The Order 1886

Startet Sony sein eigenes „Assassin’s Creed“-Universum?

Vorschau Benjamin Kratsch

Je mehr ich von „The Order 1886“ höre und spiele, desto mehr freue ich mich darauf. Denn das hier ist ein Werk, das sich von Anfang an mysteriös gegeben hat, bloss nicht zu viel von sich preisgeben wollte und auch nach meinem langen Anspieltermin auf der Playstation Experience geheimnisvoll bleibt. Ein Spiel, das Erwartungen weckt wie Uncharted 4.

Ich freue mich darauf so sehr wie auf „Uncharted 4“ (unser Preview folgt am Donnerstag!), weil es erstklassig geschauspielert ist, wunderschön aussieht und Ready at Dawn diese Detailverliebtheit für Szenerien verinnerlicht hat, wie sie schon jedes Sony-Spiel gross gemacht hat. Ausserdem mag ich Werke, die bei mir Fragen im Kopf aufwerfen: wer sind denn diese drei Männer und die Frau, die hier das Ensemble für ein Spiel geben, das augenscheinlich deutlich mehr wird, als wir aktuell noch denken. Es muss doch einen Grund haben, warum jeder einzelne Charakter von „The Order“ den Namen einer historischen Persönlichkeit trägt. Marquis de La Fayette, da klingelt es doch bei allen, die in der Schule Spass an Geschichte hatten. Das ist jener französische Adelige, der mit eigenem Geld eine kleine Armee angeheuert, auf diverse Schiffe verfrachtet und mit ihnen nach Charleston gesegelt ist.

Dort ist er den Briten in den Rücken gefallen, hat so eine ganze Division amerikanischer Soldaten befreit und wurde letztlich zum Generalmajor der Kontinentalstreitkräfte. Ich muss an „Assassin’s Creed 3“ und George Washington denken, wenn der Name in „The Order“ genannt wird. La Fayettes Gemälde schmückt noch heute das amerikanische Repräsentantenhaus. Und dann ist da der grummelige, elitäre Sir Percival. Ein britischer Gentleman, der sich immer distanziert gibt und militärisch korrekt, aber insggeheim doch so eine Art Mentor-Papa-Figur für die Truppe stellt. Sir Percival war der Legende der Arthus-Saga nach einer jener Ritter, der im erlauchten Kreis der Tafelrunde im Auftrag von Richard Löwenherz nach dem sagenumwobenen Heiligen Gral gesucht hat. Jenem Tongefäss, mit dem Indiana Jones seinen Daddy in einem der Filme rettet. Wer daraus trinkt, der erhält das ewige Leben, so sagt man. Es kann ja kein Zufall sein, das ausgerechnet dieser Sir Percival im Spiel mehrere hundert Jahre alt ist.

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