Battlefield 1 - Vorschau

Roter Baron, Lawrence von Arabien und das Donnern von Verdun

Vorschau Benjamin Kratsch

Als eines von nur zwei Schweizer Medien haben wir eine exklusive Gameplay-Demo zu „Battlefield 1“ erlebt und jede Menge Infos für euch: Über Klassen, Fahrzeuge, Waffen, Locations, Charaktere, die Kampagne und wie ihr mit der HMS Dreadnought ganze Küstenabschnitte umgraben könnt. „Battlefield 1“ im Enthüllungs-Preview.

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Tief steht die Sonne in den ersten Minuten der Weltpremiere von „Battlefield 1“. Die Sonnenstrahlen blenden das Gesicht einer osmanischen Unabhängigkeitskämpferin, die mit ernster Mine gen Horizont schaut. Ihr Gesicht ist mit Kriegsbemalung überzogen, ihre Augen zeigen Entschlossenheit. Nur kurz bleibt sie stehen, reckt erst die Hände um sich gegen die Sonnenstrahlen zu schützen, dann ihren Säbel um den Befehl zum Angriff zu geben. Mit Leichtigkeit galoppiert ihr stolzer Araber voran, ihr folgend lässt eine ganze Schar an Reitern die Sandebene erzittern. „Ihr werdet überrascht sein, wie effizient die Reiterhorden gegen Infanterie und sogar Panzer sind“, hatte gerade noch Robert Sammelin erklärt, der als Senior Concept Artist bei DICE für die Ausgestaltung von Charakteren, Waffen und Fahrzeugen verantwortlich ist. Zu letzterer Kategorie zählt er auch Pferde, denn die sind steuerbar. Voller Vorfreude glauben wir gleich einen Kavallerie-Angriff auf das britische Panzerregiment zu sehen. Mit furchtlosen Kriegern, die sich von ihren Rössern auf die Stahlkolosse schwingen, mit ihrem Sichelschwert den MG-Schützen töten, die Luke öffnen, eine Stielgranate ins Innere werfen und schon wieder auf ihrem Araber sind, bevor der Panzer explodiert und Feuer fängt.

Doch so weit kommt es nicht, die Briten haben vorgesorgt. Doppeldecker mit dem blau-weissen Logo der Royal Air Force gehen in den Tiefflug, visieren die Reiter an und schlagen eine erste Schneise durch die Reihen. Die 57 Millimeter-Kugeln wirbeln den Sand wie in einem Sturm auf, durchdringen Pferd und Mensch. Doch lange will sich DICE an diesem heissen Sommerabend in Berlin gar nicht mit der Wüste aufhalten, schnell folgt der Schnitt in die Irren und Wirren des 1. Weltkriegs in Europa, wodurch sich die Atmosphäre schlagartig ändert. Aus der strahlend gelben Weite der Wüste, geht es in die schmutzigen Gräben Verduns, die bereits mit Leichen gepflastert sind. Und statt der stickigen Luft Arabiens, ergiesst sich hier schwerer Platzregen auf unsere Truppen. Immer wenn es regnet, zeigt die Frostbite-Engine was sie kann: Das kühle Nass weicht das Erdwerk auf und verwandelt es in Schlamm, je schneller unser Soldat läuft, desto hoher spritzt die Brühe an seinen schwarzen Stiefeln hoch. Notdürftig schützt er sich mit einem grünen Regenmantel, doch auch der wird gleich richtig eingesaut. Es erinnert beinahe schon an „Uncharted 4“, wenn der Infanterist der Royal Army, denn mit dem Schnitt stehen wir im Multiplayer plötzlich auf Seiten der Briten, in den Matsch fällt und der braune Schlick sich über seine Waffe und Kleidung ergiesst. Der 1. Weltkrieg war ein Vernichtungskrieg, ganze Generationen von Briten, Franzosen, Österreichern und Deutschen verreckten förmlich in den brutalsten Stellungskämpfen, die die Geschichte je gesehen hat. „Für uns steht der Spielspass an erster Stelle“, erörtert Julien Wera von DICE. „Aber wir wollen auch der Epoche gerecht werden“. Und das werden die Schweden, auf härteste Art und Weise.

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