Kona - Test

Whiteout in Kanada

Test Video Janina Philippe getestet auf PlayStation 4

Nach einem Jahr im Early Access ist die erste Episode von "Kona" nun für PS4, Xbox One und den PC erschienen. Das Spiel des Indie Studios Parabole aus Québec lockt mit 70ger Jahre Charme und einer für Games noch relativ unverbrauchten Location. Wir haben uns für euch in den Schneesturm geworfen und das atmosphärische Adventure auf der PlayStation 4 angesehen.

Wir schreiben das Jahr 1970. Als Detektiv Carl Faubert sind wir auf dem Weg in eine Siedlung am Atamipek-See im ländlichen Kanada um einen Klienten zu besuchen. In seinem kleinen Pickup Truck fährt er entspannt durch die herbstliche Landschaft und lässt die Gedanken schweifen - aber natürlich bleibt nicht alles so rosig. An einer engen Stelle in der Strasse kommt das entgegenkommende Auto von seiner Spur ab und prompt baut Carl einen Unfall. Er wird für eine Weile bewusstlos. Als er wieder zu sich kommt hat sich der goldene Herbsttag in einen ausgewachsenen Blizzard verwandelt. Die Umgebung liegt unter einer dicken Schneeschicht und die Temperatur ist schlagartig gefallen. Das andere Unfallauto ist leer, und auch sonst ist niemand in der Gegend zu finden. Halb erfroren macht sich Carl auf die Suche nach Hilfe… und Antworten.

Gameplay

"Kona" versteht sich als klassisches Adventure-Game, in welchem man das Environment aufmerksam durchsuchen muss, nach Hinweisen Ausschau hält und Gegenstände einsammelt. So löst man Rätsel, kombiniert Gegenstände miteinander und findet seinen Weg durch die Story. Sehr früh im Spiel muss man zum Beispiel eine elektrische Leitung reparieren und braucht dafür eine Zange und Klebeband. Am Rätsel-Ort selber sind die Symbole der benötigten Gegenstände eingeblendet, sodass man weiss was man suchen muss. Leider sind diese Symbole nicht immer sehr verständlich und sehen oft ähnlich aus.

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Durchsuchen kann man in Kona fast alles. Schubladen, Schränke, Mülltonnen, Kisten, Kofferräume, Höhlen, Regale… Mit fast allem, was so aussieht als könnte man es öffnen, kann man tatsächlich auch interagieren. Was am Anfang noch spannend ist verleidet dann aber doch schnell, denn weit mehr als die Hälfte aller Orte sind leer. Dennoch muss man sich in jedem Haus durch alle Schränke suchen, denn meist ist doch irgendwo der eine Gegenstand versteckt, den man unbedingt braucht. Dazu kommt dass manche Gegenstände, wie zum Beispiel leere Flaschen, sehr zahlreich vertreten sind, man aber nur wenige tatsächlich aufheben kann. Dies macht die Suche nach den benötigten Zutaten zur Rätsellösung manchmal etwas frustrierend. So haben wir zum Beispiel am Anfang des Spiels in einer Hütte nach einem Verbandskasten gesucht und waren etwas verwirrt als die Box auf dem Regal, welche offensichtlich mit einem grünen Kreuz gekennzeichnet war, nicht die richtige war. Wir mussten den Weg zum Auto zurück laufen um dort den Erste-Hilfe-Kasten aufzusammeln. Solche Momente gibt es im Spiel immer wieder.

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"Kona" ist aber nicht nur ein Explorations- sondern auch ein Survival-Spiel. Wenn Carl zu lange im Schneesturm steht, läuft er Gefahr zu erfrieren. Auch sinkt sein geistiges Wohlbefinden stark wenn man sich zu lange in der Kälte aufhält, und er kann nicht mehr richtig zielen. Man trägt auch körperliche Schäden davon, welche dann mit Hilfe von Schmerzmitteln oder Erste-Hilfe-Kästen geheilt werden können. Dagegen anzukämpfen ist eigentlich ganz einfach: Überall in der Landschaft (aber meistens bei und in Häusern) sind Feuerstellen versteckt. Hat man die richtigen Gegenstände dabei kann man an diesen ein Feuer entfachen und Carl so wieder auftauen. Dabei gehen die Feuer - einmal angezündet - nicht mehr aus, also kann man sich so seine eigenen Safe-Houses aufbauen.

Leider ist das Survival-Gameplay allerdings nicht ganz zu Ende gedacht. Ja, man muss oft weite Strecken durch den Schnee laufen. Und es wäre frustrierend würde man immer direkt sterben wenn man sich länger etwas abseits vom Pfad befindet. Mit der momentan Mechanik hat man zwar gemütlich Zeit auch mal einen längeren Ausflug zu machen ohne gleich den Löffel abzugeben - Spannung für das Survival-Spiel baut sich da allerdings nicht auf. Und vor den verstreuten Wölfen, welchen man sehr selten begegnet, muss man kaum Angst haben. Schon mit einem Hammer kann man sich gut zur Wehr setzen. Das Kampfsystem wirkt wie auf das Hauptspiel aufgesetzt und ist nicht ganz bis zu Ende gedacht.

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