Call of Duty: Advanced Warfare

Ist das hier der "Battlefield 5"-Killer?

Vorschau Benjamin Kratsch

„Call of Duty: Advanced Warfare“: Mega-Enthüllung. Ist das hier wieder ein Krach-Krawall-„Call of Duty“ oder wirklich etwas ganz Neues? Bringen Exo-Suit und kibernetische Muskeln, die sogar Panzertüren aus Fahrzeugen reissen können, den nötigen Pepp? Was können die Magnethandschuhe, die wir zuletzt in „Mission Impossible: Phantom Protocol“ gesehen haben und was machen eigentlich Kevin „House of Cards“ Spacey und Troy „The Last of Us/Infamous: Second Son“ Baker in Sledgehammers Debüt? „Call of Duty: Advanced Warfare“, lasst die Show beginnen.

Minute Eins in „Call of Duty: Advanced Warfare“: Schüsse bellen, Raketen fauchen. Explosionen lassen den Screen erzittern, Polizisten tauchen auf, werden getroffen, stürzen und sterben. Fahrzeuge fliegen vom Druck einer Bombe angetrieben über unseren Kopf, Staub wird aufgewirbelt, Wrackteile knallen gen Boden. Es ist eigentlich alles wie immer im „Call of Duty“-Land. Doch Moment mal, was ist das denn für ein schniekes Bike, was sich der Kollege da unter den Hintern schnallt. Es ist sehr lang, die Aluminium-Legierung glänzt edel in der Sonne, aber es hat keine Räder. Es schwebt und fliegt, fast genau so wie der Soldat, der darauf sitzt. Der kraxelt behände wie ein Äffchen Mauern hoch, muss dafür scheinbar nur seine Handschuhe gegen den kühlen Beton drücken. Das sind nämlich spezielle Hightech-Handschuhe, ähnlich wie sie Tom Cruise in „Mission Impossible: Phantom Pain“ anhatte. Die hatten damals eine Fehlfunktion, Mr. Cruise wäre beinahe abgestürzt, hat’s aber doch irgendwie geschafft. Glück gehabt, das brauchen die Soldaten in „Advanced Warfare“ allerdings auch, denn es ist ein Krieg der privaten Militärkonzerne. Der eine würde gerne die USA beherrschen, der andere muss ihn davon abhalten. Obwohl, so genau weiss man das nicht. Denn „die Menschen brauchen keine Demokratie, sie brauchen eine harte Hand“, wie Kevin Spacey alias Jonathan Irons, CEO des weltgrössten privaten Militärkonzerns Atlas Corporation bereits im Enthüllungstrailer verriet.

Die Stimme der Next-Generation: 


Troy Baker als Hightech-Soldat der Atlas Corporation



Troy Baker, die Allzweckwaffe der Branche übernimmt Protagonist Private Mitchell. Baker wurde berühmt durch seine Rolle als depressiver Joel in „The Last of Us“, zeigte aber auch seine Spritzigkeit und seine Vorliebe für Gags in Infamous: Second Son“. Welche Tonart er in „Call of Duty: Advanced Warfare“ anschlagen wird, wissen wir noch nicht. Unsere Kollegen des GameInformer haben aber bereits herausgefunden, wo die Geschichte losgeht: In Bagdad, jener Stadt, in der die USA in der Realität die meisten Soldaten durch Minen und kleine Bomben verloren haben. Das US-Militär wurde längst durch einen privaten Militärkonzern, die Atlas Corporation ersetzt. Spannend allerdings: die US-Kollegen bezeichnen Atlas als eher positives Beispiel für sogenannte PMCs – Private Military Companies.

Screenshot

Eine der berüchtigten in der echten Welt war Blackwater, die mehrere tausend Soldaten in Afghanistan und dem Irak im Einsatz hatten. Nachdem Informationen über die Erschiessung von Zivilisten ans Tageslicht kamen, liess das Pentagon Blackwater offiziell fallen. Die Atlas Corporation ist allerdings nicht nur ein Militärunternehmen, sondern viel mehr eine eigene Armee, inklusive Ressourcen um Städte wiederaufzubauen. Es ist interessant wie in der GameInformer-Coverstory erzählt wird, das Atlas in fünf Jahren mehr für den Irak getan habe, als es eine andere Armee in 50 könnte. Der neue Entwickler Sledgehammer Games, deren führende Köpfe vorher für Electronic Arts die „Dead Space“-Serie erfunden haben, arbeiten mit einem sehr viel weniger schwarz-weiss gefärbten Kontext. Atlas ist nicht das ultimative Böse, viel mehr ist es eine Firma, die sowohl karitäre Dienstleistung als auch Invasionen, Mord und Totschlag anbietet. Und natürlich wollen sie, das Mitchell für sie arbeitet. 


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