Valiant Hearts: The Great War

Krieg, Leid und viel Herz

Test Katja Wernicke getestet auf PlayStation 4

Es herrscht Krieg in Deutschland, in den Nachbarländern und auf der gesamten Welt. Es wird geschossen, Menschen sterben und das Leid ist fast schon greifbar. Ein guter Ansatz für ein neues „Call of Duty", „Battlefield“ oder „Wolfenstein“, solange man nicht berücksichtigt, dass der Erste Weltkrieg im Vordergrund stehen soll. Ein Szenario, das zwar von vielen Spielern gern gesehen wird, an welches sich aber nur wenige Entwickler herantrauen. So stofflastig ist das Ganze, die damalige Waffentechnologie würde zu wenige „Shooter“-Elemente bieten und wie sollte man das Leid sowie Elend der Bevölkerung wertfrei darstellen? „History Line 1914-18“ auf dem Amiga oder der Mod „Battlefield 1918“ haben das Thema aufgegriffen, erschöpfend und storyträchtig waren vergangene Versuche aber nicht und wie sich das noch in der Beta-befindende „Verdun“ letztendlich anfühlt, muss noch abgewartet werden. Dass der Erste Weltkrieg vor allem in Bezug auf eine emotionsgeladene Geschichte recht weit vorne mitspielen kann, zeigt Ubisoft in „Valiant Hearts - The Great War“.

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Ein trauriges 100-jähriges Jubiläum

Es ist das Jahr 1914: Nach dem Attentat von Sarajevo erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli Serbien den Krieg. Ein Ereignis, das viele Kriegserklärungen und -handlungen nach sich zog. Genau zu dieser Zeit setzt „Valiant Hearts - The Great War“ an und präsentiert die Geschichte von fünf Schicksalen, die alle miteinander zusammenhängen, und Opfer der aus den Fugen geratenen Welt sind: Karl, der als Deutscher aus Frankreich verbannt wird; Emile, Karls Schwiegervater, der im hohen Alter an der Front kämpfen muss; Marie, die hofft ihren Mann Karl und Vater Emile wiederzusehen; Freddie, der für Amerika in Frankreich kämpft; und letztendlich die Belgierin Anna, welche versucht ihren Vater aus den Fängen der Deutschen zu befreien, die sein Wissen für Kriegstechnologie missbrauchen. Nicht zu vergessen natürlich der mutige Rettungshund (nein, kein Schäferhund wie in „Call of Duty: Ghosts“). Im Rahmen dieser teils verschiedenen Storyzweige knüpft Ubisoft eine Geschichte, die vor allem den Zwang der Bevölkerung zeigt. Emile und Karl zum Beispiel möchten nicht in den Krieg, werden aber gezwungen und versuchen anschliessend alles Mögliche, um nachhause zu gelangen. Dazu gehören dann auch Angriffe gegen den vermeintlichen Feind, Fahnenflucht oder das Nichtbefolgen von Befehlen. Doch auch wenn die Geschichten auf den ersten Blick nur wenig gemeinsam haben, schafft Ubisoft zu Beginn mit dem deutschen Baron von Dorf einen gemeinsamen Schurken, den es gilt aufzuhalten. Dabei gilt es die spannenden Wendungen zu beachten, denn ein allumfassender Bösewicht existiert nicht. Viel eher werden die Positionen gewechselt und demzufolge die Ereignisse neutral dargestellt.

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