbrüht. Und eine weltweit agierende Mode-Mafia, die natürlich für die Attentate auf Abraham Lincoln und John F. Kennedy verantwortlich zeichnen. Und dann ist da noch der Newcomer Hansel (Owen Wilson) und die engagierte Journalistin des Time-Magazine (Christine Taylor) - eine Love-Story braucht schliesslich jede Komödie.
