Call of Duty: Advanced Warfare

Kevin Spacey und Troy Baker im besten Call of Duty der letzten fünf Jahre

Test Benjamin Kratsch getestet auf Xbox One

DER MULTIPLAYER

Es muss die zehnte Minute im Multiplayer von „Call of Duty: Advanced Warfare“ auf der Karte Defender gewesen sein. Eine klassische 2:1-Situation, der Feind rückt näher, legt an, will mich erwischen. Doch ich schnelle nach vorne, katapultiere mich per Jetpack auf den nächsten Vorsprung, packe die Schockwellen-Schrotflinte aus und zersiebe den Ersten. Der Zweite schmeisst eine EMP-Granate, erwischt mich beim Fluchtversuch und urplötzlich werden alle Funktionen meines Exo-Suits deaktiviert. Wird der elektromagnetische Impuls gezündet, ist der Körperpanzer tot: Kein Jetpack mehr, kein Energieschild, verminderte Rüstung. Den nächsten Treffer würde ich nicht überleben, rushe ergo nach vorne, hämmere auf die Rutschen-Taste. Der Kerl hat den Braten gerochen, weicht per Strafe nach links aus und freut sich schon auf den leichten Abschuss. Doch ich katapultiere mich gegen die Wand, ändere in der Luft die Richtung und blase auch ihn mit meinen Schallwellen weg. Ja, das neue „Call of Duty“ geht auch im Multiplayer mitunter ganz neue Wege.

Ein bisschen Titanfall 2 und sehr viel komplexere Karten

„Advanced Warfare“ reisst im Grunde das gesamte CoD-Gerüst ab und lässt nur das Fundament aus exzellentem Trefferfeedback und umfangreichem Boni-System. Sledgehammer hat sich mehr als nur inspirieren lassen von Respawns 2014-er Action-Hit „Titanfall“ und das ist sehr positiv gemeint. Denn „Call of Duty: Advanced Warfare“ ist nicht nur richtig schnell, es ist auch unglaublich dynamisch und operiert mit sehr viel smarteren Layouts als frühere Teile. Die Karten sind signifikant grösser als in „Ghosts“ und arbeiten mit sehr viel stärker vernetzten und integrierten vertikalen Elementen. Interessanterweise braucht es dafür nicht zwingend Hochhäuser oder mehrstöckige Einrichtungen, so ein Gefängnis mit seinen langen Gängen macht bereits deutlich mehr Spass, wenn es Möglichkeiten gibt sich auf Vorsprünge zu katapultieren, von dort wieder in Deckung, dann auf eine Leiter. In „Advanced Warfare“ seit ihr immer in Bewegung und habt viele Möglichkeiten den Gegner zu verwirren und zu überraschen.

Eure Züge sind schwerer vorhersehbar, weil das neue Kartendesign deutlich mehr Freiräume zulässt. Zudem kombiniert Sledgehammer sehr gerne Close-Quarter-Combat, also Häuserkampf mit ausladenderen Abschnitten. Auch hier stimmt die Abwechslung. Es gibt insgesamt 14 Karten, die sich jeweils vom Szenario her an Missionsorten aus der Kampagne orientieren. Allerdings nicht daraus kopiert sind! Auf Santorini beispielsweise stürmt ihr in der Kampagne die Villa eines Rebellenführers, im Multiplayer hingegen steht das luxuriöse Ressort Antariaxia-Ressort mit ausladenden Pools und zahlreichen verwinkelten Gängen im Fokus. Das wiederum ist ein Punkt, bei dem sich CoD-Profis sehr stark umgewöhnen müssen. Wo die Vorgänger meist mit dem Three-Lane-System arbeiteten, also drei Hauptangriffs-Strassen, sind fast alle Karten von „Advanced Warfare“ sehr komplex aufgebaut, recht verwinkelt und stark auf Sprungelemente ausgelegt.

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