Fast Racing Neo - Test

Racing-Überflieger für die Wii U

Test Beat Küttel getestet auf Nintendo Wii U

Was waren die 1990er-Jahre doch für goldene Zeit für Fans von futuristischen Racing-Games. “F-Zero”, “WipEout” oder “Extreme-G” sorgten damals für Tunnelblick und Adrenalinschübe in regelmässigen Abständen. Doch schon seit längerem ist es um das Genre eher ruhig geworden. Also genau der richtige Zeitpunkt für das deutsche Studio Shin’en Multimedia, diesen Missstand zu beheben. Und “Fast Racing Neo”, das Sequel eines 2011 auf der Wii erschienenen Spiels, enttäuscht nicht. Halsbrecherische Geschwindigkeit, abgefahrene Strecken und eine konstante Framerate sorgen zusammen mit dem interessanten “Phasen”-Konzept für Nerven zerreissende Spannung und feuchte Hände. Ob der Wii-U-Racer dabei sogar die Genre-Könige entthronen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Eines der wohl am meisten vermissten Spiele auf der gebeutelten Wii U ist ein neuer Ableger von Nintendos “F-Zero”-Serie. Zwar hat immerhin “Mario Kart 8” DLC mit “F-Zero”-Thematik erhalten, aber das ist dann auch schon das einzige, was diesbezüglich von Nintendo zu hören oder zu sehen ist. Zwar fühlt sich “Fast Racing Neo” in vielen Belangen deutlich anders an als das futuristische Racing-Urgestein, dürfte aber dennoch genau dessen Fans zufriedenstellen.

Wechselspiel der Farben

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Die wohl wichtigste Mechanik neben dem eigentlichen Fahren ist der Farbwechsel. Ganz ähnlich wie im WiiWare-Vorgänger “Fast Racing League” könnt ihr während der Fahrt jederzeit eure “Phase” (sprich Farbe) wechseln, und zwar zwischen orange und blau. Warum ihr das tut? Ganz einfach, auf den Tracks sind entsprechend eingefärbte Flächen hinter praktisch jeder Kurve zu finden, und ihr solltet mittels Druck auf die L-Taste jeweils zu der entsprechenden Farbe wechseln. Tut ihr das nicht, werdet ihr beim überqueren dieser Flächen abgebremst statt einen satten Geschwindigkeits-Boost zu erhalten. Zusätzlich sind auch überall noch Orbs auf der Strecke verteilt, die es einzusammeln gilt. Damit füllt ihr nämlich eure Turbo-Anzeige auf, mittels der ihr per Druck auf die R-Taste erst so richtig die Geraden und Kurven entlangschiesst. Spätestens wenn ihr den Turbo einsetzt, verschwimmen die in abwechslungsreichen Settings angesiedelten Strecken und ihr seid froh um die neonfarben herausstechenden Punkte auf der Strecken, an denen ihr euch orientieren könnt. Passend dazu kommen natürlich oft richtig schön pumpende Elektro-Beats zum Einsatz, nur für den Fall, dass das Strecken-Design allein noch nicht für genug Adrenalin-Ausstoss sorgt. Apropos Strecken: Davon gibt es 16 Stück, was im ersten Moment nach wenig klingt, allerdings gilt es dabei auch zu beachten, dass ihr auch nur etwa einen Viertel eines Vollpreis-Titels dafür bezahlt, was dann doch ein sehr anständiges Preis-Leistungs-Verhältnis ergibt. Zudem gibt es auch noch gespiegelte Varianten der Strecken, doch dazu später mehr. Zuerst möchten wir nämlich noch herausstreichen, dass euch auf den einzelnen Tracks sehr viel Abwechslung geboten wird, nicht nur, was den eigentlichen Streckenverlauf angeht. Oft könnt ihr alternative Routen wählen, müsst beweglichen Hindernissen oder Feuersäulen ausweichen und euch mal durch die Wüste, mal durch vereiste Strecken oder durch strömenden (und toll aussehenden) Regen schlagen, was dafür sorgt, dass sich alles wunderbar abwechslungsreich anfühlt.

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Modi & Multiplayer

Der Ausgangspunkt des Spiels ist der Meisterschafts-Modus. Diesen müsst ihr mit seinen 4 Cups à 4 Strecken durchlaufen, um weitere Geschwindgkeits-Stufen, neue Gleiter oder auch neue Modi (etwa Strecken fürs Zeitfahren oder den Hero-Modus) freizuschalten. Das ist insofern ein wenig frustrierend, weil ihr somit am Laufmeter neue Strecken vorgesetzt bekommt, die ihr vorher noch nicht testen konntet. Auf der einen Seite ist das zwar spannend, andererseits aber auch nicht so toll, wenn man im letzten Rennen einer Serie von der Strecke fliegt und den Gesamtsieg vergeigt, weil man den Streckenverlauf einfach noch nicht kannte. Doch letzten Endes ist das halb so wild, denn auch wenn ihr nicht gewinnt, alle Strecken habt ihr dann ja doch schon bald freigeschaltet.

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Neben dem Freischalten neuer Geschwindigkeitsklassen (obwohl die tiefste Klasse schon brutal schnell ist) schaltet ihr irgendwann auch den Hero-Modus frei. Hier geht es dann so richtig ab und nur Hardcore-Zocker dürften hier noch die Oberhand behalten. Noch aberwitzigeres Tempo, gespiegelte Strecken, Siegespflicht und noch einiges mehr erwarten euch hier. Definitiv nichts für Casual-Gamer, sondern vielmehr ein purer Adrenalinschub in Bits und Bytes. Ebenfalls nicht zur Senkung des Blutdrucks beitragen dürfte der Multiplayer-Modus. Hier dürft ihr entweder lokal im Splitscreen (was heutzutage ja keine Selbstverständlichkeit mehr ist) oder online um die Wette rasen. Unsere Erfahrungen damit waren durchweg positiv. Zwar wird im Splitscreen die grafische Pracht etwas reduziert, doch flüssig und rasend schnell bleibt das Geschehen in jeder Situation. Wirklich erstaunlich für ein Spiel, dass dermassen gut aussieht, aber von einem sehr kleinen Team auf die Beine gestellt wurde. Da können sich Hersteller von Games mit dutzenden Millionen Dollars Budget ruhig mal eine Scheibe davon abschneiden.

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