Child of Light

Liebe hält nicht immer ewig

Test Nico Schluchter getestet auf PlayStation 4

Kennt ihr das Gefühl der ersten Liebe? Lauter Glücksgefühle breiten sich in euch aus und kein Baum der Welt wäre schwer genug, dass ihr ihn nicht ausreissen könntet. Die Sorgen des Alltags gehen ab den Glückgefühlen vergessen. Die Krux ist: Die Gefühle halten nicht ewig an. Das mussten auch wir bei unserem Test zu "Child of Light" erfahren.

Screenshot
Ein atmosphärischer Traum...

Wären wir Tester unseriös und hätten aufgrund der ersten Spielminuten eine Wertung vergeben, hätte "Child of Light" von mir ziemlich sicher eine Wertung oberhalb der 90er-Marke erhalten. Zu verdanken ist dies der grandiosen Aufmachung, in der "Child of Light" daher kommt. Angefangen mit dem klasse inszenierten Intro, in der uns die Geschichte von Aurora, der Protagonistin des Abenteuerspiels, erklärt wird. Ihr Königreich musste die junge Prinzessin zu früh verlassen und ist in einer neuen Welt aufgewacht. Ihre Heimat vermisst sie uns so sucht Aurora einen Weg nach Hause, der sie schliesslich in einen Kampf zwischen Gut und Böse führt. Da ist aber auch die überragende Präsentation mit ihren von Hand gezeichneten Texturen, die uns sofort begeistern kann. Leider bleiben sowohl Präsentation als auch Inszenierung im weiteren Spielverlauf nicht ohne Fehl und Tadel. Zum Beispiel setzt Ubisoft konsequent auf eine Reimform, in der sie uns die Dialoge und Erzählungen geschildert werden. Was in den ersten Minuten frisch und angenehm wirkt, wird mit der Zeit nur noch komisch. Zu oft wirken Reime abgedroschen, was sicherlich auch der deutschen Übersetzung des englischen Originaltextes geschuldet ist. Schade, dass sich die Entwickler so an die Reime fixiert haben. Uns wären spärlichere, dafür qualitativ bessere Reime lieber gewesen. So kommt es, dass ab einem gewissen Punkt die Dialoge ins Nervige kippen. Ferner merken wir auch, dass die Dialoge total irrelevant sind. Auch die aquarellfarbige Präsentation weist ihre Schwächen auf. Zwar sind sämtliche Texturen durchgehend schön, jedoch wiederholen sich einzelne viel zu oft. So verlieren die Areale mit der Zeit ihre Einzigartigkeit.

Screenshot

Trotzdem bleibt "Child of Light" technisch eines der besten Downloadspiele der letzten Jahre. Der mit Abstand grösste Pluspunkt ist nämlich der Soundtrack. Die musikalische Inszenierung ist schlicht grandios. Dafür verantwortlich ist Beatrice Martin, die manch einem unter ihrem Künstlernamen Coeur de Pirate besser bekannt sein dürfte. Sie zeigt ein unvergleichbares Gefühl für das richtige Timing, denn fast immer dudeln im Hintergrund die passenden Klänge. Dabei ist der Grossteil der Musik im Mol gehalten, was die generell eher traurige Stimmung glänzend vermitteln kann. Wir sind uns sicher, dass wir von Beatrice Martin in Zukunft noch viel hören werden.

Kommentare

Child of Light Artikel