Quasi parallel zur Tokyo Game Show konnten wir im Rahmen der Square Enix Plays 2022 in London eine ganze Reihe der kommenden Highlights des japanischen Publishers anspielen. In diesem Round-up-Special stellen wir euch alle wichtigen Spiele vor und verraten euch mehr über unsere Eindrücke aus den Hands-on-Sessions.
In den letzten zwei Jahren waren Vor-Ort-Events rar gesät. Inzwischen gilt die Coronapandemie in den allermeisten westlichen Ländern als beendet, und die Spielehersteller können die Medienvertreter wieder zu physischen Anspielsessions einladen. So geschehen ist dies zuletzt in London, wo wir bei Square Enix unter anderem kommende Highlights wie "Crisis Core: Final Fantasy VII Reunion" und "Valkyrie Elysium" auf PlayStation 5 sowie "Dragon Quest Treasures" oder auch die Switch-Neuauflage "NieR: Automata - The End of YoRHa Edition" anspielen konnten. Unsere Eindrücke zu den jeweiligen Titeln findet ihr auf dieser und den folgenden Seiten unseres Event-Specials.
Dragon Quest Treasures
Release-Termin: 9. Dezember 2022
Plattform: Nintendo Switch
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Der Grossteil der aktuellen Gamer war wahrscheinlich noch nicht einmal geboren, als die "Dragon Quest"-Reihe im Jahr 1986 gestartet wurde. Im Westen besonders erfolgreich ist aber nicht unbedingt die Kernreihe, sondern vor allem die Serienableger wie etwa das stark vom Mega-Hit "Minecraft" inspirierte "Dragon Quest Builders". Mit "Dragon Quest Treasures" steht Anfang Dezember dieses Jahres ein weiterer Ableger exklusiv für Nintendo Switch in den Startlöchern, das mit der Kernreihe nur am Rande zu tun hat. Im Action-Adventure landet ihr mit dem Geschwisterpaar Mia und Erik, die einer Familie von Wikingern entstammen und euch womöglich aus dem aktuellen Hauptteil "Dragon Quest XI" bekannt sind, auf einer mysteriösen Insel, auf der euch neben sagenumwobenen Schätzen auch skurrile Verbündete und spassige Kämpfe erwarten. Man könnte das Abenteuer auch als Rollenspiel statt als Action-Adventure bezeichnen, allerdings ist es dafür eher zu simpel gestrickt, vor allem was die Kämpfe und das Charaktersystem betrifft.
Zu Beginn flüchten die beiden eher unfreiwillig von einem Wikinger-Schiff. Sie befreien nämlich eine magische Katze und ein magisches Schwein aus einem Käfig, die mit Purrsula und Porcus betont niedlich benannt sind. Diese beiden Wesen bringen sie durch ein Portal in eine fremde Welt, die mit Felsen in Form gigantischer Drachen, jeder Menge Piraten oder feindlich gesinnter Fabelwesen wie Geistern oder Riesenfledermäusen so manches Geheimnis birgt, das ihr enthüllen müsst. Und natürlich gibt es reihenweise Schätze oder fiese Gegenspieler wie den Skelettkapitän Silverbones, dem ihr euch über kurz oder lang auch im Kampf entgegenstellen müsst. Die richtigen Werkzeuge dafür bekommt ihr von Porcus und Purrsula, jeweils einen magischen Dolch für Bruder und Schwester. Allein kämpfen müsst ihr aber nicht: Mit den kugeligen Wesen Oozabella und Goonter sowie dem vermenschlichten Kater Mogswart, der eine Mischung aus betrunkenem Pirat und freundlicher Winkekatze ist, ziehen wir schon früh im Spiel mehrere Begleiter an Land, die uns autonom im Kampf unterstützen. Story-relevante Bosse wie den Wildschwein-artigen Levanter müsst ihr besiegen, ansonsten könnt ihr an Feinde aber fast immer einfach vorbeilaufen. Nein, anspruchsvoll ist das bislang nicht und dürfte sich auch im weiteren Verlauf allenfalls bedingt ändern. Aber die Spieler zu fordern, ist ohnehin nicht das Ziel des Spiels. Trotzdem ist die Spielmechanik durchaus vielfältig. Bei der Erkundung müsst ihr Oozabella auch mal als Sprungkissen benutzen, um ein höher gelegenes Plateau zu erreichen. Oder ihr dürft nicht entdeckt werden und nutzt dafür den aktiven Schleichmodus. Sogar kleinere Schalterpuzzles gibt es, die das an sich abwechselnd gespielte Geschwisterpaar nur kooperativ lösen kann.
Ein potenzieller Schwachpunkt des betont zugänglichen Abenteuers ist die Grafik. Hübsch und bunt ist sie, während die Szenerie von angenehm dudeliger Musik untermalt wird. Aber auf dem grossen TV-Bildschirm ist sie dennoch teils ziemlich grobpixelig. Wer die Vorgänger also etwa auf PS4 gespielt hat, muss grafisch deutliche Abstriche hinnehmen. Zentral ist die technische Qualität allerdings eben nicht. Uns hat die bewusst kindgerechte Atmosphäre ziemlich schnell eingelullt. Und wir hätten "Dragon Quest Treasures" gern weitergespielt. In unserer zeitbegrenzten Version ging das leider noch nicht. Aber das werden wir dann gern ab dem 9. Dezember 2022 nachholen, wenn das Spiel voraussichtlich für Nintendo Switch erscheint.
Ersteindruck: Gut