Titanfall

Ausführlich gespielt: Call of Mirror’s Portal 3

Vorschau Benjamin Kratsch

„Titanfall“, der wichtigste Xbox One-Shooter des jungen Jahres im Mega-Preview. Wir spielen den Mech-Shooter von Respawn Entertainment, sagen euch warum die ersten Minuten nach „Call of Duty“ schmecken, die Sprungeinlagen einen Hauch „Mirror’s Edge 2“ versprühen, "Quantum Break"-Vortex-Blocker inklusive. Und dann zündet eine Titan-Show, die mit Ogre & Stryder ein bisschen an die aggressive Variante von Atlas & P-body aus „Portal 2“ erinnert. Oder doch eher an RAMROD aus „Saber Rider and the Star Sherrifs? „Titanfall“ in der grossen Vorschau.

Schwere Rauchwolken hängen bleiern am Himmel. Wir lassen unseren Blick für eine Sekunde in die Ferne schweifen, sehen eine gewaltige Flotte an Raumschiffen auf uns zukommen und das ist unser Todesurteil. Wir hören ein Krachen, ein Watschen, sehen kurz einen stählernen Fuss und schon massieren die Cyborg-Beine die Erdkruste. „Lasst euch nicht ablenken“, Steve Fukuda grinst, denn er weiss was uns gerade ein virtuelles Leben gekostet hat. Denn in „Titanfall“ warten an jeder Ecke Überraschungen. Gerade sind wir mit einem Jetpack auf ein Dach geflogen, haben Anlauf genommen, sind gesprungen, haben in der Luft die letzte Jetpack-Energie gezündet und es so an eine Werbetafel geschafft, an der wir vertikal runterlaufen. Krass. Dann schlägt plötzlich ein acht Meter grosser Mech vor uns auf der Erde auf. „Das ist meiner, los geht’s“, Steve schnappt sich seinen Mech und stapft los. Unser Ziel ist es im Modus Hardpoint Geschützstellungen einzunehmen. „Wir müssen uns beeilen, RedEye ist bereits unter 50 Prozent gefallen“. Redeye, das ist ein Tankschiff, welches unsere Mechs mit Kerosin versorgt. Als wir gerade in eine Bunkeranlage einbiegen wollen, zerreisst es am Horizont ein mächtiges Raumschiff. Funken sprühen, der Stahlkoloss schiesst auf die Erde zu. Krass. „Wir müssen den Hardpoint einnehmen und die Geschütze deaktivieren, die veranstalten sonst eine kleine Barbecue-Party am Himmel. Du greifst über die linke Flanke an, ich nehm` die rechte. Roger?“  


Singleplayer meets Multiplayer. Aber bitte mit Hollywood-Touch und einigen Gags


Nach diesen ersten Minuten verstehen wir, warum sich „Call of Duty“ in diese Adrenalin-geladene Achterbahnfahrt, auch genannt Kampagne und den eher zivilisierten und durchgeplanten Multiplayer unterteilt. Es würde gar nicht anders funktionieren, würde hier die gleiche Action abgehen, die Spieler wären viel zu abgelenkt. „Gefällt dir die Inszenierung? Wir gehen aktuell noch ein bisschen vom Gas, da geht schon noch einiges“, erklärt Steve mit einem fast schon verlegenen Lächeln. Inszenierung, das liegt ihm im Blut. Steve Fukuda hat vorher in seiner Karriere in erster Linie an durchgestylten Singleplayer-Erfahrungen gearbeitet: Von „Medal of Honor: Allied Assault“ bis Call of Duty: Modern Warfare 4“. Genauer gesagt bestehen 50 Prozent des 80-Mann starken Teams aus ehemaligen Infinity-Ward-Entwicklern, doch das neu gegründete Studio Respawn will mit dem vorerst Xbox One exklusiven „Titanfall“ eine andere Richtung einschlagen als „Call of Duty“: „Wir gehen voll auf Multiplayer, mit vielen taktischen Elementen, geilen Mechs und einer starken Inszenierung“. Und die Geschichte? Na ja, die ist noch etwas nebulös und erinnert ein wenig an James Camerons Kino-Blockbuster „Avatar“: Die Interstellar Mining Corporation (INC) will die Ressourcen eines fernen Planeten ausbeuten und dafür sollen die hiesigen Siedler weichen.

Die haben sich jedoch gerade erst unter grössten Anstrengungen und Verlusten eine neue Heimat geschaffen und sind bereit, diese bis aufs Blut zu verteidigen. Sie gründen die Rebellenfraktion MCOR, basteln aufs Schrottteilen und alten Militärfahrzeugen die titelgebenden Titans und nehmen den Kampf auf. Doch wo ein „Call of Duty: Ghosts“ von brutaler Kaltherzigkeit im Kugelhagel geprägt ist, gibt’s hier immer wieder Momente, die einen zum Schmunzeln bringen. Etwa wenn Pilot Barker bei der Einsatzbesprechung vor dem Start in die Karte Angel City durch die Gegend torkelt, beinahe umfällt und einer der umstehenden Titans ihn gefühlvoll mit seiner mechanischen Hand auffängt, mit einem Stahlfinger am Pullover baumeln lässt und bei seinem Kommandeur sanft absetzt. Das ist nur eine Kleinigkeit, zeigt aber ganz schön wie die Entwickler versuchen eine gewisse Emotionalität und ein paar Gags in den Mehrspieler zu bringen.
Das grosse Geld verdient derweil Hammond Industries, die gerade die Regierungstruppen mit Hightech-Mechs wie Atlas und Stryer ausstatten. Der Clou: Im Singleplayer würden wohl aus Schrott zusammengezimmerte Mechs gegen Hammonds Hightech-Biester antreten lassen. Allerdings arbeitet Respawn nicht mit diesem für die Balance recht riskanten „Battlefield 4“-Prinzip, ergo mit verschiedenen Fraktionen, die unterschiedlich bewaffnet sind, sondern lässt beide Parteien mit den gleichen Mechs in den Kampf ziehen. 


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