Far Cry 3

Ein Psycho-Trip. Ein Open-World-Erlebnis. Das beste Actionspiel des Jahres?

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Far Cry 3“ im Mega-Test. Wir haben 30 extrem intensive Stunden auf Rook Island verbracht und dabei Tiger getötet, Haie filetiert und mit Vaas das grossartigste Arschloch der Spielegeschichte kennengelernt. Ubisoft Montreal gibt nicht nur in Sachen Production Value Gas, sondern vor Allem auch mit geschliffenen Texten und Monologen, die euch richtig unter die Haut krabbeln. Games.ch über einen Shooter, der eigentlich ein Psychotrip mit starkem Open-World-Konzept geworden ist.

Ich segelte gerade über die Palmenkronen von Rook Island. Ich steuere meinen Paraglider, gleite der Sonne entgegen und höre plötzlich Schüsse. Paff, Paff – Boom zerreisst es einen mit einer Granate. Jeeps kommen angeprescht, Männer steigen aus und feuern. Immer mehr Jeeps rasen aufeinander zu, immer mehr Schüsse peitschen durch die Stille dieses eigentlich so beschaulichen Eilands. Indios gegen Piraten, so lautet das Spiel. Und es gibt nur eine Regel: Töte um zu überleben. Töten die Indios, der Stamm der Rakyat die Piraten nicht, kommen die eines Nachts, verschleppen ihre Frauen und exekutieren die Männer. Es ist eine Szenerie, die wir sonst in Spielen kaum erleben: Zwei Gruppen bekämpfen sich, wir sind nur passiver Zuschauer, wollen gar nicht eingreifen. Vor Lauter Gafferei verliere ich allerdings die Kontrolle, fliege etwas zu tief und krache in einen Palmenhain. Meine Neugier wird bestraft, sogleich pfeifen mir blaue Bohnen um die Ohren. Ich ziele mit meiner MP5, feure, treffe und zwei fallen. Dann ist das verdammt Magazin leer – mal wieder. Also renne ich. Ich renne um mein Leben und drücke dabei wie bekloppt auf die Dreieckstaste. Sogleich ruppt Jason an seinem Finger, renkt sich den Knochen wieder ein. Nochmal gedrückt und er bandagiert eine Wunde am linken Arm, exakt da wo uns die Kugel gestreift hat. Eine Granate explodiert neben uns, das Bild verschwimmt und wird rot. Verflucht, das war`s denken wir als plötzlich eine Tigerfamilie aus dem Gebüsch schnellt. Offensichtlich hat ein Querschläger den König des Dschungels getroffen, der ist mächtig sauer und tötet einen nach dem anderen. Ich bin fein raus, heile mich und beobachte die Szenerie. Da dreht sich der Tiger um und schnellt auf mich zu. Ich renne wieder, springe über eine Klippe und lande im Wasser. Sicherheit, hier kommt das Tier nicht runter. 

Und dann war da noch die Begegnung mit dem Hai....

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Far Cry 3“: Unberechenbarkeit in reinster Form 


„Far Cry 3“ ist anders, wilder, unberechenbarer als fast alles was du je gespielt hast. Auf Rook Island kann alles passieren. Die Situation, wie ich sie beschrieben habe könntest du 20 Mal im Spiel erleben und jedes Mal würden andere Dinge passieren. Du könntest alle Gegner töten und plötzlich reisst dich von Hinten ein Tiger von den Beinen und zerfleischt dich. Du könntest auch in ein Wespennest stechen, nämlich dann wenn einer der Piraten es schafft zu fliehen und einen nahen Aussenposten alarmiert. Zu Beginn deines Abenteuers sind das noch kleine Basen mit 5-6 Typen drin. Die haben Kalashnikovs und vielleicht mal ein Scharfschützengewehr. Doch später werden diese Orte von ganzen Armeen bewacht: Scharfe Hunde, die dich in Stücke fetzen wenn du sie nicht sofort erschiesst. Und von Helikoptern, die mit Gatlings und Raketen den halben Urwald umpflügen. „In jedem von uns steckt ein wildes Tier, du musst es nur rauslassen“, hatte Dennis zu Beginn gesagt. Ein gechillter Typ, ein Indio. Einer, der selbst lässig bleibt wenn gerade sein Dorf unter Granatenbeschuss liegt und die Hölle auf Erden ausbricht. Ich bin Jason und das ist meine Geschichte.

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