iPad Pro - Test

XXL-Alleskönner für Zocker?

Hardware: Test Beat Küttel

Endlich ist es da, das XXL-iPad. Während sich andere Hersteller schon länger auf Grössen jenseits der “normalen” 10-Zoll-Screens verlagert hatten, mussten Apple-Fans ziemlich lange warten. Der Name iPad Pro sowie das erhältliche Zubehör lassen allerdings bereits erahnen, dass der Mega-Konzern aus Cupertino dieses Mal eine ganz spezielle Kundschaft im Blick hat, nämlich Leute, die (unter anderem auch kreativ) mit dem iPad arbeiten sollen. Ob für diese das iPad Pro alle Wünsche erfüllt und ob es sich für den normalen iPad-User überhaupt lohnt, auf das 12.9-Zoll-Tablet zu wechseln, verraten wir euch in unserem Test.

Gut fühlt es sich an, das iPad Pro. Zwar ist es deutlich schwerer als etwa das iPad Air 2, und mit kleinen Händen muss man sich beim Halten schon ein wenig strecken, um mit dem Daumen den Fingerabdruck-Sensor zu erreichen. Dennoch wirkt das neue Riesen-Tablet rank und schlank, und hinterlässt diesbezüglich einen positiven ersten Eindruck. Doch überzeugen auch die inneren Werte und die neuen Features?

Apple Pen, Smart Keyboard und mehr

Screenshot

Die am meisten diskutierte Zusatz-Hardware im Vorfeld des iPad-Pro-Launches war ganz klar der Apple-Pen. Dieser ist im Standard-Lieferumfang nicht enthalten, und kann von Interessenten stattdessen für knapp 110 Franken hinzugekauft werden. Allerdings werden von diesem Angebot wohl eher Künstler, Designer, Architekten oder andere iPad-User, die kreativ in 2D oder aber auch mit 3D-Programmen wie etwa AutoCAD produktiv am Werk sind, Gebrauch machen. Bereits zum Start sind ziemlich viele auf den Apple Pen zugeschnittene Apps, unter anderem von Adobe, erhältlich. Ob Profis hier allerdings von bereits erhältlichen Tablet-mit-Stift-Lösungen umsteigen werden, wird sich erst noch weisen müssen. Werden die Anwender bereit sein, statt eine Komplett-Lösung viele (wenn auch oft gut ineinandergreifende) Apps anzuwenden und dabei auch noch Teile der Bedienung neu zu erlernen? Zudem verfügt der Apple Pen auch über keinerlei Buttons, um damit (wie bei anderen Pens) direkt auf gewisse Funktionen zugreifen zu können. Doch wir sind kein Profi-Zeichner und auch keine 3D-Designer, deshalb haben wir mit dem Stift hauptsächlich ganz einfach in simplen Zeichenprogrammen oder bei einfach zu handhabenden Foto-Bearbeitungs-Apps wie etwa “Adobe Photoshop Fix” ausprobiert. Das Ergebnis: Der Apple Pen funktioniert absolut einwandfrei. Auch im ganz simplen Zeichnungs-Modus etwa der “Notizen”-App zeigt der Apple-Stift, was er drauf hat. Via Bluetooth mit dem iPad Pro verbunden und in seiner Spitze mit unzähligen Sensoren ausgestattet, zeichnet, malt und radiert man mit dem Pen wirklich genauso leicht wie auf Papier. Selbst leichte Druckunterschiede wirken sich in stärkerer Farbgebung und dickeren Linien aus, mit Farbstiften lassen sich wie im “richtigen Leben” bei ganz schräger Haltung Schattierungen bewerkstelligen und das Ganze geschieht ohne jegliche wahrnehmbare Verzögerung. Dabei erkennt das iPad Pro übrigens, wenn ihr gleichzeitig mit dem Pen auch die Hand auf den Bildschirm auflegt, und verhindert dabei, dass ihr euch damit selber in die Quere kommt. Besonders beim Bearbeiten von Fotos ist dann die Genauigkeit der Pen-Spitze gegenüber dem menschlichen Finger ein klarer Vorteil, so dass man beim kreativen Wirken auf dem Riesen-Screen ganz einfach Spass hat. Inwiefern das im Arbeitsalltag auf die Dauer Freude bereitet, müssen Andere beantworten, als Hobby-Kreativer kann man sich mit dem Apple-Pen aber sehr gut austoben und er bietet einen Mehrwert. Ob dieser Mehrwert einem 110 Franken wert ist, klärt wohl am Besten eine kleine Test-Session im Apple Store eurer Wahl.

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