Super Mario Run (iOS) - Test

“Oh no” oder “Let’s-a-go”?

Test Video Beat Küttel getestet auf iPhone

Nintendo erobert das iPhone. So oder zumindest so ähnlich dürfte wohl der Plan des japanischen Videospiel-Giganten lauten. Nach den beiden verspielten Apps “Miitomo” und “Pokémon Go” erscheint mit “Super Mario Run” nun in Form eines Runner-Games das erste richtige Spiel für Smartphones, und zwar vorerst zeitexklusiv für Apple-Geräte. Ob der Mario-Hüpfer mit der einhändigen Touch-Steuerung Spass macht, Langzeitmotivation und genug Umfang fürs Geld geboten wird, haben wir für euch getestet. “Oh no” oder “Let’s-a-go”? Bei uns erfahrt ihr es.


Super Mario Run - Download via iTunes

Als Marios spiritueller Vater Shigeru Miyamoto im September auf die Apple-Bühne trat, um “Super Mario Run” zu enthüllen, fragte sich natürlich manch ein Nintendo-Fan, ob so ein Touch-Mario auch gut gehen kann. Schliesslich entfernt man einen der allerwichtigsten Bestandteile eines jeden bisherigen Mario-Hüpfspiels, nämlich die komplette Kontrolle über unseren Lieblingsklempner und gibt uns stattdessen eine One-Button-Steuerung ohne Button. Doch zur Steuerung gleich mehr.

kostenloser Einstieg, teures Gesamtpaket

Screenshot

Zuerst die gute Nachricht: “Super Mario Run” lässt sich kostenlos aus Apples App-Store herunterladen und starten. Ihr kriegt allerdings nur die ersten 3 Levels präsentiert, sowie auch den Modus “Toad Rallye”, in welchen ihr gegen Daten anderer Spieler antreten und euch Goodies verdienen könnt. Wollt ihr das gesamte Spiel freischalten, wird der happige Betrag von 10 Franken fällig. Um dies in Relation zu setzen: Es befinden sich nur 24 reguläre Level (sowie einige freispielbare Bonus-Abschnitte) im Spiel, der Preis ist gerade für ein Smartphone-Spiel wirklich ziemlich heftig. Wenn man dann noch erfährt, dass die Levels mit ihren maximal 90 Sekunden (der Timer erinnert euch daran) nicht gerade lang ausgefallen sind, mag manch ein Mario-Fan schon desillusioniert abwinken. Doch halt! Das Spiel bietet nämlich eben doch mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Im Hauptteil des Spiels, nämlich dem “World Tour”-Modus könnt ihr zwar schon einfach die 24 Level (relativ rasch) durchspielen, und entsprechend eure Mario-typische Belohnung in Empfang nehmen. Allerdings ist der eigentliche Sinn, auch alle bunten Münzen einzusammeln, und dazu müsst ihr jeden Level mindestens 3 Mal gezockt haben. Zuerst jagt ihr nämlich 5 pinken Münzen nach, die ihr alle im gleichen Durchgang erwischen sollt. Habt ihr das geschafft, schaltet ihr eine neue Challenge, diesmal mit lila Münzen, die anders platziert sind, frei. Solltet ihr auch das schaffen, kommt die schwerste Challenge mit schwarzen Münzen. Gleichzeitig ändern sich dabei auch die Levels leicht, so kommen etwa neue Blöcke hinzu, die ihr erklimmen oder von denen ihr Wandsprünge zeigen könnt, um so versteckte Winkel zu erreichen. Ganz allgemein ist es beeindruckend, wie viel Gameplay-Vielfalt in dieser unfassbar simplen Steuerung steckt. Neben hohen und weniger hohen Sprüngen könnt ihr mit einem zweiten Drücken in der Luft auch einen Drehsprung machen und so noch etwas weiter gelangen. Auch die Level-Elemente selber tragen viel zur Abwechslung bei. So könnt ihr von Wänden abspringen, euch wenn ihr über spezielle Blöcke lauft in die Höhe oder die Weite bugsieren lassen oder Mario sogar kurzzeitig anhalten, wenn das Timing, um vom nächsten Gegner abzuspringen gerade noch nicht passt. Viele Standardgegner wie etwa Gumbas überklettert Mario übrigens einfach, wenn ihr nix macht, natürlich ist es aber viel spassiger, wie gehabt auf die Gegner draufzuspringen oder Ihnen eins auf die Mütze zu geben, wenn Mario gerade am drüberklettern ist. Natürlich klappt das drüberklettern aber nicht bei allen Gegnern, Mario ist also keinesfalls unverwundbar, und auch gefährliche Abgründe und andere Gefahren gilt es zu vermeiden.

Grafisch hält sich das Spiel stark an den inzwischen etablierten “New Super Mario Bros.”-Stil, der nach wie vor immer noch tiptop aussieht und den Mario-Charme gut rüberbringt. Alleine schon dadurch fühlt man sich als langjähriger Fan gleich wie zu Hause und verkraftet die Umgewöhnung in Sachen Steuerung und Levellänge vielleicht ein wenig leicher.

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