Disney Micky Epic - Die Macht der 2

Warren Spector: Ich will Geschichten erzählen. Die Xbox 720 macht mir Angst

Interview Benjamin Kratsch

Warren Spector. Er ist eine lebende Legende, einer der ganz Grossen der Games-Branche und doch der nette Typ von Nebenan. Als Games.ch den Erfinder und Daddy von "Deus Ex" trifft, erleben wir einen gesetteten Mann, der selbst mit seinen 57 Jahren noch dieses Funkeln in den Augen hat wenn er über seine Spiele redet. Er hat den Weg bereitet für das, was wir heute als Biowares episches Abenteuer "Mass Effect 3" kennen und nutzt die Idee den Spieler entscheiden zu lassen was Böse und was Gut ist für "Micky Epic 2: Die Macht der Zwei". Show ab, das Exklusiv-Interview mit Warren Spector..der nebenbei auch noch verrät was er als nächstes macht: Ein Ducktales-Spiel über Tick, Trick, Track und Onkel Donald.

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In deiner Präsentation hast du viel über "Deux Ex" gesprochen. Inwiefern hilft dir diese Erfahrung aus dem harten Sci-Fi-Alltag eines Söldners jetzt bei einem kunterbunten Disney-Spiel mit Micky Maus als Held?

Warren Spector: Alles was man erschafft, prägt einen. Egal welches Spiel ich mache, ich werde nie sagen „Das ist gut Kids, das ist schlecht“. Das muss der Spieler beurteilen, darum geht es. Darum ging es in „Deus Ex“ und darum geht es auch in „Micky Epic: Die Macht der Zwei“. Wenn du etwa als „böse“ einstufst, muss das deine persönliche Meinung sein. Eine Meinung, die in deinem Kopf entsteht nicht in meinem. Das ist ein Ass, das die Games-Industrie absurd lange nicht gespielt hat. Wir können so viel mehr als ein Film bieten. Ein Film ist linear, die Story ist vorgegeben, wir sind nur passive Zuschauer. Spiele sind interaktiv, du sollst entscheiden was passiert weil du der Held bist.

"Deus Ex" hatte auch als eines der ersten Spiele überhaupt verschiedene Enden...

Warren Spector: ...was aus heutiger Sicht ein Fehler war (er grinst). Ich meine du triffst jetzt eine Entscheidung und dann wieder in Mission 5 und bekommst daraufhin ein anderes Ende serviert. Das finde ich schwierig, weil du im Grunde dem Spieler klar machen musst: "Tough decisison ahead, wähle bitte hier deinen Pfad" was allerdings dem Kribbeln und der letztlichen Idee verschiedener Enden als Überraschungseffekt wiederspricht.

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Und wie löst du das in "Micky Epic 2: Die Macht der Zwei". Gibt es dort verschiedene Enden oder nur eines?

Warren Spector: Nur eines. Wir haben nur ein Ende, ein grosses CGI-Abschiedsfilmchen, das allerdings gespickt ist mit Bildern, Skizzen und Screenshots aus deinem eigenen Spielverlauf. Es wird also repräsentieren wie du gespielt hast, was du mit Boss XY angestellt hast und welche Entscheidungen du getroffen hast. Schliesslich gibt es immer wieder die Möglichkeit Disney-Charakteren zu helfen; die sind aber oft optional. Ich finde dieses „Big Picture“, ein auf dich als Spieler zugeschnittenes Ende mittlerweile einfach spannender als dieses „Drück ab und alle tanzen in den Sonnenuntergang und feiern den Weltfrieden oder lass es sein und die Erde stürzt in das nächste dunkle Zeitalter“.

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