Sonic Lost World

Auf zu neuen Welten

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Wenn auf einer Konsole von Nintendo ein unternehmensexternes Jump'n'run gespielt wird, liegt die Vermutung nahe, dass es sich beim Protagonisten um Sonic von SEGA handeln muss. Mit wenigen Ausnahmen, hatten auch wir bisher nur das Vergnügen mit Mario, Luigi und Co. auf der Wii U durch bunte Levels zu hüpfen und Münzen zu sammeln. Nun wagt sich der blaue Igel mit "Sonic Lost World" erstmals zu einem Hüpfspiel-Abenteuer auf der neuen Konsole von Nintendo. Wir haben die verlorenen Welten aufgesucht und verraten euch ob sich ein Kauf lohnt.

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Der Tierfreund

Was bei Mario Bowser, ist bei Sonic Doktor Eggman. Auch in "Sonic Lost World" schmiedet der korpulente Bösewicht wieder teuflische Pläne. Neben der Weltherrschaft diesmal auf seinem Radar: Tiere. Und so schickt er seine Freunde, die schrecklichen Sechs, auf Tierjagd. Dumm nur, dass Eggman und sein Gesindel die Rechnung ohne den tapferen Sonic gemacht haben. Als Igel ist es für Sonic Ehrensache, dass er seinen Artgenossen zur Hilfe eilt und sich dabei auch mit den schrecklichen Sechs anlegen muss. Wahlweise kann euch dabei ein Freund im gelungenen Kooperationsmodus unterstützen.

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Wie zu erwarten war, ist die Geschichte für das erwachsene Publikum mässig spannend. Gut, dass diese nicht das Zielpublikum von SEGA sind. Wir schätzen, dass Kinder bis zu einem Alter von 14 Jahren von der Geschichte durchaus gut unterhalten werden. Im Gegensatz zu Marios Ausflügen, wird die Story zudem durch häufig auftauchende Zwischensequenzen vorangetrieben. Dank dem schrägen Look und den tollpatschigen Handlungen der schrecklichen Sechs werden diese die Kinder begeistern.

Super Mario Galaxy mit Energy Drink-Überdosis

Gleichwohl bleibt das Gameplay das spielentscheidende Kriterium bei einem Jump'n'run. "Sonic Lost World" lehnt sich zwar an die Charakteristiken der Reihe an, weicht aber trotzdem spürbar von den Vorgängern ab. Nach wie vor behält Sonic sein Hauptattribut schnell sein bei,  aber vor allem hinsichtlich des Leveldesigns betritt "Sonic Lost World" neue Wege.

Kurz: Es ist "Super Mario Galaxy" mit einer Energy Drink-Überdosis. Lang: Die Mehrheit der Levels sind, wie im vermeintlich besten Jump'n'run der Neuzeit, in einzelne planetenähnliche Abschnitte gegliedert, nur dass Sonic dabei deutlich schneller unterwegs ist. Es ist zwar nicht abzustreiten, dass auch frühere Sonic-Spiele in wenigen Passagen an "Super Mario Galaxy" erinnert haben, in "Sonic Lost World" tritt dieses Gefühl allerdings sehr häufig auf. Zumal die Entwickler es mit dem Gravitationsgesetz auch nicht allzu ernst nehmen. Zwar gibt es Abschnitte, in denen Newtons Entdeckung angewandt wird, oft kleben wir aber auch über den Kanten an den Planeten.

Wenn es um das Tempo geht, verzichtet Sonic hingegen auf einen Schluck Energiegetränk. Hier ist „Sonic Lost World“ stellenweise weder Fisch noch Vogel. Das Tempo erinnert an einen Mix aus Speedy Gonzales und Mario. In diesen Momenten vermissen wir den typischen Geschwindigkeitsraus, der Sonic so unverkennbar gemacht hat. Zudem stockt der Spielfluss gelegentlich, da sich schnellere Passagen mit langsameren relativ häufig abwechseln.

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