Sacred Citadel

Seitlich zum Spass – oder zur Langeweile!?

Test Christian Sieland getestet auf Xbox 360

Ein unverbrauchtes Gameplay mitsamt "Sacred 3"-Szenario, vier unterschiedliche Charaktere und ein durchdachtes Koop-Konzept. Das alles versucht das Action-RPG "Sacred Citadel" aus dem Hause Deep Silver unter einen Hut zu bringen. Action-orientierte Kämpfe in der Sacred-Welt – das klingt doch schon einmal nicht schlecht. Doch ob das Konzept von "Sacred Citadel" wirklich überzeugen kann oder eine eher einschläfernde Wirkung besitzt, erfahrt ihr in unserem Test!

Die Story & die Welt

"Sacred Citadel" erzählt die Vorgeschichte von "Sacred 3", welches noch 2013 erscheinen soll. In der Fantasy-Welt Ancaria gibt es zwei Fraktionen – die Ashen Empire und der Seraphim Orden. Beide Parteien können sich partout nicht ausstehen, weshalb die Ashen-Empire-Anhänger den Plan schmiedeten, die Festung der Seraphim zu erobern. Und wie der Zufall so will, geraten vier Charaktere in diesen Krieg, welche von dem Spieler gesteuert werden können. In insgesamt vier Akten erzählt "Sacred Citadel" die Geschichte von vier Helden, die sich dem Kampf gegen das Böse verschrieben haben. Schamanin, Krieger, Seraphim und der Waldläufer kämpfen Seite an Seite, um den Schutz der Festung zu gewährleisten.

Screenshot

Eine simple Geschichte, die aber durchaus schön erzählt werden könnte. Wir benutzen hier bewusst das Wort „könnte“, denn die Entwickler haben ihre Chance verpasst, eine einfache Story in eine interessante Umgebung, mit spannenden Nebensträngen zu packen. In jedem Abschnitt des Spieles kann der Spieler erahnen, was als nächstes passieren wird. Wendungen und unerwartete Handlungen sucht der Spieler vergeblich. Schade! Denn mit der "Sacred"-Lizenz besitzt das Spiel ein starkes Universum. So könnte man beispielsweise Anspielungen auf "Sacred 2" einbinden oder die Hintergründe der einzelnen Charaktere stärker beleuchten, womit das Spiel eine gewisse Tiefe erhalten würde. So besitzt Sacred Citadel leider nur eine oberflächliche Geschichte, die schon tausende Male in ähnlicher Form erzählt wurde. Platte Charaktere und eine lieblose Umgebung inklusive

![Screenshot](/img/9126-sacred-citadel.800.720.Vajc.0.jpg)

Die Gestaltung der Spielwelt von "Sacred Citadel" bleibt hinter ihren Möglichkeiten. Zwar verfrachtet euch die Geschichte mit jedem Akt in ein neues Szenario, doch unterscheiden sich die einzelnen Abschnitte lediglich in ihrer Farbgebung. Ihr lauft in einem Abschnitt durch einen bunten Wald, in einem anderen Akt kämpft ihr euch durch ein Gebirge – die Settings sind zwar unterschiedlich, doch spielerisch bieten sie keinerlei Abwechslung. Ob ihr jetzt durch Steinwüsten lauft oder euch durch das Gras schlagt, macht keinen Unterschied. Hier hätten wir uns eine stärkere Einbindung der Umgebung gewünscht. Wie schön wäre es gewesen, wenn sich das Wetter ändern würde und den Charakter in die Knie zwingt!? Wie atemberaubend wäre es, wenn ganze Gebäude einstürzen und den Spieler immer wieder vor neue Herausforderungen stellen!? All diese Features vermissen wir in "Sacred Citadel" die meiste Zeit – doch einige wenige Male kommt es zu solchen Interaktionen, beispielsweise wenn ein schwingender Baumstamm genutzt werden kann, um Horden von Kreaturen umzustossen.

Man könnte meinen, dass die Erscheinung des Spiels nur negative Punkte besitzt – falsch gedacht. Trotz einfallsloser Umgebung, wirkt der Grafikstil sehr anziehend! Die Entwickler haben "Sacred Citadel" eine Cell-Shading-Grafik im Comic-Look verpasst. Charaktere, Waffen und die Spielwelt sind bunt und schön gezeichnet – so tauchen sie den heimischen Bildschirm in ansehnliche Farben! Abgesehen von kleineren Grafikfehlern, hat uns der Look des Spiels sehr gefallen!

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