Call of Duty: Advanced Warfare

Kevin Spacey und Troy Baker im besten Call of Duty der letzten fünf Jahre

Test Benjamin Kratsch getestet auf Xbox One

„Call of Duty: Advanced Warfare“ im Test. Wir sagen euch, ob House of Cards-Star Kevin Spacey und Troy Baker für mehr Bühnenpräsenz sorgen, die Exo-Suits mit ihren Greifhaken rocken und was der sehr viel stärker auf Vertikalität und komplexe Karten ausgelegte Multiplayer kann.

Es war nicht einfach für Kevin Spacey „Call of Duty: Advanced Warfare“ zu drehen. Es war seine erste Erfahrung in einem hautengen Mo-Cap-Anzug, an den hunderte kleine Sensoren angebracht sind. Wo ihm Dots an Augenlider und Lippen geklebt wurden, um jede noch so subtile Bewegung zu scannen. In einer Szene, in der er ein Bier trinken muss, stiess er mit der Flasche immer wieder gegen das Gestell vor seinem Kopf, auf der die Kamera thronte, die sein gesamtes Gesicht filmte. Doch es hat sich gelohnt. „Call of Duty: Advanced Warfare“ ist ein Meisterwerk cineastischer Dramaturgie. Wo fast alle „Call of Dutys“ vorher in erster Linie Michael Bay nachahmen wollten und mitunter absurde Massen an Helikoptern im Sekundentakt am Times Square abstürzen liessen, wirkt „Advanced Warfare“ im grossen GAMES.CH-Test viel beherrschter. Viel orchestrierter, fokussierter und letztlich signifikant besser geschrieben. „Call of Duty“ hat immer unter seinen multiplen Protagonisten gelitten, denn dadurch wurde die Story mitunter so verwirrend, dass man dazu neigte sie direkt nach dem Durchspielen zu vergessen. Das wird euch hier nicht passieren, denn Activision und die ehemaligen „Dead Space“-Macher von Sledgehammer Games haben wirklich keinen Aufwand gescheut um so ziemlich die besten Schauspieler zu engagieren, die aktuell im Spielebereich und Hollywood für Geld zu haben sind.

Da haben wir Protagonist Jack Mitchell. Gespielt wird er vom preisgekrönten Hauptdarsteller aus „The Last of Us“ - Troy Baker ( Ein weiteres spannendes Interview mit Troy Baker findet ihr bei unseren Kollegen von RedBull-Games ). Und zum ersten Mal, erlebt ihr ihn auch völlig digitalisiert. „Advanced Warfare“ startet ein neues Qualitätslevel, an dem sich zukünftige Produktionen messen lassen müssen. Ich habe persönlich glaube ich noch nie lebensechtere, digitale Charaktere gesehen. Völlig egal ob Narben, Pickel, Schweisstropfen, Blut oder Staub im Gesicht, wer diesen Shooter durchspielt, der wird nicht selten das beklemmende Gefühl haben sich auf einem echten Schlachtfeld zu befinden. Unsere Branche ist ja mittlerweile extrem weit in der Digitalisierung von Menschen vorangeschritten, komplette 3D-Scans von Personen gehören längst zum guten Ton. Doch es ist letztlich einfach schlicht beeindruckend, dass dieses extreme Detaillevel nicht etwa nur Kevin Spacey Charakter namens Jonathan Irons und Troy Bakers Mitchell-Figur vorbehalten bleibt, sondern der gesamte Cast so dargestellt wird. Zu dem gehört übrigens auch Newcomer Emily Ratajkowski, die gerade im Underdog-Kinohit „Gone Girl“ für Begeisterungsstürme bei der Fachpresse gesorgt hat.

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