Deep Down

Erstmals gespielt: Zwischen dreckigem Mittelalter und New Yorker Schickeria

Vorschau Benjamin Kratsch

„Deep Down“, das PS4-Rollenspiel im Mega-Preview. Wir haben Capcoms Grossangriff auf „Dark Souls 2“ ausführlich gespielt, sagen euch wie sich das Gameplay anfühlt, ob die Atmosphäre trotz dynamischer wechselnder Level-Struktur funktioniert, warum wir immer wieder von Fallen überrascht wurden und natürlich ob dieses Baby hier so fantastisch aussieht wie in den Trailern von der Playstation-4-Enthüllung in New York. Ausserdem: Die Story in der Analyse: „Assassin’s Creed“-Kopie oder Meisterwerk?

Es sind die ersten Sekunden im PS4-exklusiven „Dark Souls 2“-Kontrahenten „Deep Down“. Faszinierend wie die Lichtstrahlen sich ihren Weg durch den kleinen Spalt oben an der Decke bahnen. Und wie sie diesen Kopf beleuchten, der sich langsam aus der Dunkelheit traut. Die Kamera fängt erste Schuppen ein, dann verschwindet  das Wesen wieder. Ein glühend rotes Auge blitzt auf und dann schlagen die Flammen aus dem Schatten. Instinktiv reissen wir das Schild hoch, wollen uns Schützen und spüren wie die Hitze den Stahl zerfrisst. Der Heroe, eben noch so mutig und kühn, lässt sein Gesicht entgleissen, unterdrückt die Schmerzensschreie, doch wir können sie in seinen Augen lesen. Das hier ist „Deep Down“ und das hier ist echtes Next-Gen.

Die Grafik-Power der PS4 kann...fast alles


Bisher sind sie noch selten, die grossen PS4-Blockbuster, deren Grafik uns den Mund aufstehen lässt. „Killzone 4“ hat einige dieser Momente, „Infamous: Second Son“ zeigt stolz die Zerstörungsmuskeln. Aber „Deep Down“, das ist echtes Next-Gen. 
Wie sich die feinen Russpartikel des Flammenatems auf dem Gesicht des Protagonisten niedersetzen, sein Antlitz teils verschmutzen, teils leicht verbrennen, das sieht unfassbar gut, weil so natürlich aus. Mit der neuen Generation verabschieden wir uns vor allem von statischen Grafiken: Früher hätte ein Designer ein zerdelltes Schild designt um die Kampferfahrenheit eines Soldaten zu demonstrieren.

 Heute verbeult es stückchenweise, jeder Keulenhieb eines Dämons mit Leoparden-Kopf drückt es ein bisschen ein; jeder Bosskampf nimmt es ein wenig mehr mit. Ein langer Kratzer zieht sich über die linke Brustpanzerung, Rost hat sich überall angesetzt und die Rüstung klappert wie eine Schachtel Reisszwecken, wenn du dich bewegst. Treffen Lichtstrahlen auf den schweren Schild, der schon bessere Tage gesehen hat, so werden diese nicht gespiegelt wie bei einem frisch polierten Porsche, sondern reflektieren auf Stellen, die noch nicht vom Rost zerfressen wurden und bleiben dunkel an jenen, wo tiefe Furchen und Kratzer die Oberfläche verschandelt haben.

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