Thimbleweed Park - Vorschau

Alter, sieht das alt aus!

Vorschau Video Michael

Man kann den aktuellen 80er-Jahre-Hype finden, wie man will. Aber es war eben ein besonders Jahrzehnt. Nicht nur wegen „E.T.“, „Zurück in die Zukunft“ und „Ghostbusters“. Nein, es war auch die Ära von „Maniac Mansion“ und „Zak McKracken“, den ersten grossen Lucas-Arts-Adventures. Sie waren schräg und furchtbar witzig und werden von ihren Fans heute noch so geliebt wie damals. Daher haben Ron Gilbert und Gary Winnick, ihre Macher, beschlossen, noch einmal so ein Game zu entwickeln: „Thimbleweed Park.“ Wir haben's angeschaut und mit den Adventure-Venteranen gequatscht.

Früher war nicht unbedingt alles besser aber sehr vieles doch irgendwie flauschiger. Die Sommertage waren länger, die Cheeseburger saftiger und Rauchen hat noch keinen Krebs verursacht. Das ist jedenfalls das Gefühl, das viele haben, wenn sie an die Zeit von vor 35 Jahren zurückdenken. Aber dennoch ist's so, dass manches doch wirklich irgendwie anders war. Nicht zuletzt was die Videospiele und insbesondere die Adventures angeht. Allem voran „Maniac Mansion“, das im Jahre 1987 erschien. Darin knallt ein Meteorit direkt hinter das Haus eines Professors. Unter dem bizarren Einfluss des extraterrestrischen Steins entführt dieser die junge Teenagerin Sandy, deren Freunde Syd, Michael, Wendy und weitere antreten, um sie zu retten. „Es trug noch diese gewisse Unschuld in sich“, sagt Ron Gilbert, Designer und Autor des Games. „Einen reinen und doch irgendwie schrägen Humor.“ Genau diesen soll „Thimbleweed Park“ zurückbringen und dabei auch ausschauen, wie die Adventures aus dieser Epoche – aber gleichzeitig eine Geschichte erzählen, die nicht altbacken kommt.

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Tatsächlich spielt das Point'n'Click-Abenteuer selbst im Jahre 1987 aber beginnt mit einer Szene, die gut und gerne aus einer aktuellen Krimi-Serie stammen könnte. Eine Leiche liegt mit dem Gesicht nach unten in einem schlammigen Flussbett. Hinter ihr zwei FBI-Agenten, die sicherlich nur total zufällig an Fox Mulder und Dana Scully aus „Akte-X“ erinnern. Ihre Namen? Angela Ray und Antonio Reyes. Sie wurden gerufen, um den offensichtlichen Mord unweit der namensgebenden – und von Chicago, Detroit und Kansas inspirierten – Stadt Thimbleweed Park zu untersuchen. „Die Stadt florierte vor etwa dreissig Jahren, ist jetzt aber am Rande des Ruins. Nur ein paar exzentrische Typen haben sich entschlossen, zu bleiben; sie hängen rum und ziehen ihr Ding durch“, erklärt Grafik- und Animationskünstler Gary Winnick, der schon vor drei Dekaden mit Ron Gilbert zusammenarbeitete. „Aber das ist nicht alles. Daneben geht noch irgendwas ganz anderes vor.“ Denn die „tote Leiche“ ist nur der Aufhänger für eine Geschichte, die bald deutlich abgefahrenere Bahnen einschlägt.

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