Mario Maker

Mach den Mario

Erster Eindruck Beat Küttel

“LittleBigPlanet” meets “Super Mario”. Mit dem “Mario Maker” für die Wii U enthüllte Nintendo an der diesjährigen E3 ein Projekt, welches ein riesiges Potential hat, bei falscher Herangehensweise aber auch zu einem veritablen Flop werden könnte. Wir haben euch von der E3 ein Gameplay-Video mitgebracht und beleuchten in diesem kurzen Preview die bereits bekannten Fakten und sagen euch, worauf Nintendo bis zur Fertigstellung das Hauptaugenmerk legen muss, damit der “Mario Maker” zum “Next Big Thing” wird. Und ja, die Überschrift dieses Artikels ist ein kleines Easter Egg für die ganz alteingesessenen Mario-Fans unter euch.

Für alle, die bis jetzt noch gar nichts vom vorerst provisorisch “Mario Maker” genannten Projekt mitbekommen haben: Es handelt sich dabei um einen 2D-Level-Creator für klassische Mario-Levels. Wie ihr unserem Video entnehmen könnt, erfolgt die Erstellung der Level dabei auf dem Touchscreen des Wii-U-Gamepads, mittels welchem ganz einfach die in der Sidebar aufgereihten Level-Elemente auf das zu Beginn leere “Spielfeld” gezogen und verteilt werden können. Dies können etwa Fragezeichenblöcke, Gumbas, Münzen oder grüne Röhren sein. Diese lassen sich anordnen, wie es einem gerade gefällt, auch eine Pyramide aus Gumbas und Koopas oder ein versperrter Levelausgang nach dem Fahnenmast sind möglich. In der E3-Demo war die Auswahl an Items, Materialien und Gegnern noch recht eingeschränkt, es ist aber davon auszugehen, dass man im fertigen Spiel dann die Auswahl aus einem riesigen Repertoire haben wird. Ob Nintendo hier schon an DLC, etwa in Form von Gegner- oder Levelhintergrund-Packs, denkt, wollte oder konnte man uns auf Anfrage nicht beantworten.

Sehr cool ist die Möglichkeit, jederzeit innert Sekundenbruchteilen zwischen dem 1985er-Look des allerersten “Super Mario Bros.” und dem HD-Look von “New Super Mario Bros. U” hin- und herzuwechseln. Dadurch kommen sowohl Nostalgiker als auch HD-Fetischisten auf ihre Kosten. Auch hiervon könnt ihr euch im Video ein Bild machen.

Offene Fragen und Stolpersteine

Alles bestens also im Mario-Land? Nicht unbedingt, denn der “Mario Maker” klingt zwar enorm vielversprechend, dennoch sind noch viele Fragen offen. Wenn Nintendo etwa bei der Online-Integration patzt, könnte die Luft aus dem Projekt schneller wieder draussen sein als ihr “Kugel-Willi” sagen könnt. Es ist von absolut entscheidender Bedeutung, dass das Teilen von eigenen Kreationen einfach und effizient erfolgt. Dazu gehört auch, dass Nintendo Filter integriert, mittels derer man gezielt spezifische Kriterien ein- und ausschliessen kann. Fast noch wichtiger ist, dass die besten User-Level auch entsprechend hervorgehoben werden. Entweder durch ein wirklich gutes und zuverlässiges Rating-System, oder aber durch von Nintendo handverlesene Levels, was aber bei der zu erwartenden Menge an Levels nicht einfach werden dürfte. Aber ein monatliches “Spotlight”, in welchem einige der besten Kreationen sozusagen offiziell von Nintendo prämiert werden, würde hier schon Wunder wirken. Dass Big N in der Vergangenheit in Sachen online nicht immer ein glückliches Händchen hatte, ist bekannt. Der überzeugende online-Auftritt von “Mario Kart 8” lässt aber hoffen, dass man in Kyoto inzwischen auch wirklich etwas dazugelernt hat.

Ebenfalls noch offen ist, ob und in welchem Umfang bereits Levels, sprich ein eigentliches Spiel enthalten sein werden. Wir schliessen zwar praktisch aus, dass der “Mario Maker” ganz ohne Levels von Nintendo ausgeliefert wird. Ob es sich dabei aber nur um einige zusammengewürfelte, eventuell als Tutorial dienende Abschnitte handelt, oder um ein voll ausgewachsenes Mario-Game im Stile der “New Super Mario Bros.”-Serie, lässt sich im Moment noch nicht sagen. Auch über die Möglichkeit, versteckte Goodies oder Geheimräume in den eigenen Levels zu verteilen, hüllt man sich beim Mario-Konzern noch in Schweigen. Ihr seht also, die Idee ist super, doch bis zum Ziel (nämlich einem Titel, der es in kreativer und inhaltlicher Hinsicht mit “LittleBigPlanet” aufnehmen kann) ist es noch ein weiter Weg, und schon kleine Fehler könnten eine verheerende Auswirkung haben. Da Nintendo aber in letzter Zeit immer häufiger auch das Feedback der treuen Nintendo-Community gesucht hat, darf man durchaus optimistisch sein. Ausserdem wird der “Mario Maker” erst im 2015 auf den Markt kommen, so dass derzeit noch viel Zeit ist, um Feinschliff zu betreiben und vielleicht das eine oder andere Feature noch zu integrieren.

Was haltet ihr von Nintendos Idee, einen Mario-Level-Creator auf den Markt zu bringen? Kauft ihr euch das Teil auch wenn kein richtiges Mario-Abenteuer mitgeliefert werden sollte? Welche Features, Items und Ideen müssen eurer Meinung nach unbedingt umgesetzt werden und wo seht ihr die grössten Probleme? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

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